Sonntag, 30. Juni 2013

The Cocka Hola Company

Mit dem Untertitel "Skandinavische Misanthropie" ist der grandiose Roman "The Cocka Hola Company" des norwegischen Autors Mathias Faldbakken untertitelt. Das Buch erschien in der Heimat des Verfassers bereits im Jahre 2001, da war Falbakken erst zarte 28 Jahre jung. Vier Jahre später kam dieses von skurrilen Typen dicht besiedelte Werk auch in deutscher Sprache auf den Markt und man darf geneigt sein, dass es sich hierbei um ein ziemlich einzigartiges Stück handelt.



In oft sehr derber Sprache, die definitiv meist nicht jugendfrei ist und die Erscheinung bei "Heyne Hardcore" umfassend legitimiert, begleiten wir das Leben von rund 15 großteils völlig durchgeknallten Hauptpersonen, alle in gewisser Weise mit der Pornoproduktionsfirma "Desirevolution" verknüpft, die darüber hinaus bemerkenswerte und ausnahmslos misanthropische Projekte mit so malerischen Bezeichnungen wie "Fuck up the Neighborhood" finanziert. Politisch mag der Roman schwer unkorrekt sein, aber ein Lesevergnügen bietet er allemal. Und zwar kein kleines, aber sicherlich nicht geeignet für jedermann/-frau.

Sonntag, 23. Juni 2013

Geniale Coverversionen - #4

Ein Hit meiner Kindheit war eindeutig "I was made for loving you" von KISS. Noch immer ein Ohrwurm und durch Zufall bin ich via You-Tube auf eine sehr gelungene Coverversion einer gewissen Maria Mena gestoßen. Einfach reinhören, mir gefällt´s!

Dienstag, 18. Juni 2013

Hochkönig

Leider bleibt in der aktuellen Sommerpause kaum Zeit für Urlaub, umso schöner war es, von Donnerstag bis Sonntag vier Tage im wunderschönen Salzburger Land zu verbringen! Das Ziel war Mühlbach am Hochkönig und in der altehrwürdigen Kopphütte auf 1.307 Metern Seehöhe, in der ich schon zu Kindheits- und Jugendtagen viele wunderbare Tage verbringen durfte, fand ich ein Quartier, das nostalgische Gefühle durchaus erweckte.

Die herrlichen Wanderungen in der malerischen Gegend mit dem grandiosen Panorama der Mandelwände taten ebenso wie der meist fehlende Netzempfang am Handy ein Wesentliches, dass der so kurze Aufenthalt trotz rund fünf Stunden Bergwanderungen pro Tag einen echten Erholungswert brachte! Schön war es und eine baldige Rückkehr wäre zielführend. Einige Impressionen


Ein besonderer Ausblick aus dem Zimmer




Einfaches, aber nettes Quartier, die Kopphütte auf 1.307 Meter in Mühlbach am Hochkönig

Montag, 17. Juni 2013

Dreck - ein Roman

David Vann ist ein amerikanischer Schriftsteller, der mir zugegebenermaßen bis zu meinem runden Geburtstagsfeste vor einigen Wochen nicht bekannt war. Sein aktueller, in deutscher Sprache unter dem treffenden Titel "Dreck" im Februar diesen Jahres erschienene Roman (im Original "Dirt") lag neben vielen anderen Druckwerken auf meinem Gabentisch und sehr gespannt begann ich vor einigen Tagen die Lektüre dieses knapp 300 Seiten starken Werkes, das vom Feuilleton teilweise in den allerhöchsten Tönen gelobt wurde.



Diesen Hymnen kann ich mich als geneigter Leser nicht anschließen, obwohl die Story um den 22jährigen Galen, der sozusagen alleine unter Frauen auf einer Walnussplantage aufwächst und seine eigene Erleuchtung zu finden versucht, durchaus seinen Reiz hat. Der Roman ist eigentlich ein Zweiteiler, in der ersten Hälfte beschreibt der Autor vorwiegend die erotischen Abenteuer des Titelhelden mit seiner um fünf Jahre jüngeren und äußerst frühreifen Cousine Jennifer, die den jungen Mann völlig im Griff hat und zudem regelrecht demütigt. Zudem wird ein Überblick über die Familiengeschichte verschafft, die Mutter von Galen, ausgestattet mit dem wunderbaren und an CCR gemahnenden Namen "Suzie Q", dazu die schwerreiche, aber aufgrund von Demenz ins Altersheim abgeschobene Großmutter und eben die frühreife Jennifer und deren Mutter Helen, die als ältere Schwester von Suzie Q ebenso wie ihre Tochter nur das Geld der Omama scharf ist, stellen das handelnde Personal.

Als schließlich Suzie Q ihren Sohnemann beim Akt mit der Cousine entdeckt, zudem ein Familienstreit den Wochenendausflug beendet und Galen und seine ihn offensichtlich schwer vereinnahmende Mutter wieder auf ihre Plantage zurückkehren, kippt die Gesamtsituation und werden die Leser Zeugen einer eher grauslichen Loslösung des Sohnes von der Mutter. Reinwaschen möchte er sich vom gesamten Dreck, eine höhere Ebene erreichen und wenn es dazu den endgültigen "Abgang" von Suzie Q aus der realen Welt bedarf.

Fazit: Interessant, sicher kein Dreck, aber auch keine Lektüre, die man unbedingt gelesen haben muss.

Montag, 3. Juni 2013

Dumm gelaufen

Wieder ein Geburtstagsgeschenk und schon alleine aufgrund des Autors, Jason Starr, war ich sicher, dass es mir Freude bereiten wird. Und so war es auch, mit "Dumm gelaufen", das im Original als "Tough Luck" bereits vor über einem Jahrzehnt im englischsprachigen Original erschien, legt der New Yorker Autor ein weiteres, für ihn typisches Werk vor.


"Dumm gelaufen" läuft nach dem gleichen Strickmuster wie alle Bücher, die ich bislang von Mr. Starr gelesen habe und das sind derer nicht wenig. Nach "Top Job", "Die letzte Wette", "Ein wirklich netter Typ", "Hard Feelings", "Twisted City" und "Stalking" war dies mein bereits siebenter Roman innerhalb knapp drei Jahre. Und alle sind lesenswert, auch in "Dumm gelaufen" gerät das Leben eines jungen Mannes durch relativ kleine Fehlentscheidungen aus den Fugen und ist der Leser live dabei, wie sprichwörtlich fast alles den "Bach runtergeht".

"Dumm gelaufen" handelt abermals in New York, der junge Mickey, eigentlich ein netter und ehrlicher Kerl, macht als sympathischer Held fast alles falsch, was man halt so falsch machen kann. Ein vermeintlich irrtümlicher Mord garniert diesen rasanten Thriller, den Diogenes im vergangenen Herbst als etwas aufgemotztes Taschenbuch zum Preis von rund 15 Euro auf den Markt brachte. Trotz der lediglich knapp 300 Seiten in relativ großen Lettern wäre dies gut investiertes Geld, sollte man den Roman nicht geschenkt bekommen.