Samstag, 29. September 2018

QualityLand

Großartiger Roman eines mir mal wieder bis vor wenigen Wochen unbekannten Autors: Marc-Uwe Kling hat sich bereits einen  Namen als Liedermacher, Kabarettist und Autor gemacht und vor allem mit seinen Känguru-Chroniken auf Radio- und Hörbuch-Ebene Preise abgeräumt und nebenbei Bestseller herausgebracht!



"QualityLand" ist meines Wissens sein erster echter Roman, dieser erschien 2017 in einer schwarzen und weißen Ausgabe (der Inhalt unterscheidet sich allerdings lediglich durch regelmässige in die Handlung eingebaute fiktive Werbeanzeigen) und hielt (bzw. hält) sich in Deutschland seit Monaten in den Buch-Charts. Und das zurecht! Zwar (vermeintlich) völlig überzeichnet hält der Roman einen Spiegel vor, in QualityLand, dem Nachfolger der Bundesrepublik Deutschland in einer nicht allzu fernen Zukunft, ist alles den Algorithmen unterworfen. Herrlich schräg, manchmal gefährlich nah am Vorstellbaren, wenn man sich seine Umwelt so vor Augen führt.

Aber am Besten selber lesen oder die Meinung bei echten Rezensionen bilden. Zum Beispiel bei:
DER SPIEGEL
Die Zeit
Süddeutsche Zeitung
FAZ

Freitag, 14. September 2018

Leere Herzen

Mein zweiter Roman der deutschen Autorin Juli Zeh, die ich vor zwei Jahren Dank eines Geschenks mit ihrem Bestseller "Unterleuten" kenngelernt habe. Da mir dieses Werk ausgesprochen gut gefallen hat, landete der im November 2017 erschienene Nachfolger "Leere Herzen" auf meinem "Merkzetterl" beim Online-Buchhandel meines Vertrauens, Morawa, und lag dieses Buch folglich nebst einigen anderen am Geburtstags-Gabentisch vor etwas mehr als vier Monaten!



"Leere Herzen" spielt in einer nahen (anno 2025), nicht allzu unrealistisch anmutenden Zukunft und hauptsächlich im deutschen Braunschweig. Die Kanzlerin Angela Merkel ist nach einer verheerenden Wahlniederlage zurückgetreten, eine "Besorgte Bürger Bewegung", wohl eine Nachfolgerin der unsäglichen AfD, hat die Macht übernommen. Und eine der Hauptfiguren des Romans, Britta Söldner, verdient mit einem Kleinunternehmen namens "Die Brücke" ihr Geld damit, Selbstmordattentäter zu rekrutieren und einzusetzen, mit Wissen bzw. Duldung der regierenden Mächte. Keine schöne Zukunftsvision, aber recht lesenswert umgesetzt, auch wenn da nicht alle Kritiker mit dieser meiner Meinung konform gehen. Konkurrenz droht, diese nennen sich eben "Leere Herzen" und bringen "Die Brücke" gehörig unter Druck. Die rund 350 Seiten dieses als "Polit-Thriller" vorgestellten Romans sind rasch und leicht zu lesen und die 1974 in der damaligen BRD-Hauptstadt Bonn geborene Autorin hat mir damit einige schöne Lese-Stunden beschert. 

Echte Rezensionen gibt es u.a.:

Samstag, 1. September 2018

Zum zweiten Mal Bukarest

Eigentlich ein falscher Titel für diesen Eintrag, denn ich war nun das dritte Mal in der rumänischen Hauptstadt. Aber "erst" das zweite Mal bei einem Match, nach fast exakt neun Jahren Pause, war doch meine Fußball-Premiere das Länderspiel mit Österreich im Steaua Stadion am 9.9.2009 (damals 1:1).

Bukarest hat sich seither nicht rasend verändert, das "kleine Paris" hat durchaus Charme, vor allem die Altstadt (und recht viel mehr habe ich, abgesehen vom Hotel JW Marriott und dem Stadion, natürlich nicht gesehen. Los ging es am Tag vor der Partie mit einem nur 68 Personen fassenden Flugzeug (Propeller) der mir bis dato völlig unbekannten Airline "Valan". Nach etwas mehr als zwei Stunden Flug Ankunft in Bukarest, das halbe Dutzend anwesender TV-Teams interessierte sich wenig überraschend lediglich für den grün-weißen Rumänen, Andrei Ivan. Fast eine Stunde durch den sehr dichten Verkehr, die Polizeieskorte erwies sich als sinnlos, weil wirklich nur Eskorte.

Check-In im Teamhotel (das gleiche Haus wie anno 2009 mit dem ÖFB), recht rasch hieß es schon wieder Abfahrt in die Arena Nationala, das 2011 eröffnete neue Nationalstadion, das wir nach rund 25 Minuten Busfahrt erreichten. Eine durchaus beeindruckende Spielstätte mit einem Fassungsvermögen von rund 55.000 Zuschauern, die auch schon ein Europa-League-Finale erlebte und auch Schauplatz der UEFA EURO 2020 sein wird. Hoffentlich mit einem anderen Rasen, denn der vorhandene (nach Auskunft des sehr kooperativen Kollegen von FCSB, wie sich unser Gegner offiziell nennen muss, da das Militär einen neuen Armeeklub mit dem legendären und historischen Namen Steaua gründete und dies auch gerichtlich zugesprochen bekam, bereits Rasen Nummer 7 seit der Eröffnung) war nicht einmal Bezirksliga tauglich. Auch das WLAN machte Pause, die Beschilderung im Stadion kommt dann hoffentlich auch irgendwann mal und bewahrt ähnlich orientierungslose Menschen wie ich einer bin, vor dem Verirren.

Der Rasen war allerdings an der Verletzung beim Abschlusstraining nicht schuldig zu sprechen, vielmehr einfach ein unglücklicher Zusammenprall zwischen Andrei Ivan und dem Oberschenkel von Stimmungskanone Nummer 1, Boli Bolingoli. Es gelang überraschend, dieses Malheur bis kurz vor Ankunft im Stadion am nächsten Tage geheim zu halten, davor stand aber noch eine nette und lustige Nacht bevor. Für das traditionelle Medienessen fand unser Reisepartner ein feines Lokal mit einem wunderschönen Garten etwas außerhalb des Zentrums, ab Mitternacht staunten wir dann alle, dass es in Bukarest offensichtlich nicht nur keine Sperrstunden, sondern auch keine Lärmbelästigung zu geben scheint. Zumindest bis 4 Uhr früh - länger hält es ein alter Mann wie ich ja kaum mehr aus - wurden die Gassen der Innenstadt mit ohrenbetäubenden Bässen beschallt und waren die Lokale/Pubs und Clubs auch outdoor bestens besucht!

Der Matchtag erfreute dann bekanntlich trotz einer grün-weißen Niederlage, das 1:2 brachte die 7. Teilnahme an der UEFA Europa League für den SK Rapid, öfter dabei nur RB Salzburg, die auf diesen Rekord aber liebend gerne verzichten würden, scheiterten sie doch am Vortag der Rapid-Partie zum bereits elften (!) Mal an der Qualifikation zur Champions League. Die Rückkehr folgte schließlich erst am frühen Freitagmorgen, um knapp nach 5 Uhr schloss ich meine Wohnungstür auf, acht Stunden später startete die Auslosung, die mit den Rangers aus Glasgow endlich eine Mannschaft von den britischen Inseln brachte, für mich bislang trotz fast zwei Jahrzehnten im fußballerischen Dienst bis dato ein "weißer Fleck"!

Hier einige Impressionen von der Reise: