Freitag, 26. Februar 2016

Alle Toten fliegen hoch: Amerika

Seit Wochen liegt der Roman mit dem interessanten Titel "Ach diese Lücke, diese entsetzliche Lücke" in den Bestseller-Listen ganz vorne und wird auch von den Kritikern abgefeiert. Da ich von mehreren Seiten das Buch empfohlen bekam und dann bemerkte, dass es sich um den bereits dritten Teil einer autobiographischen Roman-Reihe handelt, beschloss ich von vorne anzufangen.



Und Band 1 der "Alle Toten fliegen hoch"- Reihe mit dem Subtitel "Amerika" wurde mir ein ausgesprochen feines Lesevergnügen bereitet. Meyerhoff, der vor allem als Schauspieler und Regisseur einen hervorragenden Ruf genießt und seit über zehn Jahren am Wiener Burgtheater engagiert ist, unterhält mit diesem teils witzigen Roman, der über weite Teile das Jahr des Ich-Erzählers als Austauschstudent in einem amerikanischen Kaff schildert, wirklich kurzweilig und freue ich mich auf die Nachfolger "Wann wird es einmal so, wie es nie war" und den oben erwähnten dritten Teil!

Link: Eine echte Rezension in der FAZ Online

Samstag, 13. Februar 2016

Trifon Ivanov: 1965 - 2016

Was für ein besch.....eidenes Jahr! Vor fast genau einem Monat schockte die Meldung vom Tode des grandiosen Künstlers David Bowie und heute jene des vielleicht kultigsten Legionärs, den ich jemals im Rapid-Trikot bewundern durfte. Trifon Ivanov, eine der Stützen der legendären Mannschaft der unvergesslichen Saison 1995/96, die Rapid mit dem Einzug ins Europacupfinale der Pokalsieger und dem 30. Meistertitel krönte, verstarb im 51. Lebensjahr nach einem Herzinfarkt!

Wiewohl ich damals schon 22 Lenze zähle, war jenes quergestreifte, grün-weiße Diadora-Trikot mit der Nummer 4 mein erstes "echtes" Rapid-Short, mit dem ich u.a. in stundenlangen Busfahrten zum Semifinale nach Rotterdam (am Bild unten direkt nach der Rückkehr im Frühling 1996) und Endspiel nach Brüssel reiste. Ivanov war ein faszinierender Spieler, der mir schon bei der WM 1994 bei Bulgarien aufgefallen war (u.a. Deutschland eliminiert, was ich im Rahmen eines sehr feuchtfröhlichen Public-Viewings auf einer mehrwöchigen Rucksackreise in Griechenland, mutmaßlich auf Ios, verfolgte), und der bei den Rapid-Spielen in der oben erwähnte Saison einfach für zahllose unvergessliche Aktionen sorgte!



Nun, am Tag einer Rapid-Feier zum (morgigen) 90. Geburtstag der Klubikone Alfred Körner, ist dieser unglaubliche Fußballer, der auch privat sehr nett gewesen sein soll (und selbst den liberalen Rapid-Coach Ernst Dokupil durch seine ihm eigene Trainingseinstellung teils zur Verzweiflung getrieben haben soll, so soll sich der Bulgare in der Pause seines ersten Rapid-Spiels in den Nassräumen der Kabine gemütlich eine Marlboro angezunden haben), also nicht mehr unter uns. Ein Drama und morgen wird ihm sowohl von Rapid als auch vom Erzrivalen Austria, für den er 1997 ein paar Monate spielte, beim Derby posthum mit Trauerminute und -flor gedacht. Er hat es verdient und möge er auf lange Zeit der letzte aus dieser genialen 1996er-Truppe bleiben, dem man gedenken muss!

Direkt nach der Rückkehr von einer Fanbusreise aus Rotterdam (Semifinalhinspiel Europacup Frühjahr 1996), Trifon bereits ausgeschlafen nach dem Rückflug und bereit zum Auslaufen. Das Dress gibt es noch immer, sitzt nunmehr etwas enger ;-) 

Freitag, 5. Februar 2016

Odysseus aus Bagdad

Ich lese offensichtlich nur mehr Romane, die ich als Geschenk (freundlicherweise) bekommen habe. So auch dieses Werk von Eric Emmanuel Schmitt, das mir so wie der Autor vor der Übergabe des Präsents keinerlei Begriff war!



Der französische Autor erzählt die Geschichte seines Titelhelden Saad Saad (arabisch für Hoffnung, Hoffnung), der aus Bagdad über beschwerliche Wege flieht und als Ziel London vor Augen hat. Eine jahrelange Flucht, die der Autor bewegend und auch tragisch-komisch schildert und uns zudem eine Flüchtlingsroute vor Augen führt, die erst in den letzten Monaten in den Fokus der westeuropäischen Öffentlichkeit gerückt ist. Erschienen ist der Roman, ein kleines Schelmenepos mit vielen klugen Sätzen, allerdings auch in deutscher Sprache schon vor einem halben Jahrzehnt.  Ein wunderbares Buch, ein schönes Geschenk, das mich sehr positiv überrascht hat!

Mehr zum Roman gibt es direkt auf der Homepage des Autors - hier!