Dienstag, 30. Dezember 2014

Ein Hologramm für den König

Mehr oder weniger seit Jahren nehme ich mir vor, vom US-amerikanischen Autor Dave Eggers den Roman "Weit gegangen" zu lesen. Das ist sich noch nicht ausgegangen, aber zum Start mal ein anderes Werk des 44jährigen, das schon mal Lust auf mehr macht. Zu verdanken ist dies dem Weihnachtsfest, zu dem mir auch heuer - wie erfreulicherweise immer - zahlreiche (gute) Romane beschert wurden. Darunter auch zwei Werke von Eggers, nämlich der Bestseller "Der Circle" und sein vorletztes Opus "Ein Hologramm für den König".


Dieses - rund 340 Seiten starke - Buch führte ich mir nun parallel zu dunklen schwedischen Psychothrillern (die "Victoria-Bergmann"-Trilogie von Erik Axel Sund) in der ruhigsten Zeit des Jahres zu Gemüte und gefiel recht gut. Ein vielleicht gar nicht so skurrile Story wie es scheinen mag, ein Endfünfziger - klassischer Old-Economy-Vertreter - sieht seine letzte berufliche Chance in Saudi Arabien, wo er inmitten der Wüste, wo ein nächstes Abu Dhabi aus dem Sand gestampft wird (oder auch nicht), eine revolutionäre IT-Technik verscherbeln soll. Sein vermeintlicher Trumpf: Er lernte einmal, wenn auch vor Jahren und einmalig, den Neffen des Königs, nach dem dieses "King Abdullah Economic City"-Traumland benannt wird, kennen. Und das Produkt auswählen soll nunmal der über 80 Jahre alte Herrscher, auf den Mister Clay, der "Held" des Romans, uns sein Team fortan schließlich (und so viel darf verraten werden, vergeblich) warten. Während dieser Wartezeit erfährt die geneigte Leserschaft allerhand über das Leben des Alan Clay, die Doppelmoral in Saudi Arabien und der Welt im Gesamten, dem bevorstehenden Siegeszugs der chinesischen Industrie über jene des "Westens" und vieles mehr. Wie ich erst nach der Lektüre vernahm, kommt kommendes Jahr eine Verfilmung des gelungenen Romans mit Tom Hanks in der Hauptrolle in die Lichtspieltheater dieser Welt - könnte auch sehr unterhaltsam werden!

 

Sonntag, 28. Dezember 2014

Krippenstein & Hallstatt

Unerwarteter Kurztrip Dank einer Weihnachtsüberraschung ins Salzkammergut! Ziel war am Stefanitag für knappe drei Tage der Krippenstein, im Schatten des höchsten Berges von Oberösterreich, dem Dachstein!





Das Wetter meinte es zumindest ein paar Stunden gut mit uns, der Sonnenaufgang am Samstag (Tagwache 6.45 Uhr) gehört zu den schönsten Augenblicken dieses Jahres. Umwerfendes Panorama in einer wunderschönen Winterlandschaft. Die Region am Krippenstein bietet normalerweise - so habe ich mir sagen lassen - nicht nur eine elf Kilometer lange reguläre Abfahrt, sondern auch vier verschiedene Varianten-Abfahrten. Aber, der ungewöhnlich milde Winter, der bis Weihnachten regierte, verhinderte bis zu unserem Abreisetag den Skibetrieb. Was soll´s, man soll ja flexibel sein. Daher erstmals in meinem Leben eine Schneeschuhwanderung versucht und ein wunderbares Erlebnis genossen! Von unserem Quartier, der "Lodge" an der Bergstation Krippenstein auf etwas mehr als 2.000 Meter über dem Meer, ging es über das Heilbronner Kreuz (steht dort zum Gedenken an eine fürchterliche Katastrophe, bei der in den 1950er-Jahren mehr als eine Schulgruppe erfroren ist...) durch eine karge, aber schöne Landschaft, auf die etwas mehr als 300 Meter tiefer gelegene Gjaid Alm. Dort, nach - inklusive Fotopausen - rund drei Stunden Wanderung, Einkehr und die Erkenntnis, dass die Zeit stehen bleiben kann, denn in dieser Alm ist wohl seit den 1970er-Jahren kaum etwas verändert worden. Hat einen gewissen Charme, aber wirkt doch sehr lieblos. Auch die Bergstation der Seilbahn verströmt einen eigenen Flair, hat etwas von Shining......








Das Quartier - die sogenannte Lodge - ist im Vergleich dazu top-modern. Zwar recht einfach gehalten, aber absolut zweckmässig. Dazu sehr nette, junge Besitzer und engagiertes Personal, das vornehmlich aus Tschechien (oder der Slowakei) zu kommen scheint. Einziger Nachteil, beim Essen wird im Express-Tempo serviert, das Salatbüffet ist bereits während der ersten Bissen an der Hauptspeise schon wieder Geschichte. Auch mal was Neues! Trotzdem eine schöne und willkommene Abwechslung und wenn das Wetter alle drei Tage so gewesen wäre wie in den Morgenstunden des Samstags, wäre es wohl ein echter Traum-Kurzurlaub geworden.

Auf der Rückreise dann noch ein Zwischenstopp in Hallstatt und damit in einer Riege mit ein paar Dutzend chinesischer Touristen, die zumindest an diesem Sonntag den Löwenanteil der im Freien anwesenden Personen bildeten. Hallstatt ist einen Besuch ebenso wert wie der nur wenige Kilometer entfernte Steegwirt (bei Bad Goisern), bei dem es seit über 400 Jahren Speis und Trank gibt. Mittlerweile mit einer Haube ausgezeichnet, kann man dort wunderbare Hausmannskost genießen und sollte man sich das auf alle Fälle einmal gegönnt haben - vor allem das "Bradl" und das nur in der Region erhältliche naturtrübe Hallstatt Bier!






Samstag, 20. Dezember 2014

Nachtmahl - Ein Kriminalroman

Im letzten Jahr ging profil-Kolumnist Rainer Nikowitz unter die große Zunft der Kriminalroman-Autoren. Mit "Volksfest" lieferte er ein grandioses Debüt, vor wenigen Monaten folgte dann "Nachtmahl"!



Und abermals bietet sich dem geneigten Leser eine feine Geschichte aus dem "tiefsten" Niederösterreich, wie im ersten Buch ist "Suchanek" der Held, der die durchaus grauslichen Morde in einem fiktiven Kaff namens Feuchtkirchen aufklärt. Ein tolles Lesevergnügen, bei dem - wie bei Nikowitz gewohnt - der Schmäh nicht zu kurz kommt. Da ich der Buchvorstellung vor einigen Wochen im Rabenhof beiwohnen durfte, kam es mir oft so vor, als würde ich das Buch bereits zum zweiten Mal lesen, was aber auch kein Fehler wäre! Ich würde mich allenfalls gegen einen dritten Krimi rund um Suchanek, Grasel und Co nicht wehren, im Gegenteil!

Samstag, 13. Dezember 2014

Video der feinen Art

Rund um den Abriss des Hanappi-Stadions und des Neubaus des Allianz Stadions entsteht eine filmische Baudokumentation, die einiges verspricht, wie dieser erste Vorgeschmack beweist. Produziert wird das Werk von "West4Media", einer Wiener Firma aus dem fünften Bezirk, die bereits zweimal den Emmy-Award gewinnen konnte. Einfach anschauen!

Sonntag, 30. November 2014

Vor dem Sturm

Eine eher schwere Geburt war für mich die Lektüre dieses preisgekrönten Romans (National Book Award) von Jesmyn Ward. Dies ist nicht nur der Tatsache geschuldet, dass ich einfach nach dem September-Urlaub aus verschiedenen Gründen (Arbeit, Arbeit, völlig ermüdende Viruserkrankung und Arbeit) kaum zum Lesen kam, nein, auch die 320-Seiten-Handlung zieht sich etwas.



Das Buch,  das sich sozusagen um den verheerenden Orkan "Katrina" vor wenigen Jahren dreht (Wortwitz, Achtung...) und als Ort der Handlung das Mississippi-Delta hat, kommt nur sehr schwer in Schwung, um ehrlich zu sein erst ab ca. 70 Seiten vor Schluss. Allerdings besticht es durch einen sehr gelungenen Stil und ist daher trotz der vielfachen Längen doch relativ lesenswert. Aber ehrlich gesagt nur, wenn man es ohnehin schon im Regal stehen hat. Ohne es wirklich beurteilen zu können, mag es aber mit großer Sicherheit ein gutes Sittenbild für den armen Teil der US-Bevölkerung sein.

Mittwoch, 19. November 2014

"Mein" zweiter grün-weißer Geschäftsbericht

Höchst intensive Tage liegen hinter mir, schließlich publizierte der SK Rapid mit heutigem Tage zum zweiten Mal nach September 2013 einen Geschäftsbericht. Seinerzeit gleich für drei Saisonen (2010/11, 11/12 und 12/13), dieses Mal "nur" für die abgelaufene Spielzeit, sprich 2013/14 mit einem Berichtzeitraum von 1. Juli 2013 bis 30. Juni 2014!





Mir oblag abermals die Ehre der redaktionellen Hoheit und auf insgesamt 76 Seiten kommt schon richtig viel zusammen. Die Kollegenschaft hat brav geliefert, die Herren der Zahlen waren natürlich für das wirklich Wesentliche in diesem Werke verantwortlich, die graphische Gestaltung verantwortete ein ambitionierter "Jung-Profi", der dies auch schon im vergangenen Jahr über hatte und dessen Geduld mit mir ich grenzenlos bewundere ;-). Eigentlich hätte das Werk etwas früher erscheinen sollen, ein fieser Virus hat mich aber über eine Woche völlig flach gelegt und machte mir eine zweite Woche nur eher eingeschränkte Produktivität möglich, aber jetzt ist er zeitgerecht da, der SK Rapid Geschäftsbericht 2013/14!

Man kann das Teil im Sinne der grün-weißen Transparenz auch ganz einfach auf der Rapid-Homepage downloaden - nämlich hier! Auch der "alte" Geschäftsbericht (mit 100 Seiten) ist noch online verfügbar - nämlich hier! Last but not least gibt es die dazu gehörige Presseaussendung auch noch - hier!








Mittwoch, 12. November 2014

Feine Zeitraffer-Videos vom Hanappi-Abriss


Beeindruckende Bilder liefert die auf rund 50 Meter Höhe montierte Webcam von der Baustelle in Hütteldorf, wo das Gerhard-Hanappi-Stadion mittlerweile fast zur Gänze abgerissen ist! Einige Impressionen mögen folgen:










Sonntag, 26. Oktober 2014

Fredis Rapid Check

Na, da haben wir uns wieder was einfallen lassen.... - no further comment necessary!



Worum es überhaupt geht? - UmFredis Rapid-Check erfolgreich zu absolvieren, habt ihr 3 Möglichkeiten: 1. Mitglied sein/werden (Foto/Video mit Mitgliedskarte posten) oder 2. Die Rapid-Hymne singen (Video online stellen) oder die Krönung: 3. Mitglied sein/werden UND die Hymne singen (Video online stellen) Vergiss nicht, sobald du „Fredis Rapid-Check“ bestanden hast, bis zu 5 deiner Freunde zu nominieren und gemeinsam mit deinem Video diesen Text als Erklärung online zu stellen. Wenn du kein Video, sondern „nur“ ein Foto postest, bitte auf Fredis-Originalvideo verlinken

Sonntag, 12. Oktober 2014

St. Hanappi & Ich

Am 6. Juli 2014 fand das letzte Profispiel (Rapid vs Celtic 1:1) im Gerhard-Hanappi-Stadion statt, am 27. September 2014 das letzte Bewerbsspiel (Derby der U15-Akademiespiele mit 1:0-Sieg für Rapid), bereits am 4. Mai 2014 das letzte Bundesligaspiel (Rapid vs Wacker Innsbruck 2:0) und schon viel früher, nämlich am 22. August 2013 das letzte Europacupspiel (Rapid vs Dila Gori 1:0). Das letzte ÖFB-Cupspiel in der legendäre Spielstätte verdient eigentlich keine Erwähnung - es ging schon am 16. April 2013 über die Bühne, endete mit einer Jahrhundertblamage gegen den Regional-Liga-Klub Pasching (ein schmeichelhaftes 0:1 aus Rapid-Sicht) und kostete Rekordspieler Peter Schöttel endgültig seinen Job als Cheftrainer des Rekordmeister....

 Am 4. Oktober folgte schließlich noch die große Abrissparty, ein unvergesslicher Tag in ganz spezieller Atmosphäre - und ich konnte bei all diesen historischen Spielen/Veranstaltungen dabei sein. Klar, in beruflicher Funktion, aber mit dem einstigen West-Stadion verbindet mich schließlich sowohl aus Sicht meiner Profession, aber auch privat eine ganze Menge! Auch wenn es nun Zeit wird, dass etwas Neues geschaffen wird, bleibt dankbare Wehmut, bei unzähligen wunderschönen Stunden dabei gewesen sein zu dürfen, auch einige waren allerdings darunter, die ich lieber nicht erlebt hätte - doch der Reihe nach.......

Letztes Profispiel im Hanappi-Stadion - Rapid vs Celtic am 6.7.2014

Erste Eindrücke via TV

Für einen Oberösterreicher war das Hanappi-Stadion schon sehr, sehr weit weg. Die Grün-Weißen, klar, die habe ich ab dem Alter von rund 10, 11 Jahren verfolgt und seit ihrem Gastspiel in meiner Heimatstadt Wels auch in mein Herz geschlossen gehabt. Das war überhaupt das erste Rapid-Spiel meines Lebens, das ich live sah nach meiner Erinnerung - ein 2:2 im Sommer 1983 und nach einer 2:0-Führung der Gastgeber (Union Raika Wels, wie wir sie alle nannten) schafften die Grün-Weißen in der - no na - Rapidviertelstunde noch den Ausgleich (Kienast, Panenka!); in Unterzahl, denn Keglevits sah nach rund einer Stunde die Rote Karte. Schon ein Jahr vorher gab es diese Begegnung (damals 3:0-Sieg für Rapid), wahrscheinlich war ich auch dort, doch in meiner "Festplatte" hat sich eben jenes 2:2 eingebrannt. Von da an war Grün-Weiß meine Modefarbe und ich erinnere mich noch gut an die TV-Übertragungen aus dem Gerhard-Hanappi-Stadion, damals allerdings nur Europacupspiele, ganz besonders das Wunder gegen Dynamo Dresden anno 1985! Bis zum Beginn des Studiums und dem damit verbundenen (und heiß ersehnten) Umzug in die Hauptstadt war österreichischer Klubfußball allerdings nicht der Mittelpunkt meines Lebens.....

10/1992 - 1996 Trister Beginn - unglaubliche Höhepunkte

Nach Bezug meiner WG im zwölften Bezirk im Oktober 1992 änderte sich dies rasch und wurde ich Stammgast im Hanappi-Stadion, zuerst natürlich auf der West, was allerdings hauptsächlich darin begründet lag, dass die Karten dort am günstigsten waren, kein unwichtiges Argument für einen Jung-Studenten, der natürlich auch alle anderen Freiheiten und Verlockungen der Großstadt genießen wollte. Die überhaupt erste Live-Partie war (das genaue Datum verrät mit das grandiose Rapid-Archiv unter www.rapidarchiv.at) am 17. Oktober 1992, ein 1:0-Sieg über Sturm Graz, Jan Age Fjörtoft sorgte für das Goldtor. Das weiß ich noch und auch, dass ich eher enttäuscht war, wie wenig Leute zu diesem Match kamen. Ich dachte schließlich, Rapid ist Religion und als Neo-Wiener (das nahm ich von Anfang an sehr ernst ;-) ) ging ich fix davon aus, dass das Hanappi-Stadion bei Heimspielen ähnlich voll sein muss, wie es in Relation die engen Sportplätze in Wels und Steyr, wo ich meist die Schlagerspiele besuchte, waren. Dass es wirklich nur 2.500 Getreue waren, hätte ich nun im Rückspiegel der Erinnerung aber auch nicht gedacht. Egal, auf alle Fälle ging ich von nun an so oft wie nur möglich auf die West, ab Mitte der 1990er-Jahre begann ich dann sogar, die Eintrittskarten (inspiriert von der Lektüre von "Fever Pitch") zu sammeln und in ein Büchlein einzukleben, dazu versehen Ergebnis, Torschützen und Zuschauerzahl. Erfreulicherweise lagen damals noch einige ältere Tickets in meinem Zimmer der Meidlinger WG herum, somit beginnt - wenn auch unvollständig - dieses Eintrittskarten-Buch mit einer "West-Karte" vom 9. Juni 1993, als sich Rapid mit einem 1:1 vom Wiener Sportclub (auf dem Ticket auch so geschrieben) trennte - Zuschauerzahl übrigens abermals nur 2.500..............

Die erste Seite meines "Ticket"-Büchleins

Ab der Saison 1994/95 aber wich diese Tristigkeit - Ernst Dokupil übernahm die Truppe und diese bot schönen, herzerfrischenden Fußball, was zumindest teilweise auch mit höheren Zuschauerzahlen belohnt wurde. Einige Partien fanden trotzdem noch vor nur rund 3.000 Besuchern statt, doch zeitweise kamen an (9.000 gegen den LASK) bzw. über 10.000 Zuschauer (zb Heim-Derby im Oktober 1994 mit 14.500) ins einstige Weststadion. Erstmals ausverkauft erlebte ich es im März 1995, als "Casino" Salzburg gastierte, die damals nach Meistertitel, Europacupfinale und Champions-League-Heimspielen in Wien am absoluten Höhepunkt ihrer Popularität waren. Auch ich habe Spiele der Salzburger im Prater gesehen, übrigens auch einmal ein Europacup-Match im Hanappi-Stadion ohne Rapid-Beteiligung, nämlich Austria vs Brügge, aber kann mich weder an Resultat noch genauen Zeitpunkt erinnern, diese Eintrittskarte schaffte es nicht ins Büchlein....

Legendäres Cup-Spiel anno 1995

Ein Spiel gegen eben jene Salzburger war auch eines meiner All-Time-Highlights in Hütteldorf. Cup-Semifinale im Mai 1995 und zu meiner Überraschung gab es rund eine Stunde vor Ankick gerade noch Karten für die Südtribüne (eventuell auch Ost, aber da wollte ich sicher nicht hin...). Dort sah ich dann schließlich einen 2:0-Triumph mit Traumtoren von Marcus Pürk, wenig später dann den 14. Cupsieg für Rapid (im Prater) und dass dieser für zumindest 20 Jahre der letzte bleiben sollte, hielt ich damals für denkunmöglich..... Noch dazu wo in der darauffolgenden Saison wahre Fußball-Feste von Rapid geboten wurden! Die internationalen Highlights zwar alle im Prater, aber der Weg zum 30. Meistertitel wurde doch im "Hanappeum" bereitet. Am 5. August 1995 war ich auch erstmals mit meiner damals noch sehr frischen Liebe (die auch heute noch immer sehr groß ist!) im Hanappi-Stadion, einen Tag vor meinem Aufbruch zu einer rund siebenwöchigen Rucksack-Reise nach Griechenland sahen wir bei extremer Hitze einen 1:0-Derby-Sieg, für den ich "Büffel" Stumpf natürlich noch immer sehr dankbar bin - es fuhr sich damit noch leichter auf die große Reise...

03/1996 - 06/2000 Von der West auf die Nord

Ab der Rückkehr Ende September 1995 ging es wieder regelmäßig auf die West, Ende Februar 1996 sollte sich dann mein Entschluss manifestieren, zukünftig auf die Nord zu wechseln. Von einem 1:0 (Tor Jancker!) gegen den GAK sah ich nur recht wenig, da erstmals ein weißes Fangnetz gespannt war. Daher ab auf die Nord und dort blieb ich dann auch - mit wenigen Ausnahmen - relativ lange. Auch als ich bereits nebenberuflich für die Grün-Weißen tätig war. Das war immerhin bis zum Ende der Saison 1999/2000 (fast vier Jahre lang!), ehe es mit einer seriösen Anstellung klappte und der Schreiber dieser Zeilen mit Beginn der Spielzeit 2000/01 offiziell zum Pressesprecher des SK Rapid avancierte......

Ein gutes Ergebnis, eines von unzähligen Spielen, die ich von der Nord verfolgt habe, meist von ganz oben stehend!

07/2000 - 06/2006 Vom Spielfeldrand und auf der Pressetribüne

Auf einmal war alles anders! Keine Bierchen mehr mit Freunden oder auch völlig unbekannten grün-weißen "Gesinnungsgenossen", sondern plötzlich waren Rapid-Spiele, bislang eine der schönsten Freizeitbeschäftigungen, auch Arbeit. Der erste richtige Medientrubel folgte eigentlich "erst" mit der Verpflichtung von Weltmeister Lothar Matthäus als Trainer. Gut, kurz davor war schon mal ein bißchen mehr los, als es beim Stande von 0:4 gegen den GAK zu einem Platzsturm kam. Dieser war allerdings absolut friedlich (was nichts daran ändert, dass aus meiner Sicht das Spielfeld immer nur Platz für Spieler und Schiedsrichter haben darf), das Spiel konnte fortgesetzt werden und daher hatte er kaum Folgen, nicht im Ansatz vergleichbar mit jenen Ereignissen, die dem Platzsturm vom 22. Mai 2011 folgen sollten......... . Auf alle Fälle war es nun anders, wenn auch nicht schlecht. Kultige Erlebnisse bei Pressekonferenzen (Heimdebüt von Matthäus mit Hans Krankl als Trainer des Gastvereins Admira und dessen Feststellung - zugeraunt in mein Ohr - dass die PK ruhig beendet werden könnte von mir, weil sie eh kaum jemand interessiert, während eine bislang im Hanappi-Stadion nicht gekannte Anzahl nationaler und internationaler TV-Teams die Aula in helles Licht tauchten nur als ein Beispiel) folgten tolle Siege (5:1 vs Partizan, später die unvergessliche Saison 2004/05 unter dem großartigen Josef Hickersberger) und bittere Niederlagen.

Zwei, die sich (zumindest damals) nicht "grün" waren, dazwischen ich! Debüt von Lothar Matthäus als Rapid-Coach, Goleador Hans Krankl als Admira-Trainer siegreich! 


Und ein unvergessener 30. Geburtstag! Am 26. April 2003 kamen gerade mal 4.000 Getreue zum Duell gegen Schwarz-Weiß Bregenz ins St. Hanappi (diesen Begriff hat "Hicke" erst etwas später so richtig salonfähig gemacht), jene auf der West hatten "die Schnauze voll" und wollten nicht nach Hause gehen, was den Beginn der, von einem leider im Sommer 2011 viel zu früh verstorbenen Freund, organisierten Überraschungsparty im "alten Rapid-Dorf" mächtig verzögerte. Ein rauschendes Fest wurde es trotzdem, mit Geburtstagsständchen von der Bühne sowohl von Andy Marek als auch meinem - hoffentlich zurecht - stolzen Herrn Papa, sowie einem noch heute in Ehren gehaltenen Geschenk der "Alt-Internationalen", das mir Fredi Körner überreichte! Das hat mich ähnlich geehrt wie die Tatsache, dass mich Präsident Rudi Edlinger im Sommer 2006 offiziell am Rasen des Hanappi-Stadions zum ÖFB verabschiedete und mir dankte!

Sommer 2005....

Verabschiedung im Sommer 2006


07/2006 - 2011 - Oft zu Besuch als ÖFB-Pressechef

Und wieder wurde also alles anders. Der Meistertitel im Sommer 2005 und die in Moskau fixierte Qualifikation für die Champions-League wäre schon wieder Vergangenheit und ich bekam (übrigens nicht zum ersten Mal) die Chance, zum ÖFB zu wechseln. Als Pressechef, zuständig u.a. für das Nationalteam und dieses ohnehin schon überaus ehrende Offert versüßt mit der Tatsache, dass doch 2008 eine Europameisterschaft im eigenen Lande auf dem Programm steht - die wohl erste und letzte! Alles andere als ein Hemmschuh auch die Tatsache, dass mit Josef Hickersberger ein mir nicht ganz unbekannter Trainer bereits das Amt des Teamchefs inne hatte. An meiner Leidenschaft für Besuche von Rapid-Spielen im Hanappi-Stadion änderte dies wenig, wann immer es ging, kam ich auf "Besuch", selten auf die Pressetribüne, fast immer auf die Nord, wo ich dankenswerter Weise immer als Gast auch im damals neu geschaffenen VIP-Bereich Zutritt gewährt bekam. Gerade Anfangs war aber auch ein Vor- und Nachbesuch im Rapid-Dorf Pflicht. Den Meistertitel 2008 genoss ich trotz des bereits außerordentlichen Stress rund um die Vorbereitungen auf die EURO mit einer fetten Zigarre auf der Nord beim 3:0 gegen Altach, es war ein - zumindest von mir frech so empfundenes - wunderbares vorgezogenes Geschenk zum 35. Geburtstag.

Der Meistertitel im April 2008 ist endgültig fixiert!


In weiterer Folge kam ich zwar nicht mehr zu jedem, aber fast jedem Heimspiel. Das leider berühmte gewordene Derby am 22. Mai 2011 ließ ich beispielsweise aus - mein Bauchgefühl sagte mir, dass an dem Tag etwas passieren könnte, was ich einfach nicht im Stadion sehen will - leider habe ich mich nicht getäuscht...

02/2012 - 10/2014 - Neubeginn und Abschied

Nach diesem Tag war es mit einem komischen Gefühl behaftet zu Rapid-Spielen zu gehen, was ich aber trotzdem tat. Wiewohl keine große Freude aufkam. Trotzdem oder gerade deswegen (ich weiß es wirklich nicht) nahm ich das Angebot von Werner Kuhn an, mit 1. Februar 2012 wieder zu dem Klub zurückzukehren, dem ich beruflich alles verdanke und der mir einfach enorm viel bedeutet. Daher wieder Rapid-Spiele von der Pressetribüne aus bzw. vom Spielfeldrand. Es gab gottlob auch ein paar Highlights (3:0 gegen PAOK, Siege gegen Salzburg und etwas später auch wieder "Dreier" im Derby), aber sie überwogen ehrlich gesagt nicht. Die Arbeitsbedingungen im "St. Hanappi" - ein Wahnsinn! Das fällt einem wohl noch viel mehr auf, wenn man dazwischen einige Jahre "normale" bis hin zu wirklich "moderne" Stadien in beruflicher Funktion besucht hat. Einfach nicht mehr Rapid-Würdig und zwar nicht einmal im Ansatz und daher überwiegt bei mir absolut die Vorfreude auf das neue Allianz Stadion, auch wenn immer ein klein wenig Wehmut bleiben wird, wenn ich an St. Hanappi zurück denke! Und das wird oft sein, denn es ist ein großer Teil meines Lebens! Und besonders schön war dort mein bislang letzter - der 41.- Geburtstag, denn exakt da gab es einen wunderschönen Heimsieg gegen Red Bull Salzburg, zum "Runden", ein Jahr davor, glückte dies leider nicht, aber vielleicht auch deswegen, weil das Spiel erst einen Tag darauf stattfand - die Geschenkübergabe am Rasen hat mich aber nicht minder gefreut.

Runder Geburtstag, leider folgte eine Niederlage vs Salzburg, ein Jahr später (2014) war alles besser  ;-)

Und last but not least durfte ich anno 2012 mal für ein paar Minuten das Stadionmikrofon von Andy Marek übernehmen, um die Moderation für die Glückwünsche zu seinem 50. Geburtstag zu übernehmen und erst kürzlich, am 1. Oktober 2014, auch noch einmal in Fußballschuhen auf den schon etwas ramponierten Rasen, um ein paar Minuten bei einem internen Abschiedskickerl mit zu spielen. Diese kurze Zeit hat übrigens gereicht, zu erkennen, dass es sinnvoll ist, mit diesen Fußballschuhen sinngemäß das gleiche zu machen, das derzeit mit dem Hanappi-Stadion geschieht: Nämlich sie zu entsorgen! Der einzige Unterschied: Ein neues Stadion wird Rapid entscheidend helfen, in verschiedenen Bereichen wieder topp zu werden, neue Fußballschuhe hingegen würden nur beweisen, dass es bei mir nicht am Schuhwerk liegt, dass die ohnehin stets bescheidenen Fähigkeiten am grünen Rasen völlig verkümmert sind. Doch das ist eine andere Geschichte......


Letztes Pic vor Beginn der Abbrucharbeiten
Nach dem letzten Ligaspiel - natürlich mit SHFG

Und erstmals auf der Baustelle - Oktober 2014


Dienstag, 7. Oktober 2014

Goodbye, Hanappi-Stadion - die Abrissparty

Am Samstag herrschte eine einzigartige, ganz spezielle Stimmung im und um das altehrwürdige Gerhard-Hanappi-Stadion, das nun endgültig abgerissen wird. Von 10 bis 18 Uhr waren alle Fans eingeladen, noch einmal in die mittlerweile schwer baufällige, aber umso legendärere Spielstätte, zu kommen und einige Erinnerungsstücke zu erwerben. Kaufen war nicht Pflicht, manche nahmen nur ein paar Getränke oder ein letztes Mal auf Ihrem persönlichen Sitzplatz (oder auch Stehplatz) Position ein.

Vom Säugling bis zum Greis war ein vollständiger Querschnitt der Rapid-Familie anwesend und es war einfach eine wunderschöne Veranstaltung, als Highlight darf man neben der friedlichen "Demolierung" sicher das gemeinsame Singen des alten Rapid-Liedes, angestimmt von Fredi Körner, und das Foto von fast 3.000 Vereinsmitgliedern mit der aktuellen Profimannschaft nennen (ja, ich war auch drauf!).

Mehr erzählen die folgenden Videos, nämlich das von LAOLA1.tv im Auftrag von Rapid produzierte sowie das sehr emotional und wunderbar gestaltete von Christopher Jochum für Sky Österreich!



Sonntag, 5. Oktober 2014

Star Trek meets VW

Für einen alten "Trekkie" wie mich natürlich der beste VW-Werbespot aller Zeiten - wie könnte es anders sein wenn Kapitän James T. Kirk und Mister Spock höchstpersönlich dabei sind. Wiliam Shatner & Leonard Nimoy - großes Werbekino quasi...

Samstag, 27. September 2014

GB84

Nachtrag zur Lektüre im schon wieder (zu) weit zurückliegenden Urlaub im traumhaft schönen Westen von Kreta. Der Roman "GB84" vom britischen Autor David Peace war ein Geschenk, mir war Mr. Peace bis dahin nicht bewusst bekannt, obwohl ich die Verfilmung seines Werkes "Damned United", dessen Gefallen wohl voraussetzt, Fußballfan oder zumindest -interessierter zu sein, kannte.



Im deutschsprachigen Raum wurden die Bücher von Peace erst mit einigen Jahren Verspätung, ab 2005, verlegt, und hier wurde er bekannt mit seiner vierteiligen Krimireihe um die reale Mordserie des sogenannten "Yorkshire Rippers", die die einfallsreichen Titel "1974", "1977", "1980" und 1983" tragen und im englischsprachigen Original zwischen 1999 und 2002 erschienen. Auch das nun von mir gelesene Werk hat mit der 84 eine Jahreszahl im Titel, Hintergrund der Story, die in einem sehr gewöhnungsbedürftigen Stil (wer ganze Sätze sucht, wird nicht viele finden....) verfasst wurde, ist der mehr als ein Jahr andauernde Streik der britischen Bergarbeiter anno 1984/85! Richtig schlau wurde ich aus dem rund 500 Seiten dicken Werk nicht, sehr leserfreundlich ist es vor allem aufgrund der am Anfang jedes Kapitels in gefühlter 6-Punkt-Schrift vorstehender Einleitung auch nicht wirklich und trotzdem ist die Lektüre zumindest nicht uninteressant. Wobei ich zugestehe, dass ich möglicherweise - wäre ich nicht auf Urlaub gewesen und hätte folglich nicht massenhaft Zeit, Ruhe und Muse für die Buchlektüre gehabt - das Buch nach einem Drittel retour ins Regal gelegt hätte. So aber war es zumindest interessant und ziemlich anders. Ein Tipp vor dem Kauf: Die ersten paar Seiten durchschmökern, gefallen diese, dann kaufen, gefallen sie nicht, lieber ein anderes Buch erwerben!

Im Original ist "GB84" übrigens bereits vor zehn Jahren veröffentlicht worden, in deutscher Sprache allerdings erst seit wenigen Monaten auf dem Markt!

Donnerstag, 18. September 2014

Ein weißes Land

Ein weiterer Roman, der mir den diesjährigen Griechenland-Urlaub auf Kreta versüßt hat! Den Tipp zum Buch bekam ich interessanterweise ebenfalls in diesen Gefilden, vor zwei Jahren von einer netten Urlaubsbekanntschaft auf der herrlichen Insel Karpathos!



Rund eineinhalb Jahre stand "Ein weißes Land" vom deutschen Autor Sherko Fatah (vor 50 Jahren als Sohn eines irakischen Kurden und einer Deutschen in Ost-Berlin geboren, 1975 über Wien nach West-Berlin übersiedelt) im Stapel der zu lesenden Bücher, der irgendwie nie kleiner wird. Das Warten hat sich allerdings absolut gelohnt, denn der Roman, der in den 1930er, 40er und 50er-Jahren in Bagdad und zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs in Europa handelt, ist wahrlich großartig! Teilweise sehr heftig, weil brutal die Fratze des Krieges und der Gewalt beschrieben wird, aber wunderbar formuliert und bis zur letzten der 478 Seiten wirklich packend. Eine unbedingte Lese-Empfehlung von mir und seit heute ergänzt sein Roman "Das dunkle Schiff" ebenso wie als Kontrastprogramm "Nachtmahl" vom wunderbaren Rainer Nikowitz (Nachfolger des grenzgenialen "Volksfest") den schon erwähnten Stapel der noch nicht gelesenen Bücher! Eine interessante Rezension zu "Ein weißes Land" ist seit zwei Jahren auf der Website von "DER ZEIT" - zu finden!

Samstag, 13. September 2014

Der Pate von Bombay

Ein wirklich "dicker" Brocken! Der Roman "Der Pate von Bombay" vom indischen Autor Vikram Chandra, der auch in Kalifornien auf einer Universität unterrichtet, ist ein "monumentaler Thriller" (Copyright: FAZ) mit mehr als 1.300 Seiten! Im englischsprachigen Original erschienen unter dem Titel "Sacred Games" kann man auch in der deutschen Übersetzung einiges aus dem indischen Sprachgebrauch lernen, da viele Wörter/Redewendungen, etc. erst im fast 30seitigen Glossar am Ende des Buches "übersetzt" werden! Das ist gerade anfangs etwas mühsam, wäre eventuell eine Lösung mit Fußnoten lesefreundlicher gewesen, aber mit Fortdauer der Lektüre kommt man sehr schön rein!


Nicht unwichtig ist es beim Umfang des Werkes sicherlich genügend Zeit zum Lesen zu haben, ich konnte den Roman auf Flugreisen nach Finnland und Griechenland sowie in den ersten Tagen des heurigen Sommerurlaubes auf Kreta rasch "durchziehen" und bin wieder einmal von einem Werk mit indischen Lokalkolorit schwer begeistert! Viele tolle, lesenswerte, spannende und oftmals auch tragische (und brutale) Geschichten rund um die Hauptprotagonisten Ganesh Gatonde (sozusagen der Pate von Bombay) und Sartaj Singh (Inspektor, der einzige Sikh in dieser Funktion im Moloch Mumbai) stehen im Mittelpunkt dieses Schmökers!

Weitere lesenswerte "Indien-Romane":
Aravind Adiga - Der weiße Tiger;  Letzter Mann im Turm
Rohinton Mistry - Das Gleichgewicht der Welt
Gregory David Roberts - Shantaram


Freitag, 12. September 2014

Zehn Tage im Westen von Kreta

Unglaublich, aber wahr! Ein halbes Jahrzehnt ist es her, seit ich mir letztmals mehr als eine Urlaubswoche am Stück gegönnt habe - damals eine zweiwöchige Reise nach Alonnissos und Skiathos, heuer zumindest zehn Tage im wunderschönen Westen von Kreta, den ich bislang - trotz fast 30 Reisen ins wunderschöne Griechenland - noch nicht besucht habe. Und ich habe die Premiere nicht bereut - ganz im Gegenteil!


Am Montag, den 1. September, ging es nur wenige Stunden nach dem 2:0-Heimsieg gegen Grödig von Schwechat mit Fly Niki gen Chania, dort - pünktlich angekommen - mit einem für den gesamten Reisezeitraum gemieteten Toyota ins rund 40 Kilometer entfernte Nopigia, mehr Siedlung als Ort mit einigen Appartements, einem Camping-Platz, zweier (wunderbarer) Tavernen und einem Mini-Market. Rund sechs Kilometer entfernt vom nächsten größeren Ort Kissamos. Rasch einquartiert in einer der traumhaften "Azure Beach Villas", die wir zu einem Okkasionspreis einige Wochen vorher via booking.com reserviert hatten - rund 50 Quadratmeter Wohnfläche mit eigener Dachterrasse und Pool (der mit Nachbarn zu teilen, aber eigentlich immer leer war)! Höchst gepflegte Anlage, die ich jederzeit wieder buchen würde!

Es wurden zehn Tage Erholung pur, mit wunderbaren Strandausflügen (vor allem in die Lagune Balos, aber auch zu in der Nähe  gelegenen Makros Molos Beach und dem ebenfalls in rund 30 Minuten mit dem Auto erreichbaren Strand von Falesarna) und der Lektüre wunderbarer Bücher, dem Hören toller Musik und trauter Zweisamkeit mit der wesentlich besseren Hälfte! Zehn Tage kein TV, kein Bier (dafür klassischen Hauswein und Ouzo) und nur ein paar Minuten am Tag ein Blick auf die In-Box der Mails und die wichtigsten News via Twitter und Co! Die Rückreise mit der AUA hätte ich getrost gerne auch erst am 10. Oktober angetreten, aber die zehn ersten September-Tage konnten so wunderbar genützt werden, den zugegebenermaßen bereits völlig leeren Akku wieder vollzuladen! Dieser Teil von Kreta ist ebenso wie der Süden, den ich bereits 2001 und 2010 besucht habe, absolut empfehlenswert - wenn man ruhige Urlaube schätzt! Und das tue ich mittlerweile sogar sehr.


Samstag, 30. August 2014

Verpatzte finnische Premiere

Erstmals führte mich eine Reise nach Finnland, wie so oft im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit. Im Playoff für die Europa-League ging es am 20. August in die Hauptstadt Helsinki, wo einen Tag später das Hinspiel gegen den hiesigen Rekordmeister HJK im Sonera-Stadion am Programm stand. Das Stadion  erinnert etwas an die Linzer Gugl, nur ohne Laufbahn und etwas kleiner. Relativ umcharmant, so wie eigentlich die gesamte Stadt, die für mich überraschend etwas Ostblock-Flair im Stile der 1970er-Jahre ausstrahlt. Über das Match lege ich mal den Mantel des Schweigens, ein blödes 1:2 aus Sicht von Rapid, schlimmer noch ist allerdings, dass eine Woche später im Happel-Stadion trotz eines Traumstarts (2:0 nach 13 Minuten!) nur ein 3:3 blieb, das das erstmalige Aus der Grün-Weißen in einer EL-Playoff-Serie besiegelte.

Zurück zu Helsinki: Am Spieltag hatte ich die Gelegenheit eine organisierte Stadtrundfahrt mitzumachen. Diese dauerte knapp drei Stunden, ehrlich gesagt hätten 30 Minuten für das wirklich Sehenswerte auch gereicht. Auch das Nachtleben reiht sich in die Kategorie "langweilig" ein, dafür ist es aber richtig schön teuer. Ein kleines - relativ grausiges - einheimisches Bier ist um rund 6 Euro zu haben, brauchbares Weizenbier (Weihenstephan) gab es im Hotel um flockige 10,50 Euro. Das mutet selbst bei einem Durchschnittsverdienst von 3.500 Euro (brutto) nicht gerade günstig an. Für die Preise waren allerdings für einen Mittwoch um Mitternacht erstaunlich viele schwer Besoffene in der Stadt unterwegs, die offensichtlich keine Touristen waren. Ein großes Plus ist die Freundlichkeit der meisten Menschen, auffällig war aber, dass alles ewig lange dauert. Ich plane jedenfalls meine nächste Reise in diese Stadt frühestens 2090! 

Und hier einige Impressionen: