Donnerstag, 31. März 2016

Der Jonas KompleX

Am 10. März erschien der (meines Wissens) zehnte Roman des gebürtigen Grazer, aber mittlerweile typischen Wiener Autors Thomas Glavinic. Privilegiert wie man das öfter gerne wäre, habe ich das - übrigens großartige Werk - bereits einige Tage früher erhalten und trotz arbeitsintensiver Zeit und des großen Umfangs (rund 750 Seiten) auch schon vor einigen Tagen fertig lesen können!



Wie schon im grandiosen Vorgänger-Roman "Das größere Wunder" spielen der unfassbar reiche Jonas und seine große Liebe Marie zwei der Hauptrollen, doch stehen auch zwei weitere Handlungsstränge, darunter (vermeintlich?) autobiographisch der Autor in der Gegenwart (das Jahr 2015 ab Neujahr) und als 13jähriger in der Weststeiermark im Mittelpunkt des Werks, das rasch auf Platz 1 der heimischen Bestseller-Listen stieg. Teilweise irrsinnig witzig formuliert, manchmal auch traurig und nachdenklich stimmend nimmt Glavinic den Leser - zumindest mich  - auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle und darf man sich als Wiener über das Wiederlesen mit - zumindest für mich - alten "Bekannten" wie das Cafe Anzengruber samt Junior-Chef "Tomy" alias "Prinz Eisenerz" oder den nicht unbekannten Rechtsanwalt Werner Tomanek alias "Dschingis Khan" freuen. Ein wahrlich schönes Buch, aus meiner Sicht auch eine wunderbare Liebeserklärung an den Sohnemann des Autors! Und nebstbei kommt auch "meine" Rapid vor, zudem einer meiner Lieblingsromane, "Ignaz oder die Verschwörung der Idioten", natürlich in der "alten Übersetzung"! Vor mir aus hätte "Der Jonas KompleX" auch noch 750 Seiten mehr vertragen, auf den hoffentlich bald erscheinenden nächsten Roman des Vielschreibers, der als Jahrgang 1972 nicht wirklich alt ist, freue ich mich schon jetzt !


Buchübergabe nach einem Rapid-Heimsieg im Ernst-Happel-Stadion


Echte Rezensionen zum Buch:
FAZ
Der STANDARD

Sonntag, 13. März 2016

111 Gründe

Im Berliner Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf sind unter dem Motto "Fußball ist unsere Liebe" bereits zahlreiche Bücher mit dem Titel "111 Gründe ..... zu lieben" (u.a. Barcelona, Real, Liverpool, Milan, Manchester United, Juventus, Arsenal, St. Pauli, Union Berlin u.v.m.) erschienen.



Vor wenigen Monaten wurde nun auch eines mit dem SK Rapid Wien im Mittelpunkt veröffentlicht und die fünf Autoren (vier, die auch für das wunderbare Fanzine "Forza Rapid - Die Hütteldorfer Revue" verantwortlich zeichnen, nämlich Kersten Bogner, Gregor Labes, Fabian Mosser und Jürgen Zacharias, sowie eines der Masterminds des wunderbaren rapidarchiv.at , Gerald Pichler) haben auf rund 300 Seiten sichtlich keinerlei Mühe, diese (vielleicht nur ersten?) 111 Gründe, oft verbunden mit sehr schönen persönlichen Erinnerungen, in neun Kapiteln zu präsentieren!

Für FreundInnen ist diese "Liebeserklärung an den großartigsten Fußballverein der Welt" (so auch am Buchcover zu lesen) natürlich eine absolute Pflichtlektüre und zudem, da Taschenbuchformat, auch sehr kostengünstig zu erwerben. Nämlich um nur 10,30 Euro im guten Buchhandel, normal auch in den Rapid-Fanshops, da im grün-weißen Web-Shop scheinbar derzeit nicht verfügbar hier mit Link zum Online-Buchhändler meines Vertrauens, Morawa - Link: Bestellmöglichkeit 111 Gründe, den SK Rapid Wien zu lieben

Samstag, 5. März 2016

Valencia: Sportlicher Albtraum in Traumstadt

Schon über zwei Wochen ist diese fußballerische Dienstreise her, nicht der Schock über das schreckliche 0:6, sondern schlicht und einfach Zeitmangel, hat es zu verantworten, dass dieser Beitrag in meinem kleinen, bescheidenen, aber hoffentlich feinen Blog etwas lange auf sich warten hat lassen......



Nun denn, über dieses Spiel (übrigens "mein" 125. in dem ich in beruflicher "Mission" mit dabei war, dazu zähle ich Klub-Europacupspiele, sowie alle Länderspiele in meiner schönen, wenn auch sportlich nicht so erfolgreichen ÖFB-Zeit zwischen 2006 und 2011 - die ganze Liste hier) in dem sehr charmanten Estadi de Mestalla will ich keine Zeile mehr schreiben, memorabel ist nur, dass wir eine ansonsten völlig komplikationslose Reise hatten, wenn man davon absieht, dass das Teamhotel leicht überbucht war und ich daher ausnahmsweise nicht bei Mannschaft und Trainerteam weilen konnte, was aber ein eher unwahrscheinlicher Grund für das Debakel sein dürfte - wobei, man weiß ja nie ;-)

So wie über 2.500 angereiste Rapid-Anhänger nahm ich mir auch die Zeit, etwas durch Valencia zu schlendern, ähnlich wie Madrid (aber nicht so wie Barcelona) hat sie mich auch begeistert, ganz groß dort die kulinarischen Freuden, neben dem berühmten Jamon durfte ich den wohl besten Tintenfisch meines Lebens in gegrillter Form genießen. Einziger Nachteil in diesem Zusammenhang, die Bierkultur ist zum Heulen, Amstel und Heineken teilen sich fast die ganze Stadt auf, glücklicherweise gelang es aber doch, vereinzelt ein San Miguel o.ä. aufzuspüren.

Hier einige Impressionen:






















Donnerstag, 3. März 2016

Ein seltsamer Ort zum Sterben


Und wieder einmal ein Roman, den ich nie gelesen hätte, wäre er mir nicht von einem sehr geschätzten und lieben Freund geschenkt worden! Derek B. Miller heißt der Autor, der in den USA geboren ist und nach Zwischenstationen in Israel, England, Ungarn und der Schweiz mittlerweile seit Jahren in Norwegen lebt und werkt. Hauptberuflich ist der promovierte Politikwissenschafter Spezialist für Sicherheitspolitik. 2010 hat er sein Roman-Debüt, der in einer am Buchrücken aufscheinenden Kurzkritik der "Times" etwas fälschlich als "atemberaubend guter Thriller, subtil und bewegend und mit einem wirklich originellen Helden..." bezeichnet wird. Gut ist das Buch allerdings wirklich, ein Thriller aber nicht, eher ein literarischer Road-Movie mit einem 82jährigen Ex-Marine in einem für ihn fremden Land (Norwegen) im Mittelpunkt und der Aufklärung eines Mordes als Nebeneffekt.



Eine Anleihe könnte sich Mr. Miller beim kurz zuvor in Schweden erschienen Roman "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" genommen haben, der Humor der beiden Autoren dürfte auf alle Fälle kompatibel sein. Miller hat das Buch in englischer Sprache (als "Norwegian by Night") verfasst, interessanterweise aber erschien die Erstveröffentlichung auf norwegisch. Mir hat´s allenfalls gefallen, einziges Manko nur der dann doch sehr abrupte Schluss, da wäre noch etwas mehr gegangen, die knapp 400 Seiten vergingen wie im Flug (ok, die Hälfte habe ich auch tatsächlich in der Luft gelesen)!

Und eine echte Rezension bietet SPIEGEL ONLINE