Nun gut, Reisen im Fußball in die Ukraine reichen jetzt vielleicht bald mal. Nach 2011 in Lemberg mit dem Nationalteam (1:2), 2012 und 2013 mit Rapid in Charkiw und Kiew (0:2 und 1:3) ging es am vergangenen Montag schon wieder nach Lemberg, also landessprachlich Lviv. So nett diese mich ein wenig an Graz erinnernde Stadt auch sein mag, so wenig muss ich dort in absehbarer Zeit wieder mal hin!
Wie schon mit dem Team vor fast vier Jahren quartierten wir uns im netten Hotel Leopolis im Zentrum ein, von dort aus ist man auch in gut 20 Minuten (mit der Matchtag-Polizei-Eskorte in gefühlten sieben Minuten) in der Lviv-Arena, dem ukrainischen Wörthersee-Stadion quasi. Erbaut lustigerweise vom gleichen Architekten und bespielt von, nun ja, selten dem ukrainischen Nationalteam und seit dem bedauernswerten Krieg im Osten des Landes immer wieder vom FC Shakhtar Donetsk. Dieser Klub, die Bergarbeiter aus der Donbass-Region mit zehn Brasilianern und dem kroatischen Kapitän Dario Srna trägt viele seiner Heimspiele (und alle im internationalen Bewerb) dort aus.
Nach dem 0:1 in Wien eine Woche zuvor glaubten komischerweise alle (mich eingeschlossen) grün-weiß angehauchten (und das sind wirklich viele) an ein "Wunder von Lemberg". Und in der Tat wäre es fast wahr geworden, zweimal fehlten bekanntlich am Ende nur Zentimeter. Doch diese Mannschaft samt Trainerteam konnte stolz und hoch erhobenen Hauptes den Heimflug antreten, nicht umsonst empfingen wie schon nach dem Erfolg in Amsterdam hunderte Fans das Team um 3 Uhr früh am Flughafen Schwechat.
Übrigens, auch bemerkenswert das traditionelle Medienabendessen am Vortag der Partie. Dieses Mal wählte unser wirklich guter Reisepartner Intertravel ein Lokal namens Starograd, so etwa eine Art Hofbräuhaus. Gute Essen, wenn auch gefühlte 10.000 Kalorien pro Portion und gepflegtes Bier (Zwickel-Artig) sorgten für Wohlbefinden, für Unterhaltung zudem - auf ukrainisch und in einer Lautstarke von vier Düsenjets auf Hochtouren - gedonnerte Trinklieder wie "Ein Prosit der Gemütlichkeit. Zirka im Drei-Minuten-Rhythmus übrigens und umso erstaunlicher, dass die Getränkerechnung für fast 30 Personen dann nur knapp 100 Euro ausmachte. Was weniger an der Askese der Gäste, sondern vielmehr an den für uns verwöhnten Mitteleuropäern enorm günstigen Preisen lag!
Jetzt hoffe ich, dass am 1. Oktober meine Premiere in Weissrussland beim FC Dinamo Minsk mit einem vollen Erfolg endet! Nach drei Niederlagen war ja das 2:2-Untenschieden in Lemberg schon ein gewaltiger Schritt nach vorne in meiner desaströsen Ukraine-Bilanz ;-)
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