Samstag, 26. Oktober 2013

Genk

Zum vierten Mal besuchte ich am 23./24. Oktober Belgien. Nach einer privaten Busreise zum Europacupfinale 1996 in Brüssel, sowie den beruflichen Trips nach Brügge (2005 mit Rapid im Rahmen der Champions-League) und abermals Brüssel (2010 mit dem Nationalteam im Rahmen der EM-Qualifikation) ging es diesmal ins flämische Genk zum Europa-League-Match mit Rapid beim KRC.

Am Mittwoch ging es um 10 Uhr mit der "Südtirol" der AUA von Schwechat nach Lüttich, von dort per Bus weiter ins nicht einmal eine Stunde entfernte Städtchen Genk (ca 60.000 Einwohner). Die Stadt "besticht" durch eine unfassbare Hässlichkeit, es gibt dort im Prinzip exakt überhaupt nichts sehenswertes! Ehemals lebten die - übrigens überaus höflichen - Menschen dort vom Kohleabbau, derzeit herrscht die bedauerliche Situation, dass dort in sehr naher Zukunft das Ford-Werk und auch eine Magna-Dependance schließen wird und angeblich um die 10.000(!) Arbeitskräfte verloren gehen.

 Besser als in Wien ist allerdings die Stadionsituation, die Cristal Arena, benannt nach einer belgischen Biermarke (übrigens sehr lecker), ist zwar nicht mehr top-modern, aber sehr zweckmäßig und keine typische 08/15-Arena. Negativ nur, dass der Weg vom Mannschafts- in den Medienbereich über vier Stockwerke und ohne Lift zurückzulegen ist. Sehr gut zudem das traditionelle Medienabendessen, dass wir in einem Lokal namens "De-Mole" vornahmen. Dort wurden wir nicht nur ausgesprochen gastfreundlich willkommen geheißen, sondern auch mit einem köstlichen und mehrgängigen Menü verköstigt! Der ebenso traditionelle Absacker nach diesem Essen war allerdings nicht mehr möglich, da in Genk anscheinend unter der Woche die Bürgersteige knapp nach Mitternacht hochgeklappt werden! 

Das Match selbst war bekanntlich sehr attraktiv und spannend, das 1:1 durchaus gerecht und auf ein Wiedersehen mit den überaus freundlichen Klubverantwortlichen des KRC in rund zwei Wochen in Wien freue ich mich.  Ebenso und sehr gefreut hat mich das Wiedersehen mit Axel Lawaree, der sowohl zum Abschlusstraining als auch zum Match kam! Erschreckend hingegen, dass wir beide beim Plaudern feststellen mussten, dass unser gemeinsames Abschiedsfest bereits sieben Jahre her ist!

Und hier ein paar Fotoeindrücke!










Sonntag, 20. Oktober 2013

Through The Never

Im zarten Alter von 40 Lenzen habe ich es Samstagabend auch einmal ins IMAX-Kino geschafft! Und der Besuch hat sich mehr als gelohnt. Auf dem Programm stand der grandiose 3-D-Konzertfilm "Through The Never" von Metallica! Jeder, der diese Musik gerne mag, sollte sich dieses Erlebnis nicht entgehen lassen - sprichwörtlich ganz großes Kino mit einer fast keine Wünsche offen lassenden Songauswahl von Hetfield & Co! Und auch der Sound war absolut okay, die optischen Eindrücke Dank der 3-D-Version sind ohnehin überragend - gesehen übrigens im Apollo-Kino in Wien-Mariahilf!



Hier der offizielle Trailer!


Montag, 14. Oktober 2013

Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer

Ach, was kann ein (pflicht-)spielfreies Wochenende ohne große anderwertige Verpflichtungen doch für einen Genuss bringen. Zum Beispiel die Lektüre des heuer erschienenen Romans "Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer" von Alex Capus!


Wieder einmal ein Schriftsteller, der mir zu meiner Schande kein Begriff war, bevor dieses (leider nur) rund 280 Seiten dicke Buch als Geschenk den Weg zu mir fand. Es wäre mal wieder traurig gewesen, einen Roman wie diesen nicht gelesen zu haben. Capus, ein in Frankreich geborener Schweizer, schildert die Lebensgeschichten von drei realen Personen, die sich möglicherweise im November 1924 auf dem Hauptbahnhof zu Zürich begegnet sein könnten. Emile Gilliéron (der bei den berühmten Ausgrabungen in Knossos/Kreta - äh - kreativ war und als einer der größten Fälscher aller Zeiten gilt, sein Sohnemann gleichen Namens führte das Werk im Sinne des Vaters fort), Laura d´Oriano (Künstlertochter, die durch Heirat Schweizerin wird, die Familie verlässt und in den Wirren des 2. Weltkriegs als Spionin von den Franzosen rekrutiert wird) und schließlich - den Namen kannte ich zumindest vor der Lektüre des Buches auch schon) - Felix Bloch (Pazifist, aber später einer der Väter der Atombombe).

Das Buch ist wunderbar kurzweilig, die bessere Version von "Vermessung der Welt", wiewohl sich die drei Hauptfiguren nicht einmal begegnen und die Geschichte(n) auch nicht zeitlich parallel erzählt werden. Trotzdem ein fast magisches Werk, dass den Leser wunderbar in die Jahre rund um die beiden schrecklichen Weltkriege eintauchen lässt. Kurzum, eine Pflichtlektüre.

Die Schweiz bringt eine ganze Menge erstaunlicher Autoren heraus. Martin Suter ist ohnehin bekannt, aber die in den letzten Jahren zumindest für mich persönlich entdeckten Rolf Lappert, Rolf Dobelli und zuletzt Joel Dicker haben mir höchst interessante und vergnügliche Lesestunden beschert. Vielleicht aber nur die private Nachwirkung meines Deutsch-Matura-Themas vor über 20 Jahren - dieses war schließlich Leben und Schaffen des Herrn Max Frisch! Habe damit sicherlich ein Vielfaches an Zeit verbracht in meinem Maturajahr als mit sämtlichen Rechnungswesen- oder Betriebswirtschaftslehre-Lehrbüchern - und das war gut so :-) 

Sonntag, 13. Oktober 2013

Allmen und die Dahlien

Mit "Allmen und die Dahlien" legt der Schweizer Bestseller-Autor Martin Suter Teil 3 seiner klugen Kriminalreihe um den schwer über seine Verhältnisse lebenden Titelheld Johann Friedrich von Allmen vor.


Wie die beiden Vorgänger besticht auch dieser Roman durch die wunderbar klare Sprache von Suter und die herrlichen Beschreibungen der Schweizer High-Society sowie deren mehr Schein als Sein. Gemeinsam mit seinem "Mitarbeiterstab" von "Allmen International Inquiries", der genau aus seinem "Mädchen für Alles", Carlos, und seiner Reininungskraft María Moreno - beide illegal in der Schweiz - besteht, löst er das Rätsel um ein zum wiederholten Male gestohlenes Bild - die "Dahlien"!

Suter gehört zu meinen Lieblingsautoren, aber leider konnte er seine ersten Roman, "Small World", "Die dunkle Seite des Mondes" oder auch "Ein perfekter Freund", einfach bislang nicht mehr toppen. Trotzdem gefällt mir "Allmen und die Dahlien" eine Spur besser als die beiden Vorgänger, wenn auch das offene Ende nicht hätte sein müssen, der Cliffhänger aber vermuten lässt, dass bald Teil 4 in den Handel kommen wird. 

Das kurzweilige Lesevergnügen bei diesem wie immer im Diogenes Verlag, der meiner Meinung nach neben den hervorragenden Autorinnen und Autoren einfach mit den lesefreundlichen Ausgaben seiner Bücher besticht, ist lediglich vergleichsweise teuer, rund 20 Euro für drei Stunden Lesegenuss sind kein Schnäppchen, dafür kann man bei der Lektüre aber etwas Spanisch lernen.

Die Vorgängerfälle sind übrigens bereits in der günstigeren Taschenbuch-Ausgabe erhältlich:

Freitag, 11. Oktober 2013

Der Nachtwandler

Es folgt möglicherweise ein ungerechtes Urteil, da ich für dieses ohnehin nur etwas mehr als 300 Seiten starke Büchlein von Sebastian Fitzek, seines Zeichens der vielleicht der gegenwärtig erfolgreichste Thriller-Autor deutscher Sprache, rund einen Monat benötigt habe.



Dafür kann der besagte Schriftsteller natürlich gar nix, war eher der beruflich etwas sehr intensiven Zeit nach der Rückkehr aus dem einwöchigen Sommerurlaub Mitte September geschuldet. Dort begann ich auch auf der Rückreise mit der Lektüre von "Der Nachtwandler", dem bereits zehnten Roman des 42jährigen Berliners innerhalb von nicht einmal einem Jahrzehnt. Meine mitgebrachte Lektüre war bereits ausgelesen und so musste für den Rückflug und die darauffolgenden Wochen eben dieses als "Psycho-Thriller" titulierte Werk her. In einer reichlich konstruierten Story, die allerdings zumindest teilweise echte Spannung bietet und recht leicht zu lesen ist, begleiten wir einen Titelheld namens Leon, der massive Schlafstörungen sein Eigen nennt und als "Nachtwandler" vermeintlich furchtbare Dinge anstellt. Oder ist doch alles ganz anders? Wer will, kann sich selbst davon durch das Lesen dieses Romans Klarheit verschaffen, bei mir hat sich Sebastian Fitzek allerdings nicht wirklich positiv ins Gedächtnis geschlichen - oder habe ich jetzt doch mal von seinem Buch geträumt? Ich weiß es nicht, vielleicht bin ich ja derzeit gar nicht wach......

Link: Zu meiner bescheidenen Bücherliste

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Live - The Dillinger Escape Plan

Unverhofft, weil ungeplant, kommt oft und so begab es sich, dass ich während der Länderspielpause Zeuge eines - nun ja - atemberaubenden Konzertes wurde. In der "Szene" im elften Wiener Gemeindebezirk spielte die US-Mathcore-Band "The Dillinger Escape Plan" auf und gab rund 80 Minuten Vollgas.



Wie Derwische fegten Sänger und Gitarristen über die Bühne, der Sound in der überschaubaren Veranstaltungshalle in Simmering, in der schätzungsweise 350 Personen anwesend waren, war sehr brauchbar, die Musik teilweise für alte Herren wie mich schon extrem. Aber nicht uninteressant! Zumindest zwei Songs gehören zu meinen aktuellen Favoriten und ich kann auch auf CD oder MP3 oder wie auch immer nur empfehlen, mal in voller Lautstärke "One of us is the killer" oder "Gold Teeth on a Bum" anzuhören.





Samstag, 5. Oktober 2013

Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert

Letzter Nachtrag von der vielfältigen Lektüre aus dem diesjährigen Griechenland-Urlaub. Dank eines Geschenkes durfte ich den erst im August 2013 in deutscher Sprache erschienenen und - gleich vorweg - absolut grandiosen Roman "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" sehr rasch nach seiner Veröffentlichung genießen.



Mir war weder der Titel des Buches noch der Autor vorher bekannt, umso erfreulicher war es, in ein wunderbares - über 700 Seiten starkes - Werk dieses jungen Schriftstellers aus der Schweiz einzutauchen. Joel Dicker ist noch keine 30 Jahre alt, wurde im Juni 1985 geboren und hat schon in diesen jungen Jahren einen Roman erschaffen, von dem wohl 99 Prozent aller Schriftsteller ewig träumen werden. Das französischsprachige Original "La Vérité sur L´Affaire Harry Quebert"erschien bereits im Vorjahr und wurde aus verständlichen Gründen zu einem echten Bestseller. Der Roman des in Genf geborenen Dicker hat das Zeug zum Welt-Besteller, Ort der Handlung ist übrigens weder die Schweiz noch Frankreich, sondern die USA.

Über den Inhalt möchte ich an dieser Stelle nicht viel verraten, aber für mich ist dieses Buch schon jetzt der Roman des Jahres 2013, übrigens viel mehr als ein Krimi, sondern darüber hinaus auch Gesellschafts-, Liebesroman und vieles mehr. Es war eine Freude, dieses Werk an zwei langen Strandtagen und am späten Abend zu lesen und eine kleine Enttäuschung, dass die wunderbare Story nach 736 Seiten doch ein Ende finden musste. Mit größter Neugierde blicke ich weiteren Veröffentlichungen von Joel Dicker entgegen!

Link - Zur offiziellen Website von Joel Dicker 

Link 2 - Meine bescheidene Bücherliste