Sonntag, 26. September 2021

Billy Summers

Es musste sein! Einmal wieder einen quasi druckfrischen Roman des "King of Horror" direkt nach dem Erscheinen durchschmökern, die einzige positive Ablenkung in häuslicher Isolation, die mich fast den ganzen September lang doch quälte! Und Stephen King hat es auch mit weit über 70 noch richtig drauf! 



"Billy Summers", der im August diesen Jahres in deutscher Sprache erschienene Neuling von King, ist trotz über 700 Seiten, in deren Mittelpunkt ein fast liebenswerter Auftragskiller steht, viel zu kurz - ein Kritikpunkt muss halt auch sein. Kein typischer King, aber irgendwie doch ein typischer King und ich hoffe, der Meister bleibt noch lange so kreativ und produktiv.

Rezensionen zu "Billy Summers" gibt es u.a. hier:  Süddeutsche Zeitung - Der Spiegel - Rolling Stone

Freitag, 24. September 2021

Das Licht

Erstmals seit sechs Jahren (damals "Hart auf Hart") habe ich wieder einen neuen Roman eines meiner großen Lieblingsautoren der 1990er-Jahre, T.C. Boyle, gelesen. Aufgrund der äußerst schlechten Kritiken habe ich "Terranauten" (erschienen nach "Hart auf Hart" im Jahr 2017) mal ausgelassen, "Das Licht" (im Original "Outside Looking In") kam dann anno 2019 auf den Markt. 



Vor einigen Monaten erstand ich die Taschenbuchausgabe und dieses Mal trifft der Altmeister (geboren im Dezember 1948) aus den USA mal wieder meinen Geschmack ganz gut. Ähnlich wie bei Vorgängerromanen steht eine historische Persönlichkeit im Mittelpunkt, dieses Mal Timothy Leary, ein Prophet des LSD! Um die Droge dreht sich dann auch sehr viel auf den rund 400 Seiten starken Roman, langweilig wird es nie! 

Rezensionen zum Buch findet man u.a. hier:

Sonntag, 19. September 2021

Allmen und der Koi

(Kurz)-Roman Nummer 6 und den versnobten Privatermittler Johann Friedrich von Allmen und seinen schon treuen Begleiter Carlos! Dieses Mal ist die Handlung nicht wie gewohnt in der Schweizer Heimat von Autor Martin Suter angesiedelt, sondern auf der seit spätestens Mai 2019 bei der in Österreichs bekanntesten spanischen Insel Ibiza!




Routiniert brachte der 1948 geborene Suter auch diese nette Crime-Story zu Papier, sie ist - knapp 200 Seiten schmal ist auch dieser bei Diogenes erschienene Teil - in wenigen Stunden gelesen und amüsiert durchaus - zumindest wenn man die Schreibe von Herrn Suter so gerne mag wie ich1

Rezensionen zum neuesten (heuer im Taschenbuch erschienen) Allmen-Roman gibt es u.a. auf den Websites von Spiegel & SZ

Freitag, 17. September 2021

Dorfroman

Ein Buch, auf das ich durch die wunderbare ARD-Sendung "Druckfrisch" aufmerksam wurde und das dann wie zufällig auch als Geschenk - mir dünkt zum Geburtstag - meinen Stapel der ungelesenen Bücher verstärkte. Aber nur recht kurz!



"Dorfroman" vom deutschen Autor Christoph Peters ist großteils eine schöne Zeitreise in die Ära der boomenden Atomkraft und ziemlich autobiographisch geprägt. Kein großer Heuler, aber interessant zu lesen und teilweise ein Coming of age-Werk des 1966 in Kalkar (ja, dort wurde ein "schneller Brüter" geplant, gebaut, aber so wie bei uns im schönen Österreich in Zwentendorf nie in Betrieb genommen) geborenen Schriftstellers. Lesenswert! 

Mehr dazu u.a. hier:

SWR (inklusive Beitrag "Druckfrisch") - Die Zeit - Tagesspiegel - TAZ

Donnerstag, 16. September 2021

Slade House

Seit ich im Jahr 2008 den grenzgenialen Roman "Der Wolkenatlas" und kurz darauf das mich ebenfalls begeisternde Debüt "Chaos" gelesen habe, bin ich ein Fan des britischen Autors David Mitchell. Insgesamt sieben Romane sind vom 1969 geborenen Engländer bislang in deutscher Übersetzung erschienen, da es meist rund drei Jahre dauert bis das jeweils neueste Werk in unseren Breiten übersetzt erhältlich ist, heißt es sicher leider auf "Utopia Avenue", Roman Nummer 8 und 2020 veröffentlicht, noch gedulden.




Roman Nummer 7, "Slade House", habe ich mir lange nicht besorgt, da mir die Kritiken, die ich in Erinnerung habe ("Schauerroman", "Geistergeschichte", etc.) eher nicht zugesagt haben. Und für Mitchell ungewöhnlich der Roman gerade mal 240 Seiten dünn ist. Aber offensichtlich ist es egal, was dieser Autor schreibt, mir gefällt es! So auch "Slade House", eine übersinnliche Geschichte über zwei "Seelenfresser", die alle neun Jahre am letzten Sonntag im Oktober ein sonst unsichtbares Haus in London erstehen lassen und dort einen "Gast", für den damit das normale irdische Dasein sein Ende findet, "einladen". Am Buchrücken meiner Ausgabe ist vermerkt: "Ein genial komponiertes Schauerstück von einem der einfallsreichsten und phantasiebegabtesten Schriftsteller unserer Zeit" - dieser Einschätzung darf ich mich vollinhaltlich anschließen.

Mehr zu "Slade House" findet sich zB bei deutschlandfunkkultur.de

Mehr zu Romanen von David Mitchell in meinem Blog: 

Dienstag, 14. September 2021

Kosmetik des Bösen

Einmal mehr ein Buchgeschenk und einmal mehr eine mir bis dahin unbekannte Autorin. Amélie Nothomb ist ihr Name, die Diplomatentochter ist 1967 in Japan geboren und lebt längst in Brüssel und Paris. 




"Kosmetik des Bösen" (im französischsprachigen Original "Cosmétique de l´ennemie", also eher "Feindliche Kosmetik" - Achtung, meine Matura ist bald 30 Jahre her) ist ein Kurzroman, gelesen in rund zwei Stunden und nur etwas mehr als 100 Seiten lang, wobei die Schriftgröße im Taschenbuch des wunderbaren Diogenes-Verlag sehr freundlich auch für kurzsichtige Leser*innen ist. Ausschließlich in Dialogform und direkter Rede verfasst und mit der einen oder überraschenden Wendung und einem Ende, das eher keine Fortsetzung erwarten lässt. Ungewöhnliche Lektüre, die mir trotzdem recht gut gefallen hat!

Mehr zu Autorin und Roman (im Original erschienen 2001, auf Deutsch drei Jahre später) findet man zum Beispiel auf der Website der FAZ - hier

Sonntag, 12. September 2021

Friedhof der Kuscheltiere

Nach über drei Jahrzehnten wieder einmal gelesen! Den 1983 erschienenen Roman des großen Stephen King, den Klassiker "Friedhof der Kuscheltiere", im Original "Pat Sematary" genannt!

Wer den "King of Horror" so wie ich mag, liest diese etwas mehr als 600 Seiten gerne noch einmal und ist wie als Jugendlicher in den 1980er-Jahren einmal mehr gebannt, wiewohl die Story natürlich ein absolut absurder Unsinn ist. Aber das macht ja nix!




"Friedhof der Kuscheltiere" wollte King angeblich ursprünglich gar nicht veröffentlichen, er brachte den Roman nur heraus um rasch aus dem Vertrag mit seinem damaligen Verlag zu kommen. Daraus wurde sein am öftesten verkauftes Werk, was bei der Riege an Bestsellern des mittlerweile über 70jährigen Vielschreibers schon bemerkenswert ist. Verfilmung vom "Friedhof der Kuscheltiere" gibt es ja bekanntlich auch, in Erinnerung bleibt vom Original-Film aber natürlich nur der Titelsong des Soundtracks, der Klassiker "Pat Sematary" der Ramones, die im Buch auch immer wieder mal vorkommen....



Samstag, 11. September 2021

Die Mitternachtsbibliothek

Dieser Roman des 1975 in Sheffield und mir bislang unbekannten Autors Matt Haig war eines der vielen willkommenen Buchgeschenken zu letzten Geburtstag. Der Titel war mir damals im Frühling schon ein Begriff und bis heute in den Herbst hinein ist "Die Mitternachtsbibliothek" in den Top-20 der deutschen Bestsellerliste.



Und durchaus zurecht. Auf nicht ganz 320 Seiten nimmt uns Mister Haig auf eine spezielle Reise mit, die Leserschaft begleitet die Hauptperson, eine gewisse Laura Seed, die soeben einen Selbstmordversuch hinter sich gebracht hat. In der titelgebenden Mitternachtsbibliothek (der Roman ist auch im englischsprachigen Original als "The Midnight Library" erschienen) kann die sprichwörtlich lebensmüde in Alternativversionen ihres Lebens eintauchen - ein schönes Gedankenspiel wie ein Leben anders verlaufen könnte, wenn nur Kleinigkeiten in der Vergangenheit anders entschieden worden wären. Gute Unterhaltung mit Sinn und sehr rasch gelesen.

Hier gibt es viele Rezensionen von Leser*innen der Mitternachtsbibliothek auf einem Blick! 

Samstag, 4. September 2021

Rechtswalzer

Seit Jahren nehme ich mir die Lektüre eines Romans von Franzobel vor. Er ist nicht nur ein engerer Landsmann (gebürtiger Oberösterreicher), sondern auch großer Fußball-Freund und im Speziellen sogar Rapidler. Jetzt war es mal soweit!




Die Wahl fiel auf einen "Kriminalroman" mit dem schönen Titel "Rechtswalzer", der 2019 als Paperback erschien. Die Handlung ist in einer sehr nahen Zukunft (anno 2024) angesiedelt, der in Vöcklabruck geborene Autor entwirft eine kleine österreichische Dystopie, die nicht völlig unrealistisch erscheint und beweist ein klein wenig prophetische Fähigkeiten, erschien das Buch doch vor dem Bekanntwerden des "Ibiza-Videos", in dem zwei Politiker das Wasser der Republik Österreich verhökern wollten.....

Der Krimi selbst ist durchaus unterhaltsam, aber leider verhedert sich Franzobel mM in etwas zu vielen Themen, öfter wäre weniger durchaus mehr gewesen. Und nicht selten baut er Handlungssprünge ein, die dann auch bei einem literarischen Werk gar nicht mehr nachvollziehbar sind. Alles in allem aber trotzdem recht nette Unterhaltung auf etwas mehr als 400 Seiten.....

Mehr zu "Rechtswalzer" findet man u.a. hier: