Freitag, 28. August 2020

NSA - Nationales Sicherheitsamt

Der deutsche Autor Andreas Eschbach ist mir seit vielen Jahren bekannt, Mitte der 2000er-Jahre habe ich seinen Thriller "Ein Billion Dollar" gelesen, nette Unterhaltung auf vielen Seiten!

Vor einiger Zeit bin ich in der ARD-Sendung "Druckfrisch", die ich wirklich gerne mag, auf Eschbachs damals neuestes Werk "NSA - Nationales Sicherheitsamt" gestoßen. Auf fast 800 Seiten breitet der Bestseller-Autor eine Version der NS-Zeit auf,  in der es bereits die moderne Computer (im Buch "Komputer") Technik unserer Dekade gegeben hätte!




Sehr kurzweilig und teilweise natürlich beängstigend, dazu eine nicht unschöne Liebesgeschichte und ein echter Page-Turner. Eine relativ ausführliche Rezension zu "NSA" findet man zB auf der Homepage der Stuttgarter Zeitung, zudem ist der Autor selbst mit einer eigenen Website im Netz präsent! 

Sonntag, 23. August 2020

Der Anfang einer Zukunft

Im Sommer 2016 habe ich auf der ionischen Insel Lefkada das Roman-Debüt von Kenneth Bonert, ein Autor der 1972 in Johannesburg geboren und als 17jähriger nach Kanada emigriert, genossen. "Der Löwensucher" war fantastisch, umso gespannter war ich auf sein zweites Werk, das auch eine Fortsetzung um die Geschichte der jüdischen Familie Helger darstellt! 



Spielt das Debüt noch in den 1930er und 40er-Jahren, nimmt uns Bonert nun in das Südafrika der 1980er-Jahre, Nelson Mandela sitzt damals noch im Gefängnis, das Apartheid-System beginnt aber zu bröckeln. Im Mittelpunkt steht der jüngste Sohn von Isaac Helger, der beherrschenden Figur vom "Löwensucher", mit dem Namen Martin Helger. Auf rund 650 Seiten wird es nicht einmal langweilig, eine spannende Geschichte, die wohl wie das Debüt sehr viele Einflüsse von realen Geschehnissen beinhaltet. 

Auf der Website der Frankfurter Rundschau gibt es auch eine echte Rezension. 

Freitag, 21. August 2020

Bis an die Grenze

Der US-Autor Dave Eggers, im heurigen Corona-März 50 Jahre jung geworden, hat einen bemerkenswerten literarischen Karriere-Output und lässt sich in keine Schublade stecken. Mir selbst haben die bisher von mir gelesenen Bücher (drei Romane, eine Schmähschrift auf Donald Trump) gut bis sehr gut gefallen und daher wagte ich mich nun an den Nachfolger seinen größten Bestsellers (das war anno 2013/14 "The Circle"), dem 2017 auf Deutsch erschienenen "Bis an die Grenze" (im Original 2016 als "Heroes of the Frontier" veröffentlicht.




Es ist ein vielversprechender Plot, der ein klein wenig an das unvergessliche "Into the Wild" von Jon Krakauer (ein Roman nach wahren Begebenheiten, der großartige verfilmt wurde und zudem den grandiosen Soundtrack von Eddie Vedder möglich machte) erinnert. Einfach weg, ab in die Wildnis, eine Mutter mit allerlei Problemen und Problemchen flüchtet mit ihren beiden Kindern innerhalb der USA, nach Alaska. Dort geht es mit einem gemieteten und schon etwas lädiertem Wohnmobil auf Reisen, nebstbei toben wilde Waldbrände. Dem Buch fehlt - obwohl schon lesenswert - aus meiner Sicht das gewisse Extra, auch das Ende erfolgt für mich etwas unpassend und fast unmotiviert. Mit "Weit gegangen", einem dicken Schmöker, liegt übrigens ein weiteres Buch (es war 2007 der dritte Roman von Eggers) auf meinem schrumpfenden Stapel der ungelesenen Bücher! 

Hier gibt es echte Rezensionen:

Sonntag, 16. August 2020

Der Vorleser

Heuer wird dieser Roman ein Vierteljahrhundert alt, gilt aber schon längst als Klassiker der deutschsprachigen Literatur. Weiß der Teufel, warum ich "Der Vorleser" noch nicht gelesen hatte, wiewohl mir vom 1944 geborenen Autor Bernhard Schlink schon vor Jahren sein erster Krimi "Selbs Justiz" (damals in Kooperation mit einem gewissen Walter Popp) und im Juni 2019 sein bislang letzter Roman "Olga" begeistert hat. 



"Der Vorleser", übersetzt in mehr als 50 Sprachen, ist ein nur etwas mehr als 200 Seiten dünnes Werk, mein Exemplar, ein Paperback aus dem Zürcher Diogenes Verlag, wahrscheinlich die 100. Auflage. Es dauerte etwas, bis sich mir die Faszination der Geschichte eröffnete, aber nach der Lektüre war auch mir klar, dass Schlink hier ein besonderes Werk rund um eine Liebesgeschichte eines 15jährigen Knaben und einer mehr als 20 Jahre älteren Schaffnerin geglückt ist. Es ist viel mehr als eine Lovestory, der Holocaust und der Umgang mit Täterinnen und Tätern im Nachkriegsdeutschland ist mindestens ein ebenso großes Thema, ein Buch, das zurecht zur Schullektüre zumindest in Deutschland zählt. 

Rezensionen gibt es wahrscheinlich unzählige zum Roman, bei Wikipedia sogar eine eigene umfangreiche Seite zu "Der Vorleser" - hier! Man sollte das Buch gelesen haben, es nimmt auch nicht viel Zeit in Anspruch, in gut drei Stunden ist man locker durch und die lohnen sich wirklich! 

Samstag, 15. August 2020

Im Schatten des Berges

Endlich habe ich es geschafft, die Fortsetzung von "Shantaram" von Gregory David Roberts zu lesen. Kurz zu "Shantaram" (Mann des Friedens) - dieses Buch hat mich anno 2011 wirklich fasziniert, mit über 1.100 Seiten ein Mammutwerk, bei dem ich trotzdem bedauert habe, dass es nicht länger war! 

Damals fand ich nur ein paar dürre Zeilen hier in meinem Blog - etwas mehr dazu gibt es in einem Artikel aus 2008 auf der Website des Spiegel! Aber nun zum 2016 in deutscher Sprache veröffentlichten Nachfolger "Im Schatten des Berges" (im Original "The Mountain Shadow"). 




Wieder ein echter "Ziegel", etwas mehr als 990 Seiten Geschichten rund um "Shantaram", der sich in Mumbai (Bombay) kurz und einfach auch Lin nennt. Er steht weiter im Dienste eines örtlichen Mafia-Clans, umgibt sich mit allerhand skurriler Gestalten und die große Liebe gibt es auch noch - die findet sich schließlich - soviel darf man ja verraten - im Schatten des Berges wieder! Abermals ein schönes, ein tolles Buch, dieses Mal auch - wenn mich die Erinnerung nicht trügt - etwas philosophischer als beim autobiographischen Vorgänger-Roman. 

Hier gibt es eine etwas umfangreichere Inhaltsangabe, ich bin allenfalls der Meinung, man sollte beide Bücher von Gregory David Roberts, einst Häftling in seiner Heimat Australien und geflüchtet nach Indien,  gelesen haben!

Übrigens, "Shantaram" sollte mit Johnny Depp in der Hauptrolle verfilmt werden, daraus wurde nix, aber kommendes Jahr soll auf Apple TV "Shantaram" als Serie veröffentlicht werden, man darf gespannt sein! 

Freitag, 14. August 2020

Das Gewicht der Worte

Seit gefühlt eineinhalb Jahrzehnten liegt der Welt-Bestseller "Nachtzug nach Lissabon" von Pascal Mercier auf meinem Stapel der ungelesenen Bücher. Das tut er nach wie vor und wird es wohl noch etwas länger tun. Zum letzten Geburtstag bekam ich nämlich vom belesensten Kommentator der Sky-Redaktion den Roman "Das Gewicht der Worte", verfasst natürlich ebenfalls von Peter Bieri, so der bürgerliche Name des Schweizer Autors!



Dabei liefert der 1944 in Bern geborene Schriftsteller eine wirklich gute Geschichte rund um den Übersetzer Simon Leyland, dessen größter Traum es ist, alles Sprachen, die rund um das Mittelmeer beheimatet sind, zu beherrschen. Leyland hat eine - wie sich herausstellen soll - falsche medizinische Diagnose erhalten, der Tumor in seinem Kopf war nie da, die Röntgenbilder wurden vertauscht. Leyland begann aber bereits ein "neues" Leben und geht nun selbst unter die Schriftsteller. Und ist Pendler zwischen London (er ist ein großer Fan der Tube) und seiner zweiten Heimat Triest, wo er den Verlag seiner verstorbenen Frau übernommen, aber aufgrund der Diagnose bereits verkauft hat. 

Über fast 600 dichtest beschriebene Seiten begleitet die Leserschaft diese oft wirklich schönen Geschichten, nur werden sie meist mehrfach in verschiedenen Worten wiederholt und neigt Mercier (zumindest in diesem Roman, andere kenne ich nicht) zu nahezu lähmenden Ausschweifungen. Ein Bestseller gelang ihm allerdings trotzdem, wenn man die Buch-Charts der letzten Wochen im Auge hat. 

Ich verweise hiermit auf gewichtiger Rezension: Die ZEIT - Der SPIEGEL - Süddeutsche Zeitung

Sonntag, 9. August 2020

Die Gesänge der Verlierer

Anno 2009 hat mich der Roman "Nach Hause schwimmen" vom Schweizer Schriftsteller Rolf Lappert restlos begeistert. Ich weiß nicht mehr genau, wie ich seinerzeit zu diesem Buch gekommen bin, vermute aber stark, es war ein (grandioses) Geschenk. Ein Roman als hätte ihn John Irving in seiner Glanzzeit geschrieben, so habe ich ihn in Erinnerung. Mehr dazu auf der Website der FAZ! Nicht umsonst erhielt er dafür den Schweizer Buchpreis und stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreis (damals gewann "Der Turm" von Uwe Tellkamp)




Hoch war daher meine Erwartung für den zweiten Roman, den ich nach elf Jahren Pause von Lappert in Angriff nahm. Dieser lag schon ewig im Stapel der ungelesenen Bücher und trägt den schönen Titel "Die Gesänge der Verlierer". Ganz konnte das bereits 1995 erschienene Buch des weit gereisten Eidgenossen (Lappert lebte später übrigens fast ein Jahrzehnt in Irland) meine hohen Erwartungen nicht erfüllen, obwohl der "Plot" wirklich vielversprechend wäre. Ein englischer Rockband-Manager macht sich auf den Weg in die USA um seinen Bandleader retour zu holen, der ist einfach abgehauen, obwohl der große Durchbruch für die Kombo unmittelbar bevorzustehen scheint. 

Es wird schließlich ein Road-Trip mit Manager Tyler, grundsätzlich lesenswert, aber das ganz große Momentum hat zumindest mir einfach gefehlt. Eine umfangreichere Inhaltsangabe und Bewertung habe ich auf diesem Blog gefunden! 

Samstag, 8. August 2020

Eva schläft

Einmal mehr ein Geschenk eines sehr lieben Freundes, in dem Fall zu meinem letzten Geburtstag. Ein Roman, der mir im Vorfeld ebenso wenig bekannt war wie die Autorin, die 1964 in Rom und über 15 Jahre in Südtirol lebende Francesca Melandri. Als ich den Klappentext gelesen habe, fiel mir aber ein, dass ich einige Tage zuvor einen Artikel der Schriftstellerin im Spiegel gelesen hatte, der unter dem Titel "Ich schreibe Euch aus der Zukunft" einen Einblick ins von Corona gebeutelte Italien des März 2020 gab. 

Erschienen ist ihr Roman-Debüt im Original bereits 2010 unter dem schönen Originaltitel "Eva dorme", die deutsche Übersetzung kam bereits ein Jahr später auf den Markt. Auf rund 440 Seiten lernt die Leserschaft sehr viel über die bewegte Geschichte von Südtirol, taucht dabei in eine interessante Familiengeschichte ein und erhält auch noch kostenlos einen kleinen Sprachunterricht. Der Roman hat mich wirklich gefesselt und beeindruckt.

Ein kurze Rezension gibt es zB hier auf der Homepage der Süddeutschen Zeitung

Freitag, 7. August 2020

Für immer die Alpen

Tolles Debüt des jungen Liechtensteiner Autors Benjamin Quaderer, der 1989 in Feldkirch/Vorarlberg geboren wurde (wie im Roman auch erklärt wird, gibt es im Fürstentum seit geraumer Zeit keine Geburtskliniken mehr) und u.a. auch in Wien studierte.



Fast 600 Seiten, keine zuviel, füllt dieses umfangreiche Debüt, das teilweise an realen Vorkommnissen (die durch einen Informanten/Insider in der zweiten Hälfte der Nuller-Jahre öffentlich gewordene Liechtensteiner Steueraffäre) aufgebaut ist. Aber der Roman ist viel mehr, kurz eine echte Leseempfehlung und er wird mit sehr großer Sicherheit in meiner "Top-5-Liste der 2020 gelesenen Bücher" einen Platz finden!

Mehr zum Buch zum Beispiel auf der Homepage DER ZEIT oder jeder vom SPIEGEL

Sonntag, 2. August 2020

Todesreigen

 Geschafft,  auch Teil 4 der Serie um das ungewöhnliche Ermittlerduo Maarten S. Snejder und Sabine Nemez vom Wiener Autor Andreas Gruber hinter mich gebracht - es waren Geschenke bzw. Leihgaben vom lieben Onkel!



Gewiss, Gruber schafft es - ähnlich wie zum Beispiel Sebastian Fitzek - Pageturner in Serie zu produzieren, die Lektüre eignet sich bestens für "Nebenbei" und erfordert wenig Konzentration. "Todesreigen" ist dann allerdings noch konstruierter als die drei Vorgänger (ein Band 5 ist wohl auch schon am Markt), dieses Mal steht eine große Verschwörung im deutschen BKA im Mittelpunkt der Handlung, Morde und Selbstmorde hoher Beamter bzw. ihrer Angehörigen harren der Aufklärung, die gewohnt unkonventionell geschieht. Vorteil: Wenn man etwas Zeit hat, sind die Romane von Andreas Gruber in zwei Tagen pro Band ausgelesen und neben Spannung und Gruseln erzeugt der Autor (unfreiwillig) auch Komik! 

Zu den ersten drei Bänden:

Andreas GRUBER - Todesfrist (2)
Andreas GRUBER - Todesurteil  (3)
Andreas GRUBER - Todesmärchen (3)



Samstag, 1. August 2020

Die rote Frau

 Da mich der Erstling der historischen Kriminalroman-Reihe um Polizeiagent August Emmerich, geschrieben von der Vorarlbergerin Alex Beer, durchaus begeistert hat, folgte nun nach "Der zweite Reiter" der zweite Band, "Die rote Frau"!


Wiederum sehr lesenswert, die Leserschaft erhält interessante Einblicke in das bitterarme Wien kurz nach dem 1. Weltkrieg (und am Ende der Spanischen Grippe). Auch der Kriminalfall ist interessant und könnte hundert Jahre später problemlos unter leicht geänderten Vorzeichen so vorkommen. Den Anfang nimmt die Geschichte mit dem Mord an einem prominenten Stadtpolitiker. 

Mehr auf der Homepage der Autorin