Dorthin ging auch unser AUA-Flug. Um 12:36 Uhr landeten wir im bei weitem nicht vollen Airbus mit dem schönen Namen Weinviertel bei brütender Hitze. An der Nachfrage lag es nicht, dass die VIP- und/oder Fanreise nicht besser angenommen wurde, aber da der Austragungsort das Mini-Stadion unserer Gastgeber namens Tuško Polje lediglich 1.080 Plätze aufweist, war das grün-weiße Kontingent dementsprechend überschaubar.
Bei fast 40 Grad ging es auf alle Fälle mit dem Bus ca. 15 Minuten vom Flughafen zum etwas außerhalb der Hauptstadt gelegenen Hotel „Voco“. Dort gab es ein für mich zunächst unverständliches großes „Hallo“ für einen unserer Neuzugänge! Er wurde umarmt, geherzt und als ich das Outfit der Begrüßer sah, war mir klar warum. Ebenfalls zu Gat im „Voco“ war der Ex-Klub von Jean Harisson Marcien (der so geherzt) wurde, Beitar Jerusalem. Vom israelischen Verein wechselte „Hari“ erst Anfang des Monats zu Rapid.
Nach einem späten Mittagessen machte ich mich als „Vorhut“ mit Lukas Marek auf den Weg ins Stadion, der „Kit-Van“, ein Kastenwagen mit zwei Sitzplätzen neben dem Fahrer, war unser Transportmittel. Leider mit defekter Air-Condition, demensprechend durchschwitzt kamen wir im Tuško Polje an. Erinnert mehr an eine Spielstätte eines unterklassigen Amateurklubs, aber die einzige Tribüne, erbaut 2024, erfüllt alle Bedürfnisse. Wir wurden überaus gastfreundlich begrüßt, der Zeugwart von Dečić plauderte Deutsch mit uns, alle anderen in gutem Englisch. Eine Premiere gab es etwas später für mich auch. Erstmals entfiel die Pressekonferenz, lediglich ein einheimischer Journalist fand den Weg ins Stadion, wir beschlossen zu seiner Freude ein One-To-One-Gespräch mit unserem Coach in englischer Sprache zu machen. Übersetzer wäre – wie am Matchtag – ohnehin keiner vor Ort gewesen!
Nach dem Abschlusstraining bei fast unerträglicher Hitze ging es wieder retour ins Hotel, nach einer kühlen Dusche, etwas Arbeiten und einem durchaus genießbaren einheimischen Seidl Bier (Marke „Nikšićko“) teilte wir uns ein Taxi ins City-Center, für rund 20 Fahrminuten mit 7,70 Euro ein sehr fairer Preis. Im sehr netten Restaurant namens „Pod Volat“ folgte ein wahrer Festschmaus (typische und mir sehr taugende Balkanküche) zu ebenfalls für mitteleuropäische Verhältnisse günstigen Preisen. Ein kurzer Spaziergang zeigte, dass die Sehenswürdigkeiten von Podgorica sprichwörtlich überschaubar sind, das örtliche „Hard Rock Café“ stach zumindest positiv hervor. Nach einem kurzen Abstecher in der tollen Roof-Top-Bar des Hilton Hotels (dort waren die wenigen mitgereisten Medienvertreter sowie die Teilnehmenden an der VIP-Reise mondän untergebracht) bei noch immer fast 30 Grad knapp nach Mitternacht wieder retour ins Teamquartier.
Dort – man glaubt es kaum – gab es für mich noch ein als „Raucher“ ausgewiesenes Zimmer, was natürlich ausgenutzt wurde. In Wirklichkeit gab es einen Extra-Raum, der eine Art Wintergarten war und wo ich es mir noch mit Wasser, einem Kaffee, Zigaretten und dem MacBook gemütlich machte und bis fast 3 Uhr früh arbeitete.
Wenige Stunde später startete ich überraschend frisch und nach der nächsten kühlen Dusche in den Matchtag. Es war gefühlt noch heißer, auch wenn die offizielle Temperaturangabe bei 38 Grad blieb. Auf das geplante Sightseeing nach dem Mittagessen verzichtete ich aufgrund der fehlenden Sehenswürdigkeiten und der extremen Hitze, pendelte im Hotel zwischen Bar (Kaffee, Orange Juice, Wasser & Coke) und meinem Raucher-Arbeitszimmer. Auch am Abend beim Match blieb es drückend schwül, ein Highlight machte mir schon vor Ankick große Freude. Unser Ex-Spieler Dejan Savičević, mit dem ich in meinem ersten Arbeitsjahr u.a. einen skurillen Fototermin bei gefühlt 20 Grad am Christkindlmarkt am Wiener Rathausplatz für das Rapid Magazin machen durfte, war vor Ort und wurde zurecht von den mitgereisten Rapid-Fans abgefeiert. Auch ich ließ mir die Gelegenheit für ein gemeinsames Foto nicht entgehen!
Ach ja, das Match sollte nicht vergessen werden. Nach eher schleppendem Beginn fuhr unsere Mannschaft einen schließlich ungefährdeten Sieg ein, das 2:0 sollte den Aufstieg in die nächste Runde schon fast sichern. Besonders freuen durfte sich unser Neuzugang Jannes Horn, der bei seinem Pflichtspieldebüt per Kopf traf, es war unglaublicherweise sein allerstes Tor in einem Bewerbsspiel als Profifußballer!
Knapp nach Mitternacht kamen wir auf alle Fälle wieder im Teamhotel an, einen kleine Happen zum Essen und zwei, drei kleine Bier (leider nur „Tuborg“ verfügbar) gönnte ich mir noch und nach einem kurzen, aber erholsamen Schlaf sowie der sechsten kühlen Dusche innerhalb von knapp 42 Stunden ging es ab zum Flughafen Podgorica, um 15:00 Uhr dann Ankunft in der heimatlichen Wohnung in Margareten! Vergleichsweise saukalt bei maximal 25 Grad, an diesem Tag nicht unangenehm! Rückspiel am 31. Juli in Wien-West-Hütteldorf!
Einige Impressionen von der Reise:
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