Montag, 30. Dezember 2019

Das geraubte Leben des Waisen Jun Do

Die Lektüre hat sich leider gezogen, was aber keinesfalls an diesem doch sehr außergewöhnlichem Roman lag. Begonnen im Oktober am vorletzten Urlaubstag auf Kreta habe ich es einfach nicht geschafft, die notwendige Zeit und Muse zu finden, das Buch in Ruhe weiter zu lesen. "Das geraubte Leben des Waisen Jun Do" des US-Schriftstellers Adam Johnson wurde sicher nicht zu Unrecht vor sechs Jahren mit dem renommierten Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Der Autor bereiste im Vorfeld Nordkorea und dort ist auch die Handlung dieses teils beklemmenden Werkes mit einigen sehr satirischen Ansätzen angesiedelt.



Fast 700 Seiten, die durchaus Durchhaltevermögen und Konzentration erfordern, aber es lohnt sich. Und nicht erst am Ende fürchtet man, dass dieses fiktionale Werk doch näher an der Realität sein könnte als man ahnt. Ich empfehle auf alle Fälle ein paar echte Rezensionen zu diesem Roman, zum Beispiel:

DIE ZEIT
Spiegel online
Süddeutsche Zeitung


Sonntag, 22. Dezember 2019

Mittagsstunde

Ein wohl letzter Buchtipp vor Weihnachten 2019! Im Sommer habe ich den wunderbaren Roman "Mittagsstunde" von Dörte Hansen als Geschenk bekommen, im Oktober konnte ich dieses schöne Buch an einem wunderbaren Strandtag auf Kreta genießen!



Auf etwas mehr als 300 Seiten schildert die Autorin, die vor wenigen Jahren mit ihrem Debüt "Altes Land" (war mir noch nicht vergönnt, kleiner Hinweis für ein Last-Minute-Christkind ;-) ) die deutschen Bestseller-Listen stürmte, den Niedergang des fiktiven Dorfes Brinkebüll, das in der engeren Heimat von Hansen (Nordfriesland, ein von mir noch nicht besuchtes Fleckerl Erde) angesiedelt ist. Kurzweilig und klug, ein echtes Lesevergnügen. Kurz vor Weihnachten aber erlaube ich mir auf echte Rezensionen zum zweiten Roman der 55jährigen deutschen Journalistin und Schriftstellerin zu verweisen:

Süddeutsche Zeitung
Der SPIEGEL
FAZ
Die ZEIT

Samstag, 30. November 2019

Die Geschichte der Baltimores

Vor knapp sechs Jahren hat mich der Debütroman des jungen (geboren 06/1985) Autors Joel Dicker begeistert. Ich war nicht alleine, denn "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" war ein Weltbesteller. Nicht schlecht für die Premiere eines damals knapp 27 Jahre alten Schweizers.



Nun kam ich im Oktober-Urlaub auf Kreta endlich dazu, das zweite Werk des auf Französisch schreibenden Romanciers zu lesen, nicht im Original, sondern in der deutschsprachigen Übersetzung namens "Die Geschichte der Baltimores". Abermals ist die Handlung in den Vereinigten Staaten angesiedelt, abermals begeisterte mich fast jede einzelne (der rund 500 Seiten). Nicht mehr ganz so außergewöhnlich wie beim Debüt, aber eine schöne, durchaus tragische, Familiengeschichte wird der geneigten Leserschaft abermals geboten. Roman Nummer 3, "Das Verschwinden der Stephanie Mailer" ist bereits längst erschienen (im April 2019), die Familiensage über die Goldmans aus Montclair und eben vor allem Baltimore bleibt bis zur geplanten Lektüre in guter Erinnerung.

Links:
DIE ZEIT nach dem Erscheinen "Die Geschichte der Baltimores" über Joel Dicker
Neue Zürcher Zeitung

Freitag, 29. November 2019

Nicht wie ihr

Schöne und interessante Lektüre in meinem Oktober-Urlaub auf Kreta. Der noch sehr junge (geboren 1992) Autor Tonio Schachinger mit seinem Debüt-Roman "Nicht wie ihr", der es sogar auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises schaffte! 




Ich bekam das Buch wenige Tage vor dem Urlaubsantritt vom wohl belesensten Masseur der österreichischen Bundesliga als Geschenk und er zeigte sich sehr begeistert. Und auch ich wurde gut unterhalten, wiewohl mir die Nominierung für den bedeutendsten Buchpreis deutscher Sprache doch etwas übertrieben erscheint. Schachinger hat sicher ein wenig im Fußball-Mileu recherchiert, andererseits bedient er viele Klischees und scheinen einige Szenen dann doch mehr als fiktional wenn man die Abläufe bei Fußballmannschaften selbst ein wenig besser kennt. Weniger an der Lektüre erfreuen dürften sich einige österreichische Fußball-Altstars, denen der Autor doch sehr klar hin und wieder verbal eine mitgibt. Und Hauptprotagonist Ivo Trifunovic ist nicht Marko Arnautovic wie man am Anfang der Lektüre vielleicht vermuten könnte. Trotzdem ein uneingeschränkter Buchtipp, Oida!

Vorher könnte man noch nachfolgende Rezensionen lesen:

Für die Samstags-Beilage FREIZEIT war der Kurier mit Schachinger und der ebenfalls für den Deutschen Buchpreis nominierten Raphaela Edelbauer für Interviews und Fotos in Hütteldorf, Rapidler ist der Autor fix keiner, am ehesten - so hat er mir zumindest verraten - hält er der SV Ried die Daumen. 

Samstag, 2. November 2019

Herbst auf der Insel

Eigentlich Sommer im Herbst! "Herbst auf der Insel" ist der Titel eines schönen Songs von Gert Steinbäcker, im Oktober eine einwöchige Urlaubsreise auf Kreta war meine zwischenzeitliche Rettung in einem beruflich enorm herausfordernden zweiten Halbjahr!

Es war eher ein Spontantrip, wie es der Zufall wollte, ging es zum dritten Mal nach 2014 und 2015 in eine kleine Villenanlage in der Nähe von Kissamos im Nordwesten der größten griechischen Insel. Es war überraschend sommerlich und auch noch ähnlich gut besucht wie vor vier bzw. fünf Jahren, als wir jeweils Anfang/Mitte September dort weilten.

Der Termin, heuer in der Länderspielpause, die für Österreich die fast fixe Qualifikation für die UEFA EURO 2020 durch Siege gegen Israel und Slowenien brachte, ist vorgemerkt, es war einfach herrlich. Nur der Besuch der legendären und wunderschönen Balos-Lagune war enttäuschend, der an diesem Tag heftige Wind wäre verschmerzbar gewesen, doch die Absenz der wunderbaren Mini-Taverne, wo man unter den Olivenbäumen sitzen kannte, war schon arg. Ich muss verfolgen, ob sich dort eine Nachfolge auftut, im September soll sie ja noch dort gewesen sein.

Einige Impressionen vom 9. - 16. Oktober 2019 aus Kreta!




















Freitag, 18. Oktober 2019

Rapid Inside in der Rapidviertelstunde

In der von mir mit konzipierten TV-Sendung RAPIDVIERTELSTUNDE, die nunmehr bereits in mehr als 200 Folgen jeweils Freitag im Wiener Stadtfernsehen W24 ausgestrahlt wird, läuft seit der vorletzten Ausgabe eine neue Serie. Unter dem Titel "Rapid Inside" versuchen wir den grün-weißen Anhängern die Arbeit auf unserer Geschäftsstelle etwas näher zu bringen und stellen die einzelnen Direktionen aus dem wirtschaftlichen Bereich vor. Den Anfang machten meine engagierten KollegInnen aus Sponsoring/Marketing, am 18. Oktober waren mein Team und ich aus der Direktion Kommunikation, Medien & PR dran.



Rund drei bis fünf Minuten dauert ein Beitrag in der TV-Sendung, dazu gibt es jeweils eine "Extended Version", die dann auf der grün-weißen Videoplattform via Rapid TV zu sehen ist.

Hier die beiden Clips, in denen ich dem werten Kollegen und Moderator der Sendung, Andy Marek, Rede und Antwort stehen durfte, immerhin mit einer Vorbereitungszeit von einer Minute ;-)




Donnerstag, 17. Oktober 2019

Die Henkerin

Zu meinem 30. Geburtstag, also vor Äonen, bekam ich von meinem langjährigen Schul-Sitznachbarn Klaus den wunderbaren und sehr politischen Kriminalroman "Sternstunde der Mörder" von Pavel Kohout geschenkt. Ich kannte den Autor vorher nicht, habe das Buch aber (ein, zwei Jahre später) verschlungen und war sehr begeistert. Irgendwie kam mir Kohout, der einer der Wortführer in seiner Heimat beim "Prager Frühling" war und Ende der 1970er-Jahre ausgebürgert wurde und nach Wien emigrierte, nicht mehr unter. Bis mir vor ein paar Wochen eine liebe Freundin ein abgegriffenes Taschenbuch mit den Worten "Das musst Du lesen" in die Hand drückte.



Es war der in den 1970er-Jahren erschienene Roman "Die Henkerin" von einem gewissen Pavel Kohout. Das Buch ist in deutscher Sprache leider (derzeit) nicht mehr in gedruckter Form erhätlich, lediglich für den Kindle, dem ich mich aber nach wie vor verweigere. "Die Henkerin" ist ein einprägsames Buch, einerseits satirisch, andererseits wegen seines Zynismus, der Perversionen in Hinblick auf Gewalt/Folter/Hinrichtungen schwer erträglich, im Mittelpunkt steht eine Schule für Henker, in der auch erstmals eine Frau, in dem Fall ein noch junges Mädchen, das so einen Beruf mit "Matura" erlernen soll, steht. Aber ein wirklich lesenswertes Werk, das beim Erscheinen auch als Protest gegen die vielen willkürlich verhängten Gerichtsurteile in der Heimat des Autors galt. Ab Seite 60 habe ich die insgesamt rund 400 sehr klein gedruckten Seiten in meiner persönlichen Verlängerung des Sommers in eineinhalb Strand-Tagen auf Kreta lesen dürfen.

Pavel Kohout, der auch heute noch teilweise in Wien lebt und im Juli 2018 seinen 90. Geburtstag beging, hat eine eigene Homepage, über "Die Henkerin" ist hier zu lesen!

Samstag, 28. September 2019

Vom Ende der Einsamkeit

Vor zehn Jahren habe ich die ersten beiden Romane des damals noch blutjungen deutschen Autors Benedict Wells gelesen und war von diesen ("Spinner" und "Becks letzter Sommer") sehr angetan, detto zwei Jahre später von Nummer 3, "Fast genial".



2016 erschien dann - der Münchner Schriftsteller nun "schon" 32 Jahre alt - sein viertes Werk mit dem Titel "Vom Ende der Einsamkeit". Wie die Vorgänger im Schweizer Diogenes Verlag erschienen und zudem fast noch besser als die ersten drei Romane. Auf rund 350 Seiten führt uns der Autor durch eine wunderschöne, wenn auch traurige Geschichte, die sich über einige Jahrzehnte erstreckt und drei Geschwister, die ihre Eltern bereits sehr jung verloren haben, im Mittelpunkt hat. Ein feines Buch! Ich schließe mich Denis Scheck von der ARD-Literatur-Sendung "Druckfrisch" an: "Benedict Wells ist ein Hammer-Familienroman gelungen"

Rezensionen gibt es u.a. hier:
Süddeutsche Zeitung
SWR

Sonntag, 15. September 2019

Monster

Kurt Palm kam mir irgendwann Mitte der 1990er-Jahre erstmals unter, ich vermute über die Wiener Stadtzeitung Falter und/oder Berichte über die legendäre "Phettbergs nette Leit Show", bei der ich in meiner damaligen Meidlinger WG natürlich zur Stammseherschaft zählte.

Im Jahre der Heim-EURO (2008) hat der 1955 in Vöcklabruck, quasi in der Nachbarschaft meiner Geburtsstadt Wels, zur Welt gekommene Künstler meiner Erinnerung nach auch ein Buch über Fußball, nämlich die legendäre "Hitzeschlacht von Lausanne", das 7:5 bei der WM 1954 in der Schweiz von Österreich gegen die eidgenössischen Gastgeber (bis heute FIFA-WM Rekord) veröffentlicht.



Vor einigen Jahren fiel  mir dann einmal ein Roman mit dem mäßig witzigen Titel "Bad Fucking" ins Auge, auf Kauf und Lektüre verzichtete ich allerdings, warum auch immer. Im Sommer-Trainingslager sah ich aber einen Kollegen mit dem mittlerweile fünften (?) Palm-Roman namens "Monster", kurz davor war der Autor auch interessanter Gast in "Willkommen Österreich". Und da ich mich am Buch interessiert zeigte und besagter Kollege selten etwas vergisst, übergab er mir "Monster" vor wenigen Wochen als Leihgabe. Gut, mein ohnehin immer unübersichtlicher "Stapel der ungelesenen Bücher" musste daher weiter eine Reduktion harren, aber ich wollte den ziemlich ungewöhnlichen "Kriminalroman" (falls er das überhaupt ist) natürlich auf flott wieder retournieren, weil es nervt ja nix mehr als verliehene Bücher nicht mehr zurück zu bekommen.

Eine sehr schräge Story mit verschiedenen, teils haarsträubenden, Handlungssträngen, zudem ist es Kurt Palm offensichtlich ein großes Anliegen, seine Antipathie gegenüber der FPÖ möglichst oft Ausdruck zu verleihen. Was ja auch okay ist! 250 der 300 Seiten haben mich aber in der Tat bestens unterhalten, dann geht es mit der gesamten Story rapide bergab und hört das Buch quasi auch irgendwie und irgendwann auf. Aber gut, besser als 50 gute und 250 weniger gute Seiten..... - Ach ja, wie ich während der Lektüre geahnt und auch nachgelesen habe, ist "Monster" eine Fortsetzung des eingangs erwähnten "Bad Fucking". Wenn ich mal ganz viel Zeit habe, werde ich mir den Erstling zulegen und auch lesen. Das könnte aber dauern!

Mehr zum Buch zum Beispiel hier:
DER STANDARD - (Leseprobe)
Die Presse
Kurier

Freitag, 13. September 2019

Neu York

"Francis Spufford ist einer der originellsten literarischen Geister unserer Zeit" wird auf dem Klappentext der wunderbare Nick Hornby zitiert.


Auch ansonsten wurde der Roman des 1964 geborenen Engländer hymnisch rezensiert. Und es ist auch eine durchwegs interessante Geschichte, die Mitte des 18. Jahrhunderts (1746) eben im damaligen Neu York handelt, "Held" ist ein Brite namens Smith, der mit einem Wechsel über eine damals enorm hohe Summe von einem Segler steigt und sich in die seinerzeitige "High Society" einnistet. 

Ich habe das Buch im Finale des Juni-Urlaubs auf Tinos begonnen und dann etwas lange mit mir herumgeschleppt und irgendwann im gleich wieder startenden Alltags-Berufs-Trubel beendet. Irgendwie wurde ich nicht ganz warm damit, wobei das Werk sicher seine Qualitäten hat. Heiß empfohlen u.a. von "Mister Druckfrisch", Denis Scheck (siehe hier), der normalerweise mit meinem literarischen Geschmack sehr kompatibel ist! 

Weitere Rezensionen:

Mittwoch, 4. September 2019

Der englische Tänzer

Fall 2 rund um Kommissar Sebastian Fink in der bislang vierteiligen Reihe von Autor Friedrich von Dönhoff. Nach dem von mir sehr geschätzten Debüt "Savoy Blues" dieses Mal in der Musical Szene in Hamburg spielend und auch recht gut zu lesen. Ideale Urlaubslektüre, nicht ganz 300 Seiten im von mir sehr beliebten Format des Diogenes Verlags aus der Schweiz.



Der Großneffe der berühmten Publizistin Marion Gräfin Dönhoff, legendäre Chefredakteurin und Mitherausgeberin der deutschen Wochenzeitung "Die Zeit", unterhält gut, schreibt Sachbücher und eben Kriminalroman und hat eine eigene Website.

Montag, 2. September 2019

Polivka hat einen Traum

Nachdem ich im letzten Herbst Teil 5 der herrlichen Lemming-Reihe, verfasst vom Wiener Stefan Slupetzky, genossen habe, bestellte ich mir sogleich den 2013 erschienenen Roman "Polivka hat einen Traum" von eben jenem Autor. Die Lemming-Reihe habe ich ja schon durch und hoffe auf eine Fortsetzung, da der 1962 gebürtige Schriftsteller längst mein liebster österreichischer Krimi-Autor wurde.

Bei der Lektüre des Romans, im Juni 2019 auf der wunderbaren Insel Tinos, wie es sich gehört mit einem Begleitschluckerl Ouzo


Der Titelheld, nämlich Bezirksinspektor Polivka (bislang ohne Vornamen), ist auch eine Randfigur bei den "Lemming"-Romanen um dessen Ex-Kollegen Leopold Wallsich, der Roman wunderbar zu lesen und für einen Urlaubstag in Griechenland fast zu kurz. Sehr viele aktuelle Bezüge zur heimischen Politik, geschliffen mit wunderbarem Wortwitz! Mehr dazu kann man in einer Rezension der Wiener Zeitung nachlesen!

Freitag, 30. August 2019

Edelweiß

Einmal mehr ein Buchgeschenk, das mir richtig Freude bereitet hat. ORF-Journalist Günter Kaindlstorfer, gebürtig im oberösterreichischen Bad Ischl und aufgewachsen in meiner Geburtsstadt Wels, hat unter dem Pseudonym Günter Wels einen historischen Roman über die letzten Tage des 2. Weltkriegs veröffentlicht.



Auf knapp 400 Seiten schildert der Autor packend die Geschichte eines Spezialkommandos der U.S. Air Force in den Alpen. Quasi Spione, die im Kampf gegen Hitler mit dem Fallschirm abspringen und unter dem Decknamen "Edelweiß" führt der Hauptprotagonist des Buches, dessen Tochter 66 Jahre später dessen Aufzeichnungen findet, seinen persönlichen Kampf. Wirklich lesenswert, zudem kennt man als Oberösterreicher sehr viele der Schauplätze richtig gut! Definitiv eine Leseempfehlung! Von mir genossen im Rahmen des Juni-Urlaubs auf Tinos!

Ein paar Rezensionen zu diesem Romandebüt findet man zB:
OÖN
Salzburger Nachrichten
Kurier
Wiener Zeitung

Samstag, 24. August 2019

Harter Doppelpack im Happel-Stadion

Zwei Freitage, zweimal Konzert-Time für mich im altehrwürdigen Ernst-Happel-Stadion im Wiener Prater. Los ging es am 16. August mit den alten Haudegen von Metallica, die ich bereits 1991 in Graz, sowie 2007, 2009, 2014 und 2018 in Wien besuchte.



Auch heuer boten James Hetfield und Co wieder rund zweieinhalb Stunden eine lässige Show mit einem ziemlich hohen Hit-Dichte. Wie überhaupt immer der Start mit "The Ecstasy of Gold" von Ennio Morricone, dann gleich Volldampf mit "Hardwired" und in weiterer Folge gleich mit "The Memory Remains" der erste Song zum mitgröhlen. Fast alle Klassiker, darunter "One", "Sad but true", "Seek and Destroy", "Master of Puppets" oder "Harvester of Sorrow" wurden schon vor den Zugaben feilgeboten. Dazwischen - für mich verzichtbar, aber dem Publikum hat es hörbar gefallen - eine Metallica-Version von "Skifoan", dem alten Hadern von Wolferl Ambros. Gut, voriges Jahr haben sie in der Stadthalle "Rock me Amadeus" von Falco zum Besten gegeben und vor ein paar Wochen in Köln die dortige inoffizielle Stadthymne "Viva Colonia".

Drei Zugaben, darunter natürlich "Nothing else matters" und zum Abschluss "Enter Sandman" rundeten einen gelungen Konzertabend mit gutem Sound (der auf den Sitzplätzen scheinbar ganz und gar nicht so gut rüberkam) wunderbar ab!



Eine Woche später hieß es dann "Feuer frei" in Wien. Rammstein gaben sich gleich zweimal die Ehre, beide Mal war das Happel-Stadion restlos ausverkauft. Für mich das dritte Mal mit den Teutonen, einmal in der beginnenden zweiten Hälfte der 1990er-Jahre in Oberösterreich und vor acht Jahren in der Stadthalle. Viel Feuer, viele rrrrrrollende "Rs" und leider kein "Donaukinder" oder "Wiener Blut", Songs, die man in der österreichischen Hauptstadt schon hätte bringen können. Aber egal, ein Erlebnis allemal, auch wenn irgendwie zu merken war, dass eine lange Tournee mit dem Konzert am 23. August 2019 beendet wurde! 21 Songs, darunter acht vom neuen Album "Rammstein" wurden geboten, "Feuer frei" war übrigens nicht dabei, dafür zum Beispiel "Heirate mich", "Du riechst so gut", "Engel", "Sonne" und "Rammstein", also insgesamt drei Lieder vom Debütalbum aus 1995, "Herzeleid". Erstaunlich eigentlich, dass die in Berlin gegründete Band seither erst sechs weitere Alben veröffentlichte, zuletzt haben sie sich gar ein Jahrzehnt Zeit gelassen......





















Montag, 12. August 2019

Das Genie

Wieder einmal ein Buchgeschenk, das mir der belesenste Kommentator von Sky Sport Austria bescherte. Wie (fast) immer traf er meinen Geschmack. Dieses Mal mit dem Roman-Debüt des 1969 geborenen Klaus Cäsar Zehrer, der übrigens in der deutschen Fußballnationalmannschaft der Schriftsteller im Mittelfeld spielt.



Sein "Erstling" hat mit Fußball allerdings exakt gar nichts zu tun, beschäftigt sich aber mit einer historischen Persönlichkeit, die mir bis zur Lektüre dieses feinen Buches nicht bekannt war. Dem um 1910 in den USA als Wunderkind gefeierten William James Sidis. Schon dessen Vater, der Einwanderer Boris, war überdurchschnittlich begabt und trainiert an seinem Nachkömmling quasi im Echtversuch eine Erziehungsmethode, die - so ist Sidis senior überzeugt - aus jedem Kind ein Genie machen würde...... Beim eigenen Sohnemann scheitert er grandios, wobei diese in der Tat ein Genie war, sich aber standhaft weigerte, die Erwartungen seines Altvorderen zu erfüllen.

Fast 650 Seiten kurzweiliges, kluges und auch witziges Lesevergnügen, erschienen in meinem Lieblingsverlag "Diogenes" und gelesen an zwei wunderbaren Urlaubstagen im Juni 2019 auf der Kykladen-Insel Tinos!

Informeller als meine paar Zeilen ist sicher die Rezension auf der Homepage der SZ!

Samstag, 10. August 2019

Rückwärtswalzer

Auf den neuen und dritten Roman der noch immer recht jungen niederösterreichischen Autorin Vea Kaiser habe ich mich schon länger sehr gefreut. Nach "Blasmusikpop oder Wie die Wissenschaft in die Berge kam" und "Makarionissi oder Die Insel der Seligen", die mir beide sehr gut gefallen haben und die mir die Autorin, die glühende Rapid-Anhängerin ist, freundlicherweise mit jeweils sehr netter persönlicher Widmung überlassen hat, erschien im Frühjahr "Rückwärtswalzer oder Die Manen der Familie Prischinger".



Leider konnte ich der offiziellen Buchpräsentation nicht beiwohnen, durfte aber zumindest einen kleinen Beitrag leisten, dass die Servus TV-Sendung "Literatouren" mit Vea Kaiser in Hütteldorf, im Allianz Stadion, über das damals noch nicht erschienene Werk bei Eiseskälte einen Dreh machte.

Mein Lesevergnügen ging dann bei viel angenehmeren Temperaturen vonstatten, innert zwei schöner Tage auf der herrlichen Kykladen-Insel Tinos wurde ich bestens unterhalten, die Familie Prischinger mit den recht originelle drei Schwestern Mira, Wetti und Hedi sind mir rasch förmlich ans Herz gewachsen! Die Reise mit dem verstorbenen Onkel Willi, der eigentlich ganz anders heißt und aus dem heutigen Montenegro stammt, im roten Fiat Panda ist dann ohnehin ein echtes Highlight der gesamten unterhaltsamen Story! Ach ja, und die sehr kundige Autorin hat die Dionys-Schönecker-Gasse in den 23. Bezirk verlegt, nicht aus Unkenntnis, wie sie mir auf Rückfrage bestätigte, aber so passte es besser in die Geschichte. Ist ja Fiktion und so brachte sie in diesen Roman einen Hauch von ihrem Lieblings-Fußballklub unter (nebenbei ist auch der Onkel Willi ein Rapidler!).

Echte Rezensionen zum Roman Nummer 3 von Signora Vea sind hier zu finden:
DER SPIEGEL
Der STANDARD
Wiener Zeitung

  

Freitag, 9. August 2019

Konzerterlebnis auf der Burg Clam

Seit Jahren will ich einmal auf die Burg Clam fahren, am 2. August habe ich das endlich geschafft. Eine sensationelle Konzert-Location, zudem war es mir möglich, einige Stunden über das Konzert hinaus dort zu bleiben, da in meinem Package auch die Übernachtung in der sehenswerten Burg inkludiert war!



Obwohl das Wetter nicht ganz mitspielte (immer wieder setzte Regen ein) war es ein feines Open Air, das von einer lokalen Band ("Sergeant Steel") eröffnete wurde und als echter "Anheizer" kamen die Schweden von "Europe" auf die Bühne. Ich wusste gar nicht, dass es die noch (bzw. wieder) gibt, aber schon das war eine schöne Zeitreise in die 80er-Jahre, natürlich intonierten sie Ihren Welthit "The final Countdown", dazu auch Songs wie "Carrie" oder "Rock the night" und "Cherokee". Ein langes Vorprogramm, rund 15 Songs gaben die Rocker aus dem Norden zum Besten!

Knapp nach 21 Uhr kamen dann die Hauptakteure des Abends auf die Bühne, die "Scorpions" aus Hannover. Erstaunlicherweise habe ich sie noch nie live gesehen und trotz des doch hohen Alters (die beiden Hauptgesichter der Band, Klaus Meine und Rudolf Schenker sind Anfang 70!) lieferten die Deutschen eine lässige Show und in etwas mehr als 100 Minuten ein echtes "Best Of"! Zum Start mit "Going out with a bang" ein Lied aus dem bislang letzten Studioalbum von 2015, es folgten einige frühere Werke wie "Is there anybody there", "The Zoo", etc. Sozusagen knapp nach Halbzeit gab es eine kurze Akustik-Session mit den großen Hits "Holiday" und "Send me an Angel", direkt danach folgte wieder mit Strom der wohl größte Hit der Band, "Wind of Change", den ich eigentlich erst zur Zugabe erwartet hätte. Mit "Blackout" und "Big City Nights" wurde das Konzert mit zwei Songs aus den 80er-Jahren beschlossen, ehe es als Zugabe noch - erwartbar, aber immer gut - "Still loving you" und "Rock you like a hurricane" zum Mitsingen gab! Ein schöner Nachmittag und toller Abend, mir (uns) hat es getaugt!