Sonntag, 3. August 2025

Going Zero

Nach rund sieben Jahren Pause mal wieder einen Roman von Anthony McCarten genießen dürfen. Der neuseeländische Autor begeisterte mich schon öfter, lediglich sein letzter (von mir 2018 gelesene) Roman mit dem Titel "Jack" erschien mir eher mau. Dafür ist der 2023 und damit aktuellste Output wieder richtig packend.




"Going Zero" ist auch zwei Jahre später brandaktuell, McCarten, der auch als Drehbuchautor bekannt ist ("Die zwei Päpste", "Die dunkelste Stunde" zum Beispiel), hat hier eine Vorlage für einen hochspannenden Thriller, der gut als Serie verfilmt werden könnte, hingezaubert. Etwas mehr als 450 Seiten lang liefert er beklemmende Einblicke, wie gläsern wir Menschen, vor allem jene, die sich gerne in den sozialen Medien bewegen, tatsächlich sind. McCarten hat den Roman vor dem derzeit erst richtig startenden Siegeszug der KI verfasst, es ist wohl keine Dystopie, sondern eher eine gar nicht so unrealistische Schilderung unserer Gegenwart. "Going Zero" beschreibt ein Projekt eines fiktiven Mega-Digital-Konzerns namens "WorldShare" in Zusammenarbeit mit der CIA und die Tatsache, wie es heute fast unmöglich ist, unauffindbar zu sein. Nur eine von zehn Kandidat:innen macht dem Projekt einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Coole Lektüre, mittlerweile auch als Taschenbauch beim Diogenes Verlag aus Zürich erhältlich!