Dienstag, 31. Dezember 2013

Lisboa

Nach den guten Erfahrungen mit einer Reise nach Rom vom 26. - 29. Dezember 2011 ging es heuer nach Lissabon. Gleich vorweg - die Hauptstadt von Portugal kann jener Italiens nicht einmal den kleinen Finger reichen! Trotzdem war es - heuer zum exakt gleichen Datum wir vor zwei Jahren - eine willkommene Abwechslung nach einem beruflich fast brutalen Jahr, das eigentlich bis wenige Stunden vor dem Heiligen Abend Vollgasmodus erforderte!

Mit TAP Portugal ging es von München (ein toller Flughafen übrigens, in dem es noch menschenwürdige Raucher-Bereiche gibt sowie als Service nach dem Sicherheitscheck auch Gratis-Heißgetränke und -Zeitungen wie Süddeutsche, FAZ, etc.!) nach Lissabon, dort wartete mildes Klima mit rund 15 Grad, aber auch immer wieder der eine oder andere Regenschauer auf uns. Praktisch die U-Bahn, mittlerweile (das war vor neun Jahren noch nicht so!) kann man direkt vom Airport mit der "Metropolitan" in die City rauschen, um nur 1,40 Euro waren wir in rund 20 Minuten in der Nähe unseres Quartiers, dass beim berüchtigten Kreisverkehr "Marques de Pombal" am Anfang der Avenida de Libertad beheimatet war.

Drei Tage Sightseeing, sehr viele Wege zu Fuß, aber auch mit der legendären Tram (Linie 28) und mit den bewährten Hop-on-off-Bussen (zwei Linien mit je rund 20 Stationen zum Sonderangebot von 18 Euro für zwei Tage) und gutes Essen folgten. Lissabon präsentierte sich teilweise sehenswert, aber andererseits ist diese Stadt unfassbar dreckig, möglicherweise streikte aber die Müllabfuhr gerade. Ein paar Impressionen aus "Lisboa", das in den letzten 30 Jahren viele Einwohner verlor, von rund 800.000 sank die Bewohnerzahl auf rund 500.000, kein Wunder, denn bei vielen Häusern hat mein den Eindruck, dass es unmöglich ist, diese noch zu bewohnen! Trotzdem hat die Stadt einen gewissen Charme, der sicher in der wärmeren Jahreszeit noch besser zur Geltung kommt! Hier einige Impressionen:


Montag, 30. Dezember 2013

Liebeswahn

Erst nach dem Heiligen Abend (an dem Christkind, Weihnachtsmann, bzw. meine Liebsten wieder eine Fülle schöner Bücher schenkten!) fand ich etwas Zeit, mal wieder in Ruhe ein Buch auszulesen (und im nächsten bin ich schon mitten drinnen). Gewählt habe ich - der besinnlichen Zeit entsprechend :-) - einen Roman mit dem schönen Titel "Liebeswahn" vom britischen Schriftsteller Ian McEwan, vom den ich in den letzten knapp 20 Jahren bereits die durchwegs lesenswerten Werke "Dunkle Hunde", "Der Zementgarten", "Unschuldige", "Solar", "Saturday" und "Der Trost von Fremden" gelesen habe.


"Liebeswahn" erschien im Original anno 1997 als "Enduring Love" und ist ein brillantes Buch mit überraschenden Wendungen und einem klugen Plot - von einer plumpen Liebesgeschichte natürlich ganz weit weg. Kurzum - wirklich gut und lesenswert! Mit "Honig" erschien übrigens kürzlich ein neuer Roman von McEwan, der mittlerweile 65 Jahre alt ist. Auf dem bin ich ebenso gespannt wie auf die mir bislang unbekannte Verfilmung von "Liebeswahn" aus 2004, bei der der mittlerweile als James Bond bekannte Daniel Craig die Hauptrolle spielt!

Freitag, 20. Dezember 2013

Mittwoch, 18. Dezember 2013

Away Days & X-Mas-Dream

Zwei sehr schöne Videos mit Fußball-Bezug, die derzeit auf You-Tube begeistern. Rechtzeitig zum bevorstehenden Fest hat sich Ajax Amsterdam folgende schöne Aktion einfallen lassen (mehr Infos dazu u.a. auf http://www.11freunde.de/artikel/ajax-und-der-kranke-jay-jay):



Und "meine" Rapid wurde in Kiew von einem Kamerateam von adidas im Rahmen der "UEFA Europa League Away Days" begleitet - auch hier ist ein sehenswerter Clip entstanden!

Samstag, 14. Dezember 2013

Ukrainische Trilogie - Part 3

Zum dritten Mal innert drei Jahren durfte ich vergangene Woche aus beruflichen Gründen in die Ukraine reisen. Vorab, sportlich lohnen sich diese Reisen wirklich nicht, denn nach einer Niederlage mit dem österreichischen Nationalteam anno 2011 in Lemberg und einem 0:2 im Vorjahr mit Rapid gegen Metalist Kharkiw setzte es heuer in der Hauptstadt Kiew mit Grün-Weiß eine 1:3-Schlappe.



Trotzdem ist dieses Land aber mehr als eine Reise wert! Heuer ganz besonders, geht doch rund um den Unabhängigkeitsplatz ("Maidan") derzeit eine friedliche Revolution über die Bühne. So durfte ich am Donnerstag Zeitzeuge der Zeitgeschichte werden. In enorm friedlicher Atmosphäre verbringen derzeit zehntausende Ukrainer ihre Tage und Nächte auf diesem Platz, in Zelten wird campiert, alle paar Meter werden Krautsuppe, Brot und Gebäck, Kekse und vieles mehr kostenlos feilgeboten. Polizei oder Militär ist (mittlerweile) nicht mehr zu sehen, die Demonstranten haben alle Zugänge zum Maidan recht kreativ blockiert. Die versammelte Weltpresse findet sich auf einer Erhebung über dem Platz, SNG-Wägen aus Spanien, Russland, Frankreich oder der Türkei konnte ich selbst erblicken. Ein Besuch, den ich nicht missen möchte.




Ansonsten ist die Stadt - abgesehen vom permanenten Verkehrschaos - sehr okay. Viele alte und schöne Gebäude, eine Range-Rover-Dichte der Sondergleichen und Spätabends ist immer noch eine Lokalität zu finden, die geöffnet hat. Ob man dort leben möchte, ist eine andere Frage, aber einen Besuch ist die Stadt allemal wert. Fußballspielen muss man halt nicht unbedingt dort, denn mit dem 1:3 im riesigen und um angeblich fast 600 (!) Millionen Euro umgebauten Olympiastadion gegen Dynamo Kiew ging unsere Europapokal-Tour zu Ende. Aber alles nebensächlich, denn eine echte Tragödie ging nach dem Spiel vonstatten. Ein mitgereister Anhänger, mit 71 Lenzen nicht mehr der Jüngste, brach am Weg vom Stadion zum Bus zusammen und war auf der Stelle tot. Somit rückte natürlich alles andere völlig zurecht in den Hintergrund und bleibt auch auf diesem Wege lediglich, der hinterbliebenen Gattin aufrichtig zu kondolieren. 




Montag, 9. Dezember 2013

Blasmusikpop

Einen Roman mit dem Titel "Blasmusikpop" hätte ich mir wohl aus Prinzip nicht gekauft, aber aufgrund einer Leihgabe wagte ich natürlich einen Blick in das Buch, dass die Niederösterreicherin Vea Kaiser im Alter von lediglich 24 Jahren veröffentlicht hat.


Und das war gut so, denn "Blasmusikpop oder Wie die Wissenschaft in die Berge kam" ist ein ausgesprochen unterhaltsamer Roman, der uns in das fiktive Bergdorf St. Peter am Anger führt, wo sich die Story ab dem Jahre 1959 vor allem um die "Dorfaußenseiter" Johannes Gerlitzen (der als erster Bewohner des abgeschiedenen 500-Seelen-Kaffs zum Studium in die Hauptstadt geht und als Bandwurmforscher für Furore sorgt) und dessen Enkel Johannes A. Irrwein, der in die Fußstapfen seines "Doktor-Opa" zu treten trachtet, dreht.

Das im Jahr 2011 veröffentlichte Buch ist flott und einfach zu lesen, lediglich die Dialekt-Passagen mögen für manche gewöhnungsbedürftig sein. Ob "Oida" und "Leiwand"zu einem - wenn auch fiktiven - Dialekt eines über Jahrhunderte un- und freiwillig isolierten Dorfes zählen, darf zudem dahin gestellt werden. Trotzdem macht die Lektüre richtig Spaß, auch wenn es zum Ende des rund 500 Seiten starken Debüts der Altgriechisch-Studentin fast zu viel des Guten wird. Wobei wiederum schön ist, dass man von Blasmusik-Versionen der wunderbaren Songs "Ein Kompliment" (Sportfreunde Stiller) und "Hells Bells" (AC/DC) liest und zudem einem schön skurrilen Freundschaftsspiel des FC St. Peter gegen den FC St. Pauli beiwohnen darf. Ein netter Lesespaß bleibt auf alle Fälle in Erinnerung!

Freitag, 29. November 2013

Kirchschlager & Wecker

"Was für eine Nacht" - die Anfangsworte des wunderbaren Liedes "Questa nuova realta" von Konstantin Wecker beschreiben die rund drei Stunden dauernde Vorführung des "Meisters" im Wiener Konzerthaus am vergangenen Mittwoch (am Donnerstag, als ich mich über den 2:1-Sieg "meiner" Rapid gegen Thun freuen durfte, gab es eine zweite Auflage, Anm.) schon sehr treffend.



Wecker trat in diesem wunderschönen Rahmen mit der weltbekannten Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager auf, begleitet wurde er  wie schon seit rund zwei Jahrzehnten vom grandiosen Pianisten Jo Barnikel, dazu am Schlagzeug Sebastian Trimolt und zur Abrundung das wunderbare - oberösterreichische - Spring String Quartett, das nicht nur durch eine sensationelle Interpretation des Deep-Purple-Klassikers "Highway Star" begeisterte.

Der Abend begann mit der Einspielung von Kinderstimmen, die - wie der geneigte Besucher rasch von den glänzend aufgelegten Künstlern aufgeklärt wurde, denselbigen im Alter von drei (Kirchschlager) bzw. elf (Wecker) Jahren, gehörten. Es folgten nicht nur Interpretationen von Schubert und Schumann, die teilweise im Duett, teilweise solo, vorgetragen wurden, sondern auch einige Wecker-Klassiker, wie das mitreißende "Empört Euch", das zeitlose "Genug ist nicht genug"oder auch das nach 20 Jahren noch immer so aktuelle "Sage Nein!".  Auch Lieder aus dem (Kinder-)Musical-Schaffen des Konstantin Wecker fehlten nicht und nach rund drei Stunden, die wie im Flug vergingen, hatte ich dann meinen Premierenbesuch im Konzerthaus hinter mir. Er hätte ruhig länger dauern dürfen, denn die Vorstellung war wahrlich wunderschön und die "Liedestoll"-Tour wird mir als ungewöhnliche, aber großartige Erinnerung bleiben! Und als tolles Geschenk meiner lieben Freunde Lempitschek und Verena, die mir die Karte im Frühling zum 40er gönnten! Auch wenn das oben erwähnte "Questa nuova realta" dieses Mal fehlte!



Sonntag, 17. November 2013

Borgen - Staffel #2

Schon die erste Staffel der dänischen TV-Serie Borgen begeisterte mich hochgradig (siehe Blogbeitrag hie) und die Fortsetzung war um keinen Deut schlechter. Obwohl im TV (zB auf Arte) bereits Staffel 3 gesendet wurde, habe ich sicherheitshalber die DVD-Box abgewartet, um sicher keine Minute zu verpassen und auch mal zwei, drei Folgen am Stück zu sehen.


Fast zehn Stunden lang begleitet man als Zuschauer die Ränkespiele um die politische Macht in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen, wunderbar garniert mit dem medialen Brimborium rundherum und bekommt durchaus glaubwürdige Eindrücke in die Tätigkeit eines Spin-Doctors. Aus meiner Sicht absolut sehenswert und nach wie vor ein Rätsel, warum es keine annähernd vergleichbare österreichische TV-Serie gibt!

Sehr erfreulich übrigens, dass am 31. Jänner 2014 die dritte (und angeblich leider letzte) Staffel von "Borgen - Gefährliche Seilschaften" in deutscher Sprache auf den Markt kommt! I´ll buy!

Link: Borgen - die zweite Staffel - alle Infos auf der Homepage von Arte!

Und hier gibt es schon eine Vorschau auf die dritte Staffel! 

Samstag, 9. November 2013

Ich gegen Osborne

Vor sieben Jahren, im Rahmen eines schönen Urlaubes auf der griechischen Insel Karpathos, habe ich den grandiosen Roman "Vincent" vom us-amerikanischen Autor Joey Giebel, der diesen als knapp 24jähriger (!) unter dem Originaltitel "Torture The Artist" (der die Story auch viel besser trifft) als seinen zweiten Roman nach dem ähnlich empfehlenswerten "Freaks" veröffentlichte, regelrecht verschlungen. Obwohl der größte Bestseller sein 2008 erschienener Schmöker "Heartland" (so der "deutsche" Titel, im Original heißt er "Commonwealth") wurde, bleibt "Vincent" für mich unerreicht.



Heuer nun kam der bereits vierte Roman des noch immer sehr jungen (geboren im November 1980!) Autors aus Kentucky auf den Markt. Bemerkenswert, dass dies bislang nur in deutscher Sprache geschah, hierzulande dürfte er also wesentlich mehr Fans haben als in seiner Heimat! Mit "Ich gegen Osborne" legt er eine Art neuer Version vom "Fänger im Roggen" vor, ein Werk, in dem wir einen Tag an der Highschool Osborne erleben. Im Mittelpunkt steht der 17jährige James Weinbach, ein Außenseiter, der sich auch in der Gegenwart gerne Schwarz-Weiß-Filme ansieht, Musik von Frank Sinatra hört und stets im korrekten Anzug die Schule besucht. An seinen Mitschülern, die er als Gläubige an die "Große, dumme Hurerei" verachtet, nimmt er an diesem Tag eine besondere Rache, sorgt er doch für die Absage des traditionellen Abschlussballs.

Der Roman bietet vieles, ist auch recht kurzweilig, aber aus meiner Sicht eher als Jugendbuch geeignet und dieser Lebensphase bin ich als 40jähriger wohl nun doch einigermaßen entwachsen.

Samstag, 26. Oktober 2013

Genk

Zum vierten Mal besuchte ich am 23./24. Oktober Belgien. Nach einer privaten Busreise zum Europacupfinale 1996 in Brüssel, sowie den beruflichen Trips nach Brügge (2005 mit Rapid im Rahmen der Champions-League) und abermals Brüssel (2010 mit dem Nationalteam im Rahmen der EM-Qualifikation) ging es diesmal ins flämische Genk zum Europa-League-Match mit Rapid beim KRC.

Am Mittwoch ging es um 10 Uhr mit der "Südtirol" der AUA von Schwechat nach Lüttich, von dort per Bus weiter ins nicht einmal eine Stunde entfernte Städtchen Genk (ca 60.000 Einwohner). Die Stadt "besticht" durch eine unfassbare Hässlichkeit, es gibt dort im Prinzip exakt überhaupt nichts sehenswertes! Ehemals lebten die - übrigens überaus höflichen - Menschen dort vom Kohleabbau, derzeit herrscht die bedauerliche Situation, dass dort in sehr naher Zukunft das Ford-Werk und auch eine Magna-Dependance schließen wird und angeblich um die 10.000(!) Arbeitskräfte verloren gehen.

 Besser als in Wien ist allerdings die Stadionsituation, die Cristal Arena, benannt nach einer belgischen Biermarke (übrigens sehr lecker), ist zwar nicht mehr top-modern, aber sehr zweckmäßig und keine typische 08/15-Arena. Negativ nur, dass der Weg vom Mannschafts- in den Medienbereich über vier Stockwerke und ohne Lift zurückzulegen ist. Sehr gut zudem das traditionelle Medienabendessen, dass wir in einem Lokal namens "De-Mole" vornahmen. Dort wurden wir nicht nur ausgesprochen gastfreundlich willkommen geheißen, sondern auch mit einem köstlichen und mehrgängigen Menü verköstigt! Der ebenso traditionelle Absacker nach diesem Essen war allerdings nicht mehr möglich, da in Genk anscheinend unter der Woche die Bürgersteige knapp nach Mitternacht hochgeklappt werden! 

Das Match selbst war bekanntlich sehr attraktiv und spannend, das 1:1 durchaus gerecht und auf ein Wiedersehen mit den überaus freundlichen Klubverantwortlichen des KRC in rund zwei Wochen in Wien freue ich mich.  Ebenso und sehr gefreut hat mich das Wiedersehen mit Axel Lawaree, der sowohl zum Abschlusstraining als auch zum Match kam! Erschreckend hingegen, dass wir beide beim Plaudern feststellen mussten, dass unser gemeinsames Abschiedsfest bereits sieben Jahre her ist!

Und hier ein paar Fotoeindrücke!










Sonntag, 20. Oktober 2013

Through The Never

Im zarten Alter von 40 Lenzen habe ich es Samstagabend auch einmal ins IMAX-Kino geschafft! Und der Besuch hat sich mehr als gelohnt. Auf dem Programm stand der grandiose 3-D-Konzertfilm "Through The Never" von Metallica! Jeder, der diese Musik gerne mag, sollte sich dieses Erlebnis nicht entgehen lassen - sprichwörtlich ganz großes Kino mit einer fast keine Wünsche offen lassenden Songauswahl von Hetfield & Co! Und auch der Sound war absolut okay, die optischen Eindrücke Dank der 3-D-Version sind ohnehin überragend - gesehen übrigens im Apollo-Kino in Wien-Mariahilf!



Hier der offizielle Trailer!


Montag, 14. Oktober 2013

Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer

Ach, was kann ein (pflicht-)spielfreies Wochenende ohne große anderwertige Verpflichtungen doch für einen Genuss bringen. Zum Beispiel die Lektüre des heuer erschienenen Romans "Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer" von Alex Capus!


Wieder einmal ein Schriftsteller, der mir zu meiner Schande kein Begriff war, bevor dieses (leider nur) rund 280 Seiten dicke Buch als Geschenk den Weg zu mir fand. Es wäre mal wieder traurig gewesen, einen Roman wie diesen nicht gelesen zu haben. Capus, ein in Frankreich geborener Schweizer, schildert die Lebensgeschichten von drei realen Personen, die sich möglicherweise im November 1924 auf dem Hauptbahnhof zu Zürich begegnet sein könnten. Emile Gilliéron (der bei den berühmten Ausgrabungen in Knossos/Kreta - äh - kreativ war und als einer der größten Fälscher aller Zeiten gilt, sein Sohnemann gleichen Namens führte das Werk im Sinne des Vaters fort), Laura d´Oriano (Künstlertochter, die durch Heirat Schweizerin wird, die Familie verlässt und in den Wirren des 2. Weltkriegs als Spionin von den Franzosen rekrutiert wird) und schließlich - den Namen kannte ich zumindest vor der Lektüre des Buches auch schon) - Felix Bloch (Pazifist, aber später einer der Väter der Atombombe).

Das Buch ist wunderbar kurzweilig, die bessere Version von "Vermessung der Welt", wiewohl sich die drei Hauptfiguren nicht einmal begegnen und die Geschichte(n) auch nicht zeitlich parallel erzählt werden. Trotzdem ein fast magisches Werk, dass den Leser wunderbar in die Jahre rund um die beiden schrecklichen Weltkriege eintauchen lässt. Kurzum, eine Pflichtlektüre.

Die Schweiz bringt eine ganze Menge erstaunlicher Autoren heraus. Martin Suter ist ohnehin bekannt, aber die in den letzten Jahren zumindest für mich persönlich entdeckten Rolf Lappert, Rolf Dobelli und zuletzt Joel Dicker haben mir höchst interessante und vergnügliche Lesestunden beschert. Vielleicht aber nur die private Nachwirkung meines Deutsch-Matura-Themas vor über 20 Jahren - dieses war schließlich Leben und Schaffen des Herrn Max Frisch! Habe damit sicherlich ein Vielfaches an Zeit verbracht in meinem Maturajahr als mit sämtlichen Rechnungswesen- oder Betriebswirtschaftslehre-Lehrbüchern - und das war gut so :-) 

Sonntag, 13. Oktober 2013

Allmen und die Dahlien

Mit "Allmen und die Dahlien" legt der Schweizer Bestseller-Autor Martin Suter Teil 3 seiner klugen Kriminalreihe um den schwer über seine Verhältnisse lebenden Titelheld Johann Friedrich von Allmen vor.


Wie die beiden Vorgänger besticht auch dieser Roman durch die wunderbar klare Sprache von Suter und die herrlichen Beschreibungen der Schweizer High-Society sowie deren mehr Schein als Sein. Gemeinsam mit seinem "Mitarbeiterstab" von "Allmen International Inquiries", der genau aus seinem "Mädchen für Alles", Carlos, und seiner Reininungskraft María Moreno - beide illegal in der Schweiz - besteht, löst er das Rätsel um ein zum wiederholten Male gestohlenes Bild - die "Dahlien"!

Suter gehört zu meinen Lieblingsautoren, aber leider konnte er seine ersten Roman, "Small World", "Die dunkle Seite des Mondes" oder auch "Ein perfekter Freund", einfach bislang nicht mehr toppen. Trotzdem gefällt mir "Allmen und die Dahlien" eine Spur besser als die beiden Vorgänger, wenn auch das offene Ende nicht hätte sein müssen, der Cliffhänger aber vermuten lässt, dass bald Teil 4 in den Handel kommen wird. 

Das kurzweilige Lesevergnügen bei diesem wie immer im Diogenes Verlag, der meiner Meinung nach neben den hervorragenden Autorinnen und Autoren einfach mit den lesefreundlichen Ausgaben seiner Bücher besticht, ist lediglich vergleichsweise teuer, rund 20 Euro für drei Stunden Lesegenuss sind kein Schnäppchen, dafür kann man bei der Lektüre aber etwas Spanisch lernen.

Die Vorgängerfälle sind übrigens bereits in der günstigeren Taschenbuch-Ausgabe erhältlich:

Freitag, 11. Oktober 2013

Der Nachtwandler

Es folgt möglicherweise ein ungerechtes Urteil, da ich für dieses ohnehin nur etwas mehr als 300 Seiten starke Büchlein von Sebastian Fitzek, seines Zeichens der vielleicht der gegenwärtig erfolgreichste Thriller-Autor deutscher Sprache, rund einen Monat benötigt habe.



Dafür kann der besagte Schriftsteller natürlich gar nix, war eher der beruflich etwas sehr intensiven Zeit nach der Rückkehr aus dem einwöchigen Sommerurlaub Mitte September geschuldet. Dort begann ich auch auf der Rückreise mit der Lektüre von "Der Nachtwandler", dem bereits zehnten Roman des 42jährigen Berliners innerhalb von nicht einmal einem Jahrzehnt. Meine mitgebrachte Lektüre war bereits ausgelesen und so musste für den Rückflug und die darauffolgenden Wochen eben dieses als "Psycho-Thriller" titulierte Werk her. In einer reichlich konstruierten Story, die allerdings zumindest teilweise echte Spannung bietet und recht leicht zu lesen ist, begleiten wir einen Titelheld namens Leon, der massive Schlafstörungen sein Eigen nennt und als "Nachtwandler" vermeintlich furchtbare Dinge anstellt. Oder ist doch alles ganz anders? Wer will, kann sich selbst davon durch das Lesen dieses Romans Klarheit verschaffen, bei mir hat sich Sebastian Fitzek allerdings nicht wirklich positiv ins Gedächtnis geschlichen - oder habe ich jetzt doch mal von seinem Buch geträumt? Ich weiß es nicht, vielleicht bin ich ja derzeit gar nicht wach......

Link: Zu meiner bescheidenen Bücherliste

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Live - The Dillinger Escape Plan

Unverhofft, weil ungeplant, kommt oft und so begab es sich, dass ich während der Länderspielpause Zeuge eines - nun ja - atemberaubenden Konzertes wurde. In der "Szene" im elften Wiener Gemeindebezirk spielte die US-Mathcore-Band "The Dillinger Escape Plan" auf und gab rund 80 Minuten Vollgas.



Wie Derwische fegten Sänger und Gitarristen über die Bühne, der Sound in der überschaubaren Veranstaltungshalle in Simmering, in der schätzungsweise 350 Personen anwesend waren, war sehr brauchbar, die Musik teilweise für alte Herren wie mich schon extrem. Aber nicht uninteressant! Zumindest zwei Songs gehören zu meinen aktuellen Favoriten und ich kann auch auf CD oder MP3 oder wie auch immer nur empfehlen, mal in voller Lautstärke "One of us is the killer" oder "Gold Teeth on a Bum" anzuhören.





Samstag, 5. Oktober 2013

Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert

Letzter Nachtrag von der vielfältigen Lektüre aus dem diesjährigen Griechenland-Urlaub. Dank eines Geschenkes durfte ich den erst im August 2013 in deutscher Sprache erschienenen und - gleich vorweg - absolut grandiosen Roman "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" sehr rasch nach seiner Veröffentlichung genießen.



Mir war weder der Titel des Buches noch der Autor vorher bekannt, umso erfreulicher war es, in ein wunderbares - über 700 Seiten starkes - Werk dieses jungen Schriftstellers aus der Schweiz einzutauchen. Joel Dicker ist noch keine 30 Jahre alt, wurde im Juni 1985 geboren und hat schon in diesen jungen Jahren einen Roman erschaffen, von dem wohl 99 Prozent aller Schriftsteller ewig träumen werden. Das französischsprachige Original "La Vérité sur L´Affaire Harry Quebert"erschien bereits im Vorjahr und wurde aus verständlichen Gründen zu einem echten Bestseller. Der Roman des in Genf geborenen Dicker hat das Zeug zum Welt-Besteller, Ort der Handlung ist übrigens weder die Schweiz noch Frankreich, sondern die USA.

Über den Inhalt möchte ich an dieser Stelle nicht viel verraten, aber für mich ist dieses Buch schon jetzt der Roman des Jahres 2013, übrigens viel mehr als ein Krimi, sondern darüber hinaus auch Gesellschafts-, Liebesroman und vieles mehr. Es war eine Freude, dieses Werk an zwei langen Strandtagen und am späten Abend zu lesen und eine kleine Enttäuschung, dass die wunderbare Story nach 736 Seiten doch ein Ende finden musste. Mit größter Neugierde blicke ich weiteren Veröffentlichungen von Joel Dicker entgegen!

Link - Zur offiziellen Website von Joel Dicker 

Link 2 - Meine bescheidene Bücherliste 

Sonntag, 29. September 2013

Das Ende der Sterne

Ein verspätetes Geburtstagsgeschenk war dieser Roman des mir bis dahin völlig unbekannten US-Autors Peter Heller mit dem etwas sperrigen Titel "Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte". "Der Überraschungserfolg aus den USA", wie der Eichborn-Verlag das Werk am Buchrücken bewirbt, begleitete mich an einem wunderschönen Tag am Meer auf der griechischen Insel Kefalonia.



Und es hat das gewisse Etwas, dieses Debüt von Mister Heller. Kurz zum Inhalt: Eine verheerende Epidemie hat die Welt fast leergefegt, Hauptperson "Big Hig", ein Pilot, der mit seiner 1956er-Cessna, seinem betagten Hund und einem kampferprobten Gefährten die Stellung auf einem ehemaligen Flughafen hält, ist auch in der Apokalypse noch ein Helfender und Suchender nach Liebe. Von seiner kleinen Airport-Festung aus tritt er eine bewegende Reise an und trifft sie auch, eine Frau seines Herzens. Ein schöner Roman, dem zumindest ich etwas Zeit geben musste, um einzutauchen.

Link: Zu meiner bescheidenen Bücherliste

Samstag, 28. September 2013

Rapid-Tor des Jahres 2013?

Gestern konnte Dominik Wydra, hoch veranlagter Mittelfeldspieler des SK Rapid, erstmals seit seiner Bänderverletzung im Juli wieder ein Match bestreiten. Zwar "nur" für die Amateur-Mannschaft, aber dort gelang ihm in Amstetten beim 5:2-Sieg ein genialer Treffer - Kandidat zum Tor des Jahres, oder? Man sehe selbst!

Mittwoch, 25. September 2013

Abrechnung

1995 schickte der griechische Autor Petros Markaris erstmals seinen Kommissar Kostas Charitos aus um einen Fall zu lösen. 18 Jahre später erschien mit "Abrechnung" der bereits achte Fall des etwas schrulligen, auf jeden Fall aber liebenswerten, Kriminalisten in Romanform. Nach "Faule Kredite" (2011) und "Zahltag" (2012) das dritte Werk in Folge, das die enorme Finanz- und Wirtschaftskrise in Griechenland im Fokus hat.



Ich habe mir das etwas mehr als 300 Seiten schlanke Buch - so wie die Vorgänger im Schweizer Diogenes Verlag erschienen - vor dem Abflug in den jährlichen Griechenland-Urlaub gekauft und wie alle Romane des 1937 in Istanbul geborenen Schriftstellers ist es ein lesenswertes Werk. Nicht ganz so gut wie die beiden unmittelbaren Vorgänger, denn manchmal ist die Story doch etwas konstruiert. Aber alles in Allem ist auch dieses Werk, das am Neujahrstag 2014 beginnt, mehr als ein normaler Krimi. In Griechenland wird wieder die Drachme eingeführt (parallel in Italien die Lira, in Spanien der Peseta), ein Mörder, der sich seine Opfer aus Mitgliedern einer Studentenbewegung aus der Zeit der Militärdiktatur Mitte der 1970er Jahre wählt, unterzeichnet seine Taten mit dem via Handy übermittelten Wahlspruch "Brot, Bildung und Freiheit", was auch die wortwörtliche Übersetzung des Original-Roman-Titels ist.

Es bleibt zu hoffen, dass dem mittlerweile doch recht betagten Petros Markaris, der in Istanbul eine österreichische Schule besuchte und zudem u.a. in Wien studierte, noch ein recht langes Leben beschieden ist und er uns auch noch mit einigen Fällen des Kostas Charitos beglückt!

Kurz-Rezensionen zu früheren Fällen:
Zahltag
Faule Kredite
Die Kinderfrau

Link: Meine Bücherliste

Sonntag, 22. September 2013

Die halbe Sonne

Aris Fioretos ist kein klassisch schwedischer Name, doch ist der Autor des im Hanser Verlag heuer erschienen Buches in Göteborg geboren und schreibt auch in schwedischer Sprache. Der Vater - und sein Werk "Die halbe Sonne" ist auch mit "Ein Buch über einen Vater" untertitelt - wanderte in den 50er-Jahren (Diktatur) aus Griechenland via Studium in Wien nach Schweden aus, die Mutter ist eine Österreicherin.



Das Buch selbst, für mein Empfinden eine autobiographische Erzählung mit oft nur wenige Zeilen langen Kapiteln, erinnert im Stil manchmal an "Der alte König in seinem Exil" von Arno Geiger. Fioretos erzählt die Geschichte seines Vaters von rückwärts, wiewohl dies nicht immer linear passiert. Es ist eine Hommage an seinen Herrn Papa, wie auch die Zeit in einer Rezension bemerkte. Und das Buch war einfach an einem schönen Tag am Strand des Ionischen Meeres wunderbar zu lesen.

Link: Zur Rezension der Zeit

Samstag, 21. September 2013

Das Gleichgewicht der Welt

Ein monumentaler Roman aus dem Bombay des Jahres 1975! Zudem ein Geschenk zu meinem 40. Geburtstag von einem sehr lieben Freund - und es hat mir viele Stunden Freude und interessante Lesestunden geboten.



Autor Rohinton Mistry ist 1952 in Bombay geboren, wanderte aber nach Beendigung seines Studiums in den 1970er-Jahren nach Kanada aus, wo er heute noch lebt! "Das Gleichgewicht der Welt" ist 1999 auf Deutsch erschienen, die englischsprachige Originalversion unter dem Titel "A fine Balance" bereits 1995 und wurde prompt für den Booker Prize nominiert.

Auf fast 900 Seiten dürfen wir Leser vier Hauptpersonen und ihrem Leben in Bombay, aber auch in der Provinz, folgen und der Roman bietet große Gefühle allerlei Art. Er handelt auch von Korruption, politischer Manipulation, dem unsäglichen Kastensystem in Indien und seinen grausigen Folgen, Zwangssterilisation und vielem mehr! Ein unglaublich umfassendes Werk, dass Mr. Mistry geschaffen hat und das trotz zahlloser bedrückender Geschichten in der Geschichte auch immer wieder zum Schmunzeln anregt. Eine definitive Lese-Empfehlung allemal!

Neben "Das Gleichgewicht der Welt" hat Mistry übrigens "nur" zwei weitere Roman publiziert, als Erstling den "Indien-Roman" mit dem Titel "So eine lange Reise" und als drittes und bislang letztes Werk (auf Deutsch anno 2002 erschienen) "Die Quadratur des Glücks" - wenn es die Zeit erlaubt, sicher auch mal auf meiner persönlichen Leseliste, die allerdings ohnehin jetzt schon viel zu lange ist und stetig wächst!

Sonntag, 15. September 2013

Traumhaftes Kefalonia


Lange warten hieß es in diesem Jahr auf den traditionellen, bereits zweiundzwanzigsten Sommerurlaub im wunderbaren Griechenland. Im Juni war bedauerlicherweise bis auf einen dreitätigen Wanderurlaub im Salzburger Land kein Urlaub drinnen, in der "Länderspielpause" war es aber endlich so weit! Am Mittwoch, 4. September, ging es mit "Fly Niki" in eine für mich neue Destination. Ziel war die wunderbare Insel Kefalonia im Ionischen Meer, bekannter sind die in der Nähe liegenden Eilande Kerkyra (Korfu) und Zakynthos.


Die Wahl war allerdings perfekt! Via booking.com sicherten wir uns ein einfaches, aber wunderbares Quartier direkt am schönen Ammes-Strand rund 10 Kilometer weg von der Inselhauptstadt Argostoli. Im "Sandy Beach" (Link http://sandykefalonia.gr) wurden wir ungeheuer gastfreundlich empfangen, trotz des ohnehin enorm günstigen Preis bekamen wir sogar ein kostenloses Upgrade und anstelle des georderten Studios eine Maisonetten-Wohnung mit zwei Bädern, Schlafzimmern und Balkonen. Chef Marios und seine Mitarbeiterinnen sorgten für enormes Wohlfühlen, regelmäßig wurden wir mit selbstgemachten Wein, Tsipouro und diversen Häppchen wie Oliven, Paprika, Feta u.v.m verwöhnt. In die Anlage integriert auch ein großer und sehr sauberer Pool plus eine eigene BBQ-Area, die jederzeit von den Gästen benutzt werden kann. Einziger Nachteil, aber den wussten wir im Vorfeld. Die Anlage grenzt direkt an den Flughafen, daher gibt es ein paar Mal am Tag Lärmbelästigung, auf der anderen Seite ist es aber (auch vom Strand) nicht unspektakulär die Flugzeuge bei Landung und Start aus allernächster Nähe zu beobachten. High-Life darf man keines erwarten, denn in Gehweiten (zwischen 10 und 30 Minuten) gibt es genau drei Tavernen und ein Grill-House, allerdings völlig ausreichend, da traditionell gute griechische Küche zu sehr fairen Preisen!


Da wir uns schon im Vorfeld einen Mietwagen zum "horrenden" :-) Preis von nicht einmal 20 Euro am Tag für die Woche bestellt hatten, sahen wir auch einige wunderbare Flecken der schönen Insel. Besonders zu empfehlen sind die Strände Mirtos, Agios Kiriaki und Katelios, wo eine wunderbare Einkehrmöglichkeit rund 100 Höhenmeter über dem Strand einen Besuch mehr als wert ist. Sehr schön auch eine kurze Bootsfahrt im unterirdischen See Melissani!

Schöne Fotoimpressionen habe ich auf folgender Website gefunden: http://www.mein-kefalonia.com/index.html
Und hier gibt´s noch ein paar von mir aufgenommene Bilder: