Sonntag, 27. Februar 2022

Out in Arnheim

Nach 2011 (Eindhoven; 1:3-Niederlagen mit dem ÖFB-Nationalteam) und 2015 (Amsterdam; 3:2-Auswärtssieg mit Rapid) ging es für mich vom 23. - 25. Februar 2022 zum dritten Mal beruflich zu einem Match in die Niederlande. Privat war ich dort bei einem legendären Match anno 1996, dem Semifinale-Hinspiel der Grün-Weißen bei Feyenoord, das irgendwie mit einem 1:1 endete - das Rückspiel, ein unfassbares 3:0, das schon nach der ersten Halbzeit im ausverkauften Prater fixiert war, bleibt unvergessen!

Heuer aber ging es nach Arnheim, nach einem 2:1 im Hinspiel in Hütteldorf bei der grün-weißen Premiere in der UEFA Europa Conference League standen die Chancen auf den heiß ersehnten Aufstieg ins Achtelfinale eigentlich nicht schlecht, trotz aller personellen Probleme bei meinen Grün-Weißen. Der Optimismus bei uns allen war auf alle Fälle da!

Am Mittwoch ging es um 11:00 Uhr mit der AUA-Maschine "Neusiedlersee" los, gelandet wurde in Weeze am Niederrhein-Airport, unmittelbar an der deutsch-niederländischen Grenze. Von dort rund eine Stunde mit den Bus weiter nach Arnheim, wo wir am Stadtrand unser schmuckes Teamhotel ("Van der Valk") bezogen. Um 18:00 Uhr stand die obligatorische Pressekonferenz am Programm, Teilnehmer unser holländischer Neo-Stürmer Ferdy Druijf (der beim Hinspiel schon nach 33 Sekunden die Führung erzielen konnte) und natürlich Cheftrainer Ferdinand Feldhofer - "Ferdy & Ferdi" sozusagen. Dazu ein Übersetzer, der allerdings völlig überfordert war. 

Im "GelreDome", dem von Vitessse gemieteten Stadion, fand natürlich auch das Abschlusstraining statt, einst galt diese Spielstätte als eine der modernsten überhaupt. Bei der Eröffnung war es das erste Stadion mit ausrollbarem Rasen und einem "Schiebedach", das rund um unser Match allerdings offen bleiben sollte. 

Über die Stadt Arnheim kann ich leider überhaupt nichts berichten, da ich außer dem Teamhotel und dem GelreDome nicht zu sehen bekam, dafür kurz nach Mitternacht einen Kurzbesuch von ein paar Vitesse-Fans, die ein Feuerwerk und Böller beim Hotel zündeten. Die Polizei war aber vorbereitet darauf und bereitete dem Spuk innerhalb kürzester Zeit ein Ende und nahm sogar einige "Zündler" fest. Ich bezweifle stark, dass irgendein Spieler oder Trainer nächstens von der versuchten Störung der Nachtruhe überhaupt etwas mitbekommen hat.

Beim Aufwachen schockierte allerdings eine Nachricht abseits des Sports, mussten wir doch erfahren, das die russische Armee auf Geheiß von Putin einen Angriffskrieg auf die Ukraine gestartet hat - jetzt haben wir nach einer Pandemie also auch noch Krieg in Europa - schrecklich!

Zumindest meine Gedanken waren an diesem Tag sehr weit weg vom Fußball, nach dem Eintreffen im GelreDome war die Spannung aber sofort da. Leider erwischte unsere Mannschaft einen rabenschwarzen Tag und sollte die Partie mit einer verdienten 0:2-Niederlage enden, damit verbunden das Aus im Europacup. Nach der Rückkehr ins Hotel verzog ich mich sehr schnell aufs Zimmer und verfolgte gebannt und mit großer Sorge die TV-Liveberichterstattung rund um den Angriff auf die Ukraine.

Am Freitag ging es für die Mannschaft am späten Vormittag von Weeze weiter nach Innsbruck, wo am Sonntag das wichtige Match gegen die WSG Tirol auf dem Programm stand (und Gott sei Dank mit einem 2:0-Auswärtssieg endete). Ich wechselte zu den wenigen mitgereisten Medienvertretern um mit ihnen um 15:00 Uhr von Düsseldorf nach Wien zurückzureisen. Aber denkste, ein Streik des Sicherheitspersonals sorgte am Flughafen DUS für ziemliches Chaos und nach stundenlangem Warten wurde auch unser Flug annulliert - 15 Minuten vor dem geplanten Take-Off kam die Meldung. Die AUA buchte uns um und ich stellte mich schon auf zwei Nächte an der "längsten Theke der Welt" ein, sollten wir doch erst am Sonntagvormittag den nächsten Platz in einer Maschine bekommen. Nach Urgenz gab es aber eine andere Lösung. Mit der Schnellbahn zum Hauptbahnhof Düsseldorf, von dort mit einem ICE und teilweise mehr als 300 Stundenkilometern zum Flughafen Frankfurt und knapp nach 20:00 Uhr mit einer knallvollen AUA-Maschine vom FRAPORT zum VIE. Wenn einer eine Reise tut....... - doch das war eine zum schnell wieder Vergessen! 

Hier ein paar Impressionen rund um diesen "Ausflug"

























Sonntag, 13. Februar 2022

1794 - eine Fortsetzung

 Im vergangenen Jahr hat mir der erste Roman des Schweden Niklas Natt och Dag mit dem kurzen Titel "1793" recht gut gefallen, nun gönnte ich mir die ein Jahr später handelnde Fortsetzung mit dem nicht minder einfallsreichen Titel "1794". 



Der historische Kriminalroman, der seine Handlung vorwiegend im nicht sehr lebenswerten Stockholm am Ende des 18. Jahrhunderts angesiedelt hat, führt wiederum in die Abgründe der damaligen Gesellschaft und ist gewohnt skandinavisch düster. "1794" ist ähnlich aufgebaut wie sein Vorgänger, vier Kapitel nach Jahreszeiten und auch ein Großteil der Protagonisten wie Jean Michael Cardell (sehr schwedischer Name übrigens) ist schon bekannt. Mit "1795" liegt bereits ein dritter Teil in den Buchhandlungen, es ist zu hoffen, dass dieser wieder ein wenig besser sein wird, wobei Teil 2 schon ganz okay, aber eben nicht überragend ist.

Weiterführende Links:

Interview mit dem Autor zu 1794 in der Abendzeitung | Rezension der dpa