Freitag, 31. Januar 2014

Hochfügen - Jahr 9

Was für ein Glück ich doch habe! Seit Jänner 2006 (Rapid regierender Meister und ich noch ein verhältnismäßig junger Spund) kann ich jährlich ein verlängertes Wochenende in Hochfügen verbringen, wo ein guter Bekannter eine wunderbare Hütte auf ca 1.700 Meter sein Eigen nennt. Im Winter nur per Ski (oder Ski-Doo, nur wer hat so etwas schon im Urlaub mit) zu erreichen und einfach schön.

Heuer war es Mitte Jänner mal wieder so weit und trotz relativer Schneearmut waren es zumindest zweieinhalb herrliche Skitage, wunderbare Ruhe, weit über 100 Pistenkilometer, herrliches Essen, gutes Weißbier und das eine oder andere Schnapserl zuviel. Es kann definitiv ein Lebensziel sein, nach dem Arbeitsleben eine solches - einfaches, aber wunderbares - Domizil zur Verfügung zu haben. Einige Impressionen aus dem Hochzillertal.








Sonntag, 26. Januar 2014

Die Analphabetin, die rechnen konnte

Dem schwedischen Autor Jonas Jonasson gelang vor knapp drei Jahren mit dem völlig abgedrehten Buch "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" (mittlerweile auch verfilmt und noch immer in den Bestseller-Listen) gleich mit seinem Debüt ein Mega-Bestseller, der noch dazu richtig lustig zu lesen ist.


Vergangenes Jahr erschien dann unter viel Getöse der Nachfolger "Die Analphabetin, die rechnen konnte", mit dem ich freundlicherweise im Dezember beschenkt wurde. Der Überraschungseffekt fehlt zwar, aber wem der Erstling gefallen hat, wird auch mit diesem Buch viel Spaß und Freude haben. Eine ähnlich skurrile Geschichte, nur steht dieses Mal nicht das Leben eines schwedischen Greises, sondern eines südafrikanischen Mädchens im Mittelpunkt. Nobelpreis wird der 52jährige Jonasson, der vormals als Journalist und Medienberater tätig war, schwerlich erhalten, aber sehr unterhaltsam - vorausgesetzt, man mag einen gewissen schrägen Humor - ist auch dieser zweite Roman allemal. Und ein Bestseller sowieso, wobei man gespannt sein darf, ob und wie viele weitere schräge Geschichten dieser Art noch aus der Feder des Jonas Jonasson fließen werden. 

Freitag, 10. Januar 2014

In einer Person

Gleich vorab, John Irving ist seit rund 20 Jahren einer meiner Lieblingsautoren, Bücher wie "Owen Meany", "Die wilde Geschichte vom Wassertrinker" oder "Das Zirkuskind" sind für mich absolute Highlights, lediglich "Die Mittelgewichtsehe" und das wohl kommerziell erfolgreichste Werk "Garp oder wie er die Welt sah" haben mich nicht wirklich vom Hocker gerissen. Zuletzt gelang ihm nach einigen relativ guten Romanen mit "Letzte Nacht in Twisted River" wieder ein wirklich sehr guter, letztes Jahr erschien dann "In einer Person".



Nach den ersten 100 von rund 720 Seiten befürchtete ich schon Schlimmes, sehr zäh geht es dahin und generell ist dieser Roman, der die Lebensgeschichte von Billy Dean (später William Abbott) von den 1950er-Jahren bis in die Gegenwart erzählt, manchmal mit einigen Längen versehen. Billy wird übrigens später Schriftsteller, das Ringen - bei Irving immer Thema - kommt auch vor und wie so oft ist  Wien ein (Neben)Schauplatz - man könnte meinen, ein autobiographisches Werk. Wird es wohl nicht sein, die Handlung kreist vor allem um die sexuelle Orientierung der meisten Protagonisten, "normale" Heterosexuelle kommen dabei kaum vor. Doch wie immer ist dem Alt-Meister ein lesenswertes Werk gelungen, der eigene Irving-Humor blitzt immer wieder mal gekonnt auf, zudem regen  einige traurige Sequenzen rund um AIDS-Dramen von Lebensbegleitern des Billy Dean zum Nachdenken an.

Bei weitem nicht der beste Roman von John Irving, der selbst in Wien studierte, aber auf alle Fälle lesenswert!