Donnerstag, 24. Januar 2013

Pressekonferenz zum Schmunzeln

Eine feine Einlage von einer Pressekonferenz bietet der You-Tube-Kanal von Celtic Glasgow (http://www.youtube.com/celticfc)! Während Coach Neil Lennon eine Frage beantwortet beginnt das Handy eines Journalisten zu läuten. Noch nicht ungewöhnlich, so etwas kommt öfter vor! Aber blöderweise sollte es als Aufnahmegerät verwendet werden und lag direkt vor der Nase von Lennon. Der handelt die Situation aber mehr als charmant. Habe schon hunderte Pressekonferenzen mit Fußballtrainern erlebt, das ist aber mal wieder etwas Neues. Und ein echter You-Tube-Hit mit mittlerweile über 600.000 Videoaufrufen - zum Vergleich: Nummer 2 auf diesem Channel hat etwas mehr als 18.000 Aufrufe!

Montag, 21. Januar 2013

Der normale Wahnsinn

Matt Beaumont heißt der Autor und jahrelang arbeitete er in der Werbebranche. Zwei seiner fünf in deutscher Sprache erhältlichen Romane handeln auch in dieser, darunter das grandiose "e-mail an alle". Nicht aber "Der normale Wahnsinn", im englischen Original als "Small World" erschienen, was der passenderer Titel ist, aber wohl schon durch den wunderbaren Erstling von Martin Suter belegt war.



Recht gelungen ist auf alle Fälle auch dieses Buch, das jeweils aus der Perspektive von insgesamt 18 Personen (wenn ich mich nicht verzählt habe), die sich in Nord-London herumtreiben und irgendwie alle miteinander zu tun bekommen, erzählt wird. Beaumont stellt in im "normalen Wahnsinn" einmal mehr seinen Humor unter Beweis, schafft es aber, nicht nur unterhaltsamen Klamauk zu produzieren.

Ewig schade übrigens, dass die Fortsetzung von "e-mail an alle" nach wie vor nicht in deutscher Sprache erhältlich ist.

Link: "Der normale Wahnsinn bei amazon"

Samstag, 19. Januar 2013

Borgen - Gefährliche Seilschaften

Eines scheint fix: Skandinavische TV-Filme und -Serien sind sehr oft um Klassen besser als hierzulande. Vor wenigen Jahren begeisterte die im ZDF ausgestrahlte dänische Serie "The Killing" (auf Deutsch mit dem Titel "Kommissarin Lund - Das Verbrechen") sogar eine breitere Öffentlichkeit. Ursprünglich wurde der in bislang zwei Staffeln (einmal fünf und einmal zehn Folgen) "nur" auf Arte als - eben - "The Killing" ausgestrahlt. Die dänische Originalserie hieß übrigens wörtlich übersetzt "Verbrechen".



Also, die war schon recht gut und nun könnte von den Machern von "The Killing" eine weitere, meiner Ansicht noch bessere Serie den selben Weg gehen. Nämlich "Borgen - Gefährliche Seilschaften". Staffel 1 wurde auf Arte ausgestrahlt, bei Amazon gab es die DVD (zehn Folgen auf drei Silberlingen) schon um knapp 20 Euro. Die zahlen sich absolut aus, fast zehn Stunden intelligente TV-Unterhaltung mit feinen Einblicken in die dänische Politik und deren Medienszene. Scheint sehr realistisch und könnte auch in Österreich passend sein (vor allem die Folge über die Anschaffung von Abfangjägern :-) ).

Im Dezember und bis vorgestern liefen u.a. auf Einsfestival, Arte und im Schweizer Fernsehen bereits die zehn Folgen der zweiten Staffel, doch warte ich auf die DVD-Veröffentlichung. Wird wohl wider zu schaffen sein, die 600 Minuten in zwei kurzen Nächten zu sehen. Warum die Serie "Borgen" heißt? Wie mit google & Co lehren, ist dies der Spitzname des Sitzes des dänischen Parlaments, Schloss Christiansborg, und bedeutet auf Deutsch schlicht und einfach "Burg". Der englische Titel ist mit "The Government" ebenso treffend wie "Gefährliche Seilschaften", traurig ist es, dass sich im Gegensatz zu Deutschland und der Schweiz noch kein österreichischer Sender gefunden hat, der diese intelligente Serie ausstrahlt.....

Montag, 7. Januar 2013

Kill Your Friends

Der Heyne-Verlag betitelt dem Roman "Kill your Friends" von John Niven als "Hardcore". Nach der Lektüre kann man nicht widersprechen. Niven, ein Schotte der einst als A & R-Manager (im Buch wird erklärt, dass dies für Artist & Repertoire steht, sprich die für die Entdeckung und Pflege neuer Talente zuständige Sparte der Musikindustrie ist) in einer Plattenfirma arbeitete, führt uns durch das Jahr 1997 des A & R-Managers Steven Stelfox!



Wer "American Psycho" von Bret Easton Ellies mag, ist mit diesem Buch definitiv gut bedient. Zynisch, vulgär, menschenverachtend, aber manchmal trotz der "explicit lyrics" auch komisch, wird der Leser durch knapp 380 Seiten voller Alkohol-, Drogen-, Sex- und auch Gewaltexzesse geleitet und bekommt er Einblicke in das britische Musik-Business geboten, die wohl schwer überzeichnet sind, aber vielleicht - und es würde nicht wundern - einige Körnchen Wahrheit beinhalten.

Unterhaltsam ist der Roman auf alle Fälle, schnell gelesen auch und eine Fortsetzung des ausufernden Lebens von Mr. Stelfox wäre leicht möglich, wird er doch für seine recht grauslichen Verbrechen nicht wirklich belangt, sondern schafft mit der Entdeckung einer völlig untalentierten Girlie-Band, die schließlich zu Chart-Breakern wird, sogar einen Aufstieg in seiner durch geknallten Company.....

Sonntag, 6. Januar 2013

91mal Messi anno 2012

Dieser Mann ist schlichtweg ein Wahnsinn, genial und überhaupt wohl der beste Fußballer aller Zeiten. Spätestens 2014, da wird er vielleicht sein Argentinien zum WM-Titel führen!

Aber auch ohne den World Cup ist Lionel Messi unglaublich - auf You-Tube findet sich ein zehn Minuten langes Video mit allen Pflichtspieltoren von "La Pulga" im Kalenderjahr 2012 - darunter ein paar von jener Qualität, die anderen Top-Spielern höchstens zwei-, dreimal in der ganzen Karriere gelingen. Der Mann schießt die fast am laufenden Band. Und nur er kann meiner Meinung nach der Weltfußballer des Jahres 2012 werden - wer sonst?????

Donnerstag, 3. Januar 2013

Letzter Mann im Turm

Unbewusst scheine ich in den letzten Jahren eine kleine Schwäche für Gewinner des Booker-Prize entwickelt zu haben. Nach Graham Swift ("Letzte Runde", 1996), Ian McEwan ("Amsterdam", 1998), Yann Martel ("Schiffbruch mit Tiger", 2002) und DBC Pierre ("Jesus von Texas", 2003) kam ich via Empfehlung vor vier Jahren zum Roman "Der weiße Tiger" - geschrieben vom damals noch nicht einmal 35jährigen indischen Autor Aravind Adiga. Der Preis ging völlig zurecht an ihn.



Auch der Nachfolgeroman, das rund 500 Seiten starke Werk "Letzter Mann im Turm", ist mehr als lesenswert. Ort der Handlung ist Vakola, ein Stadteil von Bombay, genauer gesagt großteils der Turm A der sogenannten "Vishram Cooperative Wohnungsbaugesellschaft". Ein großzügiges Angebot eines Baulöwen soll den Wohnungseigentümern ihren eigenen kleinen Reichtum bringen, doch müssen alle (fünf Stockwerke) zustimmen. Wie der Titel schon verspricht, bleibt aber einer der Bewohner - der letzte Mann im Turm - standhaft. Es ist ein verwitweter Lehrer mit dem schönen Rufnamen Masterji, der ob seines Willens und Glaubens an die freie Meinungsäußerung einiges und am Ende alles auf sich nehmen muss. Die Geschichte(n) dahinter sind faszinierend!

Und folgende Sätze aus dem Buch kann man fast nicht vergessen: "Ich wurde nie geboren, und ich werde nie sterben; ich verletzte nicht und kann nicht verletzt werden; ich bin unbesiegbar, unsterblich, ich bin unverwüstlich!" Ein Zitat aus der Bhagavad Gita übrigens, das der Autor recht an den Anfang seines Romans und ziemlich ans Ende gestellt hat - man lernt also auch etwas für das eigene Leben :-)!

Ach ja, der Booker Prize 2011 ging an Julian Barnes und der Gewinner-Roman "Vom Ende einer Geschichte" steht auch schon im Buchregal!