Samstag, 28. September 2019

Vom Ende der Einsamkeit

Vor zehn Jahren habe ich die ersten beiden Romane des damals noch blutjungen deutschen Autors Benedict Wells gelesen und war von diesen ("Spinner" und "Becks letzter Sommer") sehr angetan, detto zwei Jahre später von Nummer 3, "Fast genial".



2016 erschien dann - der Münchner Schriftsteller nun "schon" 32 Jahre alt - sein viertes Werk mit dem Titel "Vom Ende der Einsamkeit". Wie die Vorgänger im Schweizer Diogenes Verlag erschienen und zudem fast noch besser als die ersten drei Romane. Auf rund 350 Seiten führt uns der Autor durch eine wunderschöne, wenn auch traurige Geschichte, die sich über einige Jahrzehnte erstreckt und drei Geschwister, die ihre Eltern bereits sehr jung verloren haben, im Mittelpunkt hat. Ein feines Buch! Ich schließe mich Denis Scheck von der ARD-Literatur-Sendung "Druckfrisch" an: "Benedict Wells ist ein Hammer-Familienroman gelungen"

Rezensionen gibt es u.a. hier:
Süddeutsche Zeitung
SWR

Sonntag, 15. September 2019

Monster

Kurt Palm kam mir irgendwann Mitte der 1990er-Jahre erstmals unter, ich vermute über die Wiener Stadtzeitung Falter und/oder Berichte über die legendäre "Phettbergs nette Leit Show", bei der ich in meiner damaligen Meidlinger WG natürlich zur Stammseherschaft zählte.

Im Jahre der Heim-EURO (2008) hat der 1955 in Vöcklabruck, quasi in der Nachbarschaft meiner Geburtsstadt Wels, zur Welt gekommene Künstler meiner Erinnerung nach auch ein Buch über Fußball, nämlich die legendäre "Hitzeschlacht von Lausanne", das 7:5 bei der WM 1954 in der Schweiz von Österreich gegen die eidgenössischen Gastgeber (bis heute FIFA-WM Rekord) veröffentlicht.



Vor einigen Jahren fiel  mir dann einmal ein Roman mit dem mäßig witzigen Titel "Bad Fucking" ins Auge, auf Kauf und Lektüre verzichtete ich allerdings, warum auch immer. Im Sommer-Trainingslager sah ich aber einen Kollegen mit dem mittlerweile fünften (?) Palm-Roman namens "Monster", kurz davor war der Autor auch interessanter Gast in "Willkommen Österreich". Und da ich mich am Buch interessiert zeigte und besagter Kollege selten etwas vergisst, übergab er mir "Monster" vor wenigen Wochen als Leihgabe. Gut, mein ohnehin immer unübersichtlicher "Stapel der ungelesenen Bücher" musste daher weiter eine Reduktion harren, aber ich wollte den ziemlich ungewöhnlichen "Kriminalroman" (falls er das überhaupt ist) natürlich auf flott wieder retournieren, weil es nervt ja nix mehr als verliehene Bücher nicht mehr zurück zu bekommen.

Eine sehr schräge Story mit verschiedenen, teils haarsträubenden, Handlungssträngen, zudem ist es Kurt Palm offensichtlich ein großes Anliegen, seine Antipathie gegenüber der FPÖ möglichst oft Ausdruck zu verleihen. Was ja auch okay ist! 250 der 300 Seiten haben mich aber in der Tat bestens unterhalten, dann geht es mit der gesamten Story rapide bergab und hört das Buch quasi auch irgendwie und irgendwann auf. Aber gut, besser als 50 gute und 250 weniger gute Seiten..... - Ach ja, wie ich während der Lektüre geahnt und auch nachgelesen habe, ist "Monster" eine Fortsetzung des eingangs erwähnten "Bad Fucking". Wenn ich mal ganz viel Zeit habe, werde ich mir den Erstling zulegen und auch lesen. Das könnte aber dauern!

Mehr zum Buch zum Beispiel hier:
DER STANDARD - (Leseprobe)
Die Presse
Kurier

Freitag, 13. September 2019

Neu York

"Francis Spufford ist einer der originellsten literarischen Geister unserer Zeit" wird auf dem Klappentext der wunderbare Nick Hornby zitiert.


Auch ansonsten wurde der Roman des 1964 geborenen Engländer hymnisch rezensiert. Und es ist auch eine durchwegs interessante Geschichte, die Mitte des 18. Jahrhunderts (1746) eben im damaligen Neu York handelt, "Held" ist ein Brite namens Smith, der mit einem Wechsel über eine damals enorm hohe Summe von einem Segler steigt und sich in die seinerzeitige "High Society" einnistet. 

Ich habe das Buch im Finale des Juni-Urlaubs auf Tinos begonnen und dann etwas lange mit mir herumgeschleppt und irgendwann im gleich wieder startenden Alltags-Berufs-Trubel beendet. Irgendwie wurde ich nicht ganz warm damit, wobei das Werk sicher seine Qualitäten hat. Heiß empfohlen u.a. von "Mister Druckfrisch", Denis Scheck (siehe hier), der normalerweise mit meinem literarischen Geschmack sehr kompatibel ist! 

Weitere Rezensionen:

Mittwoch, 4. September 2019

Der englische Tänzer

Fall 2 rund um Kommissar Sebastian Fink in der bislang vierteiligen Reihe von Autor Friedrich von Dönhoff. Nach dem von mir sehr geschätzten Debüt "Savoy Blues" dieses Mal in der Musical Szene in Hamburg spielend und auch recht gut zu lesen. Ideale Urlaubslektüre, nicht ganz 300 Seiten im von mir sehr beliebten Format des Diogenes Verlags aus der Schweiz.



Der Großneffe der berühmten Publizistin Marion Gräfin Dönhoff, legendäre Chefredakteurin und Mitherausgeberin der deutschen Wochenzeitung "Die Zeit", unterhält gut, schreibt Sachbücher und eben Kriminalroman und hat eine eigene Website.

Montag, 2. September 2019

Polivka hat einen Traum

Nachdem ich im letzten Herbst Teil 5 der herrlichen Lemming-Reihe, verfasst vom Wiener Stefan Slupetzky, genossen habe, bestellte ich mir sogleich den 2013 erschienenen Roman "Polivka hat einen Traum" von eben jenem Autor. Die Lemming-Reihe habe ich ja schon durch und hoffe auf eine Fortsetzung, da der 1962 gebürtige Schriftsteller längst mein liebster österreichischer Krimi-Autor wurde.

Bei der Lektüre des Romans, im Juni 2019 auf der wunderbaren Insel Tinos, wie es sich gehört mit einem Begleitschluckerl Ouzo


Der Titelheld, nämlich Bezirksinspektor Polivka (bislang ohne Vornamen), ist auch eine Randfigur bei den "Lemming"-Romanen um dessen Ex-Kollegen Leopold Wallsich, der Roman wunderbar zu lesen und für einen Urlaubstag in Griechenland fast zu kurz. Sehr viele aktuelle Bezüge zur heimischen Politik, geschliffen mit wunderbarem Wortwitz! Mehr dazu kann man in einer Rezension der Wiener Zeitung nachlesen!