Sonntag, 31. März 2019

Fiss zum Sechsten

Erstmals verschlug es uns im Jahr 2013 in das grandiose Tiroler Skigebiet Serfaus/Fiss/Ladies und heuer war es abermals in der März-Länderspielpause (die mit zwei rot-weiß-roten Niederlagen sportlich wenig erfreulich war) soweit. Zum sechsten Mal (nur 2017 mussten wir verletzungsbedingt passen) machten wir uns auf den doch langen Weg, zum fünften Mal ging es ins wunderschöne und freundliche Appartement im Romantica Schlössl am Ortsrand von Fiss, gelegen auf über 1.400 Metern Seehöhe!

Der Wettergott meinte es wieder sehr, sehr gut mit uns, von Donnerstag (am Anreisetag habe ich es immerhin ab 13 Uhr noch auf die Piste geschafft, ein Stau bei Salzburg verhinderte einen früheren Start in die Skiwoche) bis Sonntag war fast kein Wölkchen am blauen Himmel zu vernehmen und auch die restlichen drei Skitage scherte sich Petrus Gott sei Dank nur beschränkt um den dann bescheidenen Wetterbericht. Jeden Tag mehrere Stunden Sonne, dank eines Temperatursturzes (zweistellige Minusgrade über 2.000 Meter) war auch der Schnee bis zum späten Nachmittag völlig perfekt! Nur am Montag musste ich rund eine Stunde vor Liftschluss "w.o." geben, ein Schneesturm und Nebeleinbruch machte Skifahren sinnlos, nur eine Stunde später aber besserte sich die Lage wieder und setzte gemächlicher Schneefall bis ins Dorf ein, was am Dienstag Tiefschnee sogar auf manchen Pisten garantierte!

Wie gewohnt waren auch heuer die Abfahrten einfach nur herrlich und durften wir feinstes Skivergnügen bei traumhaften Bedingungen genießen. Die Region wird meine Stammdestination bleiben, die März-Länderspielpause 2020 steht ja auch schon fest. Möge das Wetter wie zuletzt so ein gutes Einsehen mit uns haben!

Und hier Impressionen aus Serfaus/Fiss/Ladis vom 21. bis 28. März 2019!
































Samstag, 16. März 2019

Serotonin


Mein zweiter Roman des französischen "Skandal-Autors" Michel Houellebecq nach "Unterwerfung". Eher ungeplant gelesen, aber eine Flugreise (im Februar nach Italien) kann ich einfach nicht ohne ein Buch antreten und da die Neuübersetzung von "Grün ist die Hoffnung" des großen T.C. Boyle leider den Weg ins Handgepäck nicht fand, wurde es der aktuelle Bestseller des Autors mit dem schwer zu schreibenden und auszusprechenden Namen.



Nach der Lektüre lässt mich wie schon bei meinem Houellebecq-Debüt vor wenigen Monaten wieder die Frage unbeantwortet zurück, warum die Bücher des Franzosen so aufregen. Gut, auch in diesem Werk gibt es zwei, drei aufsehenerregende Szenen (eine "Ex" des Titelhelden Florent Claude Labrouste wird beim Sex mit Tieren beschrieben), doch scheinen dies eher berechnend eingestreut zu sein. Teilweise ist das Buch generell schwer lesbar, da der Autor in gewissen Phasen seine Sätze ausgesprochen ausschweifend und über eine halbe Seite oder mehr formuliert. 

Jedenfalls begleitet der Leser den 46jährigen Labrouste über knapp 330 Seiten, die zwischen Erinnerungen und Gegenwart (die im speziellen Fall in einer wohl nahen Zukunft angesiedelt ist) des Ich-Erzählers, der sich voll mit Psychopharmaka aus dem normalen Leben ausklinkt und vor allem an der Suche nach Hotels ohne Rauchverbot zu sein scheint, pendeln.

Ein Roman, der mich nicht sonderlich begeistern konnte, der aber trotzdem für mich lesenswert war und eines bestätigt - nämlich, dass Houellebecq sehr geschickt aktuelle gesellschaftspolitische Themen (hier zB die Krise der Milchbauern und damit verbundene Aufstände, die manche als Vorhersage der Gelbwesten-Bewegung in Frankreich interpretieren mögen) in seine Roman einfließen lassen kann!

Rezensionen zum Nachlesen hier: