Samstag, 16. September 2017

Der goldene Handschuh

Benannt ist dieser Roman nach dem tatsächlich existierenden Lokal "Zum Goldenen Handschuh", dass in Hamburg St. Pauli seit Jahrzehnten ohne Ruhetag und rund um die Uhr geöffnet hat. Autor Heinz Strunk, mir bislang eher als Schreiber witziger Texte bekannt, liefert in diesem Roman schwere Kost.



Es ist eine Milieu-Studie, es geht sozusagen nach "ganz unten", zu jenen verlorenen und schwer alkoholkranken Seelen, die niemand mehr vermisst, wenn sie mal verschwinden. Es ist die Geschichte um den Serienmörder Fritz Honka, der in den 70er-Jahren mehrere Frauen in seiner Wohnung getötet und zerstückelt hat. Der Gestank der verwesenden Opfer, die er damals in der Tat im titelgebenden Lokal, das in den Kritiken gerne als "Reeperbahn-Kaschemme" bezeichnet wird, sollte ihn schließlich verraten.

Der Roman ist schwer verdaulich, was natürlich dadurch verstärkt wird, dass die wahrlich krasse Story einen realen Hintergrund hat. Aber lesenswert ist jede der (leider nur) knapp 250 Seiten auf alle Fälle, nicht nur an einem schönen Tag am Strand auf Karpathos, wo ich in dem Fall Ende August das Vergnügen hatte.

Eine echte Rezension gibt es beispielsweise von Tex Rubinowitz auf der Homepage der SZ - hier!

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