Sonntag, 26. August 2018

Rosalie

Mal wieder ein Buchgeschenk von einem lieben Freund! Weder Autor (Berni Mayer) noch Roman selbst ("Rosalie") waren mir zuvor bekannt und wäre ich wohl nie auf dieses nette Büchlein gekommen!



Der aus Mallersdorf (Bayern) stammende und nunmehr in Berlin lebende Autor, geboren 1974 und früher beruflich als Redaktionsleiter bei MTV und VIVA (online) tätig, bietet auf knapp 280 Seiten eine unterhaltsame Zeitreise in die bayrische Provinz (das fiktive Dörfchen Praam an der Schwarzen Laaber) der 1980er-Jahre, wohin die Hauptfigur der Geschichte, Konstantin Wolff, zur Beerdigung seines Vaters zurückkehrt und wir an seinen Erinnerungen, nicht nur über seine Jugendliebe Rosalie, teilhaben. Wirklich kurzweilige, unterhaltsam und auch lesenswert! Die Süddeutsche Zeitung urteilte sogar "Ein herausragendes Buch" - ganz so weit würde ich nicht gehen, aber der Roman ist schon recht gelungen!

Eine ausführliche Rezension zu "Rosalie" gibt es auf der Website des SPIEGEL nachzulesen.

Freitag, 24. August 2018

Jack

Der von mir sehr geschätzte neuseeländische Autor Anthony McCarten ist hoch produktiv. Nicht nur Romane veröffentlicht er, zweimal war er auch für Drehbücher schon für den Oscar nominiert, zuletzt für das überaus gelungene Drehbuch des Films "The darkest hour", der sich mit der Anfangsphase von Winston Churchill als Premierminister auseinandersetzt.



Bis auf sein erst 2011 auf Deutsch erschienenes Romandebüt "Spinners" von 1999 ("Liebe am anderen Ende der Welt") habe ich alle seine "Novels" gelesen, wirklich alle haben mir gut bis sehr gut gefallen. In seinem aktuellsten, im Vorjahr bei Diogenes unter dem Titel "Jack" (im Original "American Letters") veröffentlichten Werk schreibt er über Jack Kerouac, einem Idol der Beatnik-Generation, das mir allerdings bis zur Lektüre des Werks gänzlich unbekannt war.

"Jack" zieht sich trotz der nur rund 250 Seiten vor allem in der ersten Hälfte ziemlich, wobei die Story dann doch noch einigermaßen Fahrt aufnimmt und zumindest ein wenig Lesevergnügen bietet. Aber halt nur ein wenig.....

Eine ausführliche Rezension gibt es beispielsweise auf der Website der Frankfurter Rundschau

Donnerstag, 16. August 2018

Marseille auf Netflix

Auch wenn ich derzeit ähnlich selten wie zum Lesen von Büchern zum Serienschauen auf Netflix komme, eine habe ich in den letzten Wochen geschafft, und die gehört somit dringend weiter empfohlen!

Die französische Serie "Marseille" mit dem grandiosen Gerard Depardieu in der Hauptrolle ist fantastisch. Bisher sind zwei Staffeln verfügbar, Nummer 3 sehne wohl nicht nur ich sehnsüchtig herbei!




Mittwoch, 15. August 2018

Imagine Ashes to Ashes

Zwei schöne YouTube-Fundstücke! 1983 singt David Bowie in memoriam John Lennon dessen Friedenshymne "Imagine", 2016 Michael Stipe von R.E.M. den Bowie-Superhit "Ashes to ashes" aus gleichem Grunde.




Dienstag, 14. August 2018

Die Wettesser

Ein frühes Werk des immer noch jungen (39 Jahre) burgenländischen Autors Clemens Berger, der mich im Vorjahr mit seinem tollen Roman "Im Jahr des Panda" wirklich begeistert hat!
2007 erschien "Die Wettesser", sein dritter Roman übrigens. Ich bekam ihn vom Autor höchstselbst geschenkt, uns eint nicht nur der gemeinsame Lieblingsverein (Rapid), sondern auch die Liebe zum schönen Griechenland. Ich darf den längst zum Wiener assimilierten Clemens Berger auch privat kennen (und schätzen), die "Wettesser" bietet eine kurzweilige Story aus einer sehr eigenen Branche (eben jener der Wettesser), die oft zum Schmunzeln anregt.



Fix ist für mich, dass sich Clemens Berger im letzten Jahrzehnt enorm verbessert hat, schon "Die Wettesser" ist leicht und flockig zu Lesen, "Im Jahr des Panda" hat aber aus meiner Sicht eine wesentlich höhere Qualität!


Samstag, 11. August 2018

Europacup-Comeback


Erstmals seit 24. November 2016 endlich wieder im Europapokal ein Auswärtsmatch mit Rapid. Damals ging es nach Genk, in eine der hässlichsten Städte, die ich kenne, und dieses Mal kam ob der kurzen Distanz kaum Europacup-Feeling bei mir auf. Gespielt wurde schließlich in Bratislava beim SK Slovan, die Fahrt von Wien ist zu vielen Bundesligaspielen wesentlich weiter!

Am Mittwoch um 14 Uhr mit dem Mannschaftsbus Abfahrt, nachdem es im Allianz Stadion noch eine Pressekonferenz für die heimischen Medienvertreter gab, ab in die slowakische Hauptstadt, wo wir keine 75 Minuten später bereits in das wunderschöne Hotel "River Park" einchecken konnten. Am Rande der Altstadt und dem Namen nach wenig überraschend gelegen an der Donau. 

Im Vorfeld der Partie gab es üble Gerüchte, so sollte es angeblich geplant sein, dass rechtsradikale Anhänger unseres Gastgeber-Klubs (bei dem die Offiziellen, mit denen ich zu tun hatte, ausgesprochen kooperativ und freundlich waren) gemeinsam mit Nazis, die sich den Fußballklubs FC Brno und Austria Wien zugehörig fühlen, Rapid (vor allem die mitreisenden Fans) angreifen würden. Die Sicherheitsvorkehrungen rund um die Mannschaft ließen das mal nicht vermuten, hier war "business as usual" und gab es lediglich die obligatorische Polizeieskorte zu den Trainings und zum Match und retour! Mehr war aber auch nicht notwendig!

Die Spielstätte, das Pasienky Stadion, ist einigermaßen in die Jahre gekommen, früher spielte dort der zweite größere Klub aus Bratislava, nämlich Inter. Slovan baut seit einigen Jahren nur wenige hundert Meter entfernt seine eigene neue Arena, die angeblich diesen November eröffnet werden soll. Ein kurzer Stopp bei der Baustelle lässt da zumindest bei mir Zweifel aufkommen, aber wie rasch so ein Stadionbau finalisiert werden kann, durfte ich ja vor etwas mehr als zwei Jahren in Hütteldorf selbst erleben. Auch in Bratislava baut übrigens die STRABAG, einst Totalunternehmer beim Projekt Allianz Stadion in Wien XIV! 

Das Stadion, in dem wir am Mittwoch noch die internationale Pressekonferenz und das Abschlusstraining absolvierten, strahlt Ostblock-Flair der 1970er-Jahre aus. Fraglich, ob ein österreichischer Klub mit Stadion-Alternativen für eine solche Spielstätte eine Europacup-Genehmigung erhalten würde, wenn man bedenkt, dass der LASK nicht einmal die zweite Europa-League-Qualifikationsrunde in Pasching spielen durfte und stattdessen auf die Linzer Gugl ausweichen musste. Die Kabinen sind in einem Extra-Gebäude außerhalb der Stadions, verbunden ist dies mit einem unterirdischen Gang, in dem sicher auch diverse Pilzsorten gut gedeihen würden. Aber egal, prinzipiell war das Match selbst vor schlussendlich über 9.000 Zuschauern, ein ganz normales Fußballspiel mit einem Ergebnis, das mich und alle Grün-Weißen natürlich nicht freut. 1:2-Niederlage, dazu ein Lattentreffer, einen Elfmeter verschossen und ein reguläres Tor in der Schlussphase aberkannt. Trotzdem war der Sieg der Gastgeber nicht unverdient. Erfreulich aber, es kam zu keinerlei Vorfällen auf den Rängen und übrigens auch vor oder nach dem Spiel zu keinen Zwischenfällen. Hauptverantwortlich dafür sicher die grandiose Reiseorganisation von Klubservice-Leiter Andy Marek mit seinem Team, die es geschafft haben, dass 20 Busse mit rund 1.000 Fans im Konvoi von Hütteldorf direkt ins Pasienky-Stadion kamen (und auch wieder retour). Ein paar Fans des anderen Wiener Vereins fanden auch den Weg in die "Arena" des Europacupsiegers von 1969, darunter (wenn man den Transparenten trauen darf) vom Fanklub "Unsterblich" (von der Austria vor Jahren bereits ausgeschlossen) und von den "Fanatics". 

Wie dem auch sei, in der Nacht von Donnerstag auf Freitag waren wir um knapp nach zwei Uhr früh wieder sicher in Wien, das Rückspiel, bei dem hoffentlich auch alles abseits des Rasens ruhig bleibt, steigt dann kommenden Donnerstag in Hütteldorf! Hoffentlich erlebe ich den ersten Heimsieg in einem Spiel gegen eine slowakische Mannschaft, denn vor zwei Jahren gab es nach einem 4:0-Auswärtssieg von Grün-Weiß im Allianz Stadion ein 0:2 gegen Trencin und in meiner Anfangszeit als Rapid-Mitarbeiter (damals noch Studentenjob) im September 1999 ein 0:1 gegen Inter Bratislava! 

Hier ein paar Impressionen von rund 34 Stunden in Bratislava:



Schöne blaue Donau
Out Door Office beim Hotel River Park



Zufahrt ins Pasienky Stadion

Zwei von vier der beeindruckenden Flutlichtmasten stehen unter der Patronanz von Coca Cola







Der Eingang zum Kabinenbereich in einem Extragebäude neben dem Pasienky Stadion

Hier wurde am Spieltag die Mixed Zone, der Interviewbereich für die Medienvertreter (außer den TV-Rechtehaltern) untergebracht! 


Unser Extra-Raum für die Mahlzeiten der Mannschaft, in Habsburg 2 fanden die Teambesprechungen statt!

Das Hotel River Park bei Nacht quasi Grün-Weiß ;-) 

Hier entsteht das neue Stadion von Slovan Bratslava

Der Pressekonferenz-Raum, zweimal waren wir hier im Einsatz! 

Ohne Akkreditierung geht nix 

Kaiserin Maria Theresia hatte uns im Hotel stets im Blick! 



Unsere Polizeieskorte

Der Tunnel vom Kabinenbereich ins Stadion





Selfie mit gut gelaunten mitgereisten grün-weißen Anhängern! 




Samstag, 4. August 2018

Die Knochenuhren

Roman Nummer 6 des großartigen britischen Autors David Mitchell, dessen größter Wurf noch immer sein auch toll verfilmtes Werk "Cloud Atlas" ("Der Wolkenatlas) ist, zumindest für mich!

Anno 2014 erschien "The Bone Clocks", erst zwei Jahre später in deutscher Sprache als "Die Knochenuhren". Ich genoss den Wälzer (über 800 Seiten) auf Karpathos und durfte mich wieder an der überbordenden Fantasie des 1969 geborenen Schriftstellers begeistern.



So richtig einordnen kann man das nunmehr vorletzte Werk von Mitchell (kürzlich erschien "Slade House", auch drei Jahre nach Veröffentlichung der Originalversion), es ist eine Mischung aus verschiedenen Genren, "Die Welt" (siehe hier) schrieb nicht zu Unrecht "Fantasy meets Realismus"! Streckenweise schon etwas sehr arg abgedreht, aber Mitchell schafft es trotzdem den Leser (in dem Fall mich) an die vielen Seiten zu fesseln. Er ist einfach gut und einer meiner Favoriten!

"The Times" schreibt - und da kann man sich nur anschließen - über David Mitchell: "Macht David Mitchell den Schädel auf, und eine ganze Symphonie von Einfällen und Ideen fliegt raus." "