Samstag, 30. Juli 2022

Premiere in Polen

Nach über zwei Jahrzehnten war es jetzt einmal so weit und brachte mich eine Fußball-Reise in Funktion nach Polen. Im Rückspiel der 2. Qualifikationsrunde zur noch jungen UEFA Europa Conference League ging es in die wunderschöne ehemalige Hansestadt Danzig, in der Landessprache Gdańsk genannt. Der Gegner war mit Lechia der Tabellenvierte der abgelaufenen höchsten Spielklasse. 

Die "Weiß-Grünen" (tatsächlich) spielen in einem grandiosen Stadion, das etwas mehr als 40.000 Zuschauer fasst und für die EURO 2012 gebaut wurde. Momentaner Name ist nach einem Sponsor "Polsat Plus Arena", dort hatten wir am Tag vor dem Match auch die obligatorische internationale Pressekonferenz (um 18:15 Uhr) und das Abschlusstraining (19:00 Uhr). 

Los ging die Reise schon relativ zeitig, am MD-1 (UEFA-Sprech für den Tag vor dem Spiel, meint Matchday minus one) mit Austrian Airlines um 8:00 Uhr und nach knapp 90 Minuten Flugzeit sanfte Landung am nach Lech Walesa benannten Airport in Gdańsk. Rund 20 Minuten Busfahrt ins Teamhotel, ein "Mercure", am Rande der malerischen Altstadt. Zwischen Mittagessen und Abfahrt zu Pressekonferenz und Training konnte ich mir etwas Zeit für einen Stadtbummel nehmen und das war gut so. Unglaublich viele Menschen waren auf den Beinen, derzeit läuft der Jahrmark Dominikański, einer der traditionsreichsten Märkte Europas überhaupt. Nach Corona-Pause startete am 23. Juli die 762.(!) Ausgabe des Dominikanermarkt (geht über drei Wochen). 

Auch ein Hard Rock Cafe ist in Gdańsk beheimatet, beim Markt laden (angeblich) insgesamt rund 2.000 Stände zum Verweilen, Gustieren, etc. ein, auch Kulinarik wird ausreichend feilgeboten. Die ehemalige Hansestadt ist also gerade in dieser Zeit einen Besuch wert, das lässt schon der kurze Stadtbummel, der mir vergönnt war, erahnen.

Am Spieltag selbst durfte ich mich über ein Wiedersehen mit einem ehemaligen Rapid-Spieler freuen, Marcin Adamski, unter Josef Hickersberger ab 2002 linker Verteidiger und Meister 2005, kam zu Besuch ins Hotel und war beim Match als Experte für das polnische TV im Einsatz! Es war eine mehr als große Freude, ebenso, dass dann am Abend mit einem 2:1-Auswärtssieg (Tore durch Nicolas Kühn und Marco Grüll) der Aufstieg in die nächste Runde gelang - da geht es nun nach Baku! 

Anbei einige Impressionen:





















Sonntag, 10. Juli 2022

Der große Fehler

Einmal mehr ein Geburtstagsgeschenk, dass mir einen bislang unbekannten Autor bescherte: Und zwar Jonathan Lee, 1981 in England zu Welt gekommen, früher in Südamerika und Japan tätig und nun in New York City für einen Verlag tätig.




Sein Roman "Der große Fehler" hat mich eineinhalb Urlaubstage auf Skyros begleitet und ist eine Art Krimi, der auf historischen Figuren beruht, vor allem dem "Opfer" Andrew Haswell Green, der an einem Freitag, dem 13. November im Jahre 1903 ermordet wird und als "Vater" des Central Parks gilt. Eine durchaus interessante Story, in die auch ein damaliger Präsidentschaftskandidat der Demokraten, Samuel Tilden eine gewichtige Rolle einnimmt und die mich auch neben dem Roman viel über die Entstehung des Central Parks lernen ließ, an der auch ein ausgewanderter Österreicher namens Ignaz Pilat einen großen Anteil hatte. Kein Roman, der mich sprichwörtlich in den Bann zog, aber doch ein interessantes Lesevergnügen sehr weit weg von einem herkömmlichen Krimi bietet.

Erschienen übrigens im Vorjahr im feinen schweizerischen Diogenes Verlag und mit rund 370 Seiten auch kein übermäßiger Wälzer. 

Freitag, 1. Juli 2022

Über Carl reden wir morgen

Ein Geschenk, das mich im April zum Geburtstag ereilte und das mal wieder meinen Geschmack so richtig getroffen hat. Zugegeben, weder Autorin noch Titel waren mir vorher bekannt, umso erfreuter war ich bei der Lektüre, die mir auf der griechischen Insel Skyros zwei Urlaubstage perfektionierte! 



Judith W. Taschler heißt die Schriftstellerin, die dieses feine Werk, das heuer im Wiener Paul Zsolnay Verlag veröffentlicht wurde. Geboren ist sie anno 1970 in Linz, aufgewachsen aber im in Oberösterreich oft belächelten Mühlviertel. Dort ist auch ein Großteil der Handlung dieses großartigen Familienromans um die Familie Brugger, die wir als Leserschaft von 1828 bis 1922 begleiten dürfen (es gibt unter den Bruggers übrigens auch Auswanderer in die USA). Für mich der bisher beste Roman, den ich in diesem Jahr gelesen habe. Mein Tipp: Einfach lesen! Einziger Nachteil des Romans: Ich hätte gerne mehr als die 460 Seiten gelesen! Nun bin ich gespannt, auf weitere Romane der in Innsbruck lebenden Autorin, die online mit einer eigenen Homepage präsent ist - hier

Mehr zu "Über Carl reden wir morgen" hier: Tiroler Tageszeitung - Salzburger Nachrichten - Wiener Zeitung