Samstag, 6. Dezember 2025

Das achte Leben

Was für ein Mammutwerk! Lustigerweise bekam ich diesen opulenten Familienroman der in Georgien aufgewachsenen und in Deutschland lebenden Autorin Nino Haratischwili dieses Jahr gleich doppelt geschenkt. Und das, obwohl es sich um keinen aktuellen Bestseller handelt, sondern ein Werk, das bereits im Jahr 2014 erschienen ist.




"Das achte Leben (Für Brilka)" ist wie gemalt für lange Lesestunden am Strand und die ersten 700 von fast 1.300 (!) Seiten konnte ich mir noch in den letzten Tage im Süden Kretas gönnen. Den Rest dann über mehrere November-Wochen hinweg in Wien, auch hier ein Lesegenuss.

Die 1983 in Tiflis geborene Autorin entführt die Leserschaft in eine über Generationen handelnde (fiktive) Familiengeschichte die sich von der Zarenzeit bis ins beginnende neue Jahrtausend spinnt. Packend und interessant, zudem eine Reise in die Geschichte Georgiens, Russlands und der Sowjetunion. Auch Wien spielt immer wieder eine zentrale Rolle und trotz des epischen Umfangs konnte zumindest ich keine Längen im Roman erkennen. Daher eine absolute Leseempfehlung.

Mehr zu "Das achte Leben (Für Brilka)" u.a. hier:
DER SPIEGEL
Blog "Die Schreibmaschine"
Deutschlandfunk

Samstag, 29. November 2025

Vorerst genug von Polen

Ende November ging es für mich mit Rapid zum vierten Mal innerhalb relativ kurzer Zeit (2022 Danzig; 2024 Krakau; 2025 Posen) zu einem Europacupmatch nach Polen. Nach zwei sehr erfreulichen Reisen zu Beginn folgte im Oktober eine extrem bittere Abfuhr bei Lech und leider wiederholte sich dies nun in der Nähe von Kattowitz beim Gastspiel im Ausweichstadion von Rakow Tschentschochau (Czestochowa in der Landessprache genannt).

Es war von Beginn an ein Tip zum Vergessen! Planmässig verlief lediglich der knapp 40 Minuten kurze Flug, danach mussten wir uns zuerst über eine extrem lange Busanreise ins Teamhotel (das sehr schöne Haus mit dem Namen "Monopol") ärgern, der Wintereinbruch legte die komplette Region lahm. Ein paar Zentimeter Schnee führten auch dazu, dass wir nicht im Matchstadion trainieren durften, kurz nach unserer Landung wurde uns dann auch noch mitgeteilt, dass auch das Ausweichstadion nicht bespielbar wäre. Super! Es dauerte bis fast 16:30 Uhr bis wir wussten wann und wo genau unsere Mannschaft trainieren darf, auf einer kleinen Sportanlage räumten fleißige Arbeiter samt Traktor einen Rasenplatz. Eh nett. Für die UEFA schien das größte Problem zu sein, dass wir nicht zur Pressekonferenz kamen, die eigentlich für 17.15 Uhr im Matchstadion angesetzt war. Wir luden kurzerhand alle Medien ins Trainingsstadion ein, war zumindest den mitgereisten österreichischen Journis ohnehin lieber.

Wieder rund eine Stunde im Bus ging für An- und Abreise drauf, gegen 22 Uhr gönnte ich mir dann einen Spaziergang durch das Zentrum von Kattowitz. Ein sehr netter Adventmarkt, aber rasend viel versäumt hätte ich nicht, wäre ich im Hotel geblieben. Wettertechnisch war es ohnehin sehr überschaubar, naßkalt mit Schneeflankerln und windig. Ähnlich am Matchtag, den ich zum Großteil im Hotel verbrachte und um 17 Uhr herum ging es schon ab ins schmucke Stadion, in dem normal ein Drittligist spielt! Über alles andere lege ich den Mantel des Schweigens, nach einer katastrophalen Vorstellung setzte es leider eine völlig verdiente 1:4- Niederlage und um Mitternacht waren wir schon wieder bitter enttäuscht in Wien. Wenige Stunden später folgte dann ein sehr unangenehmer Arbeitstag, stand doch die Freistellung des Trainerduos am Programm. Doppelt schade, aber es muss und wird weitergehen.

Hier noch ein paar Impressionen:




















Samstag, 22. November 2025

Der 3/4 Traum-Oktober 2025

Und wir haben es wieder getan! Wie schon 2023 & 2024 mehr oder weniger den ganzen Sommer durchgearbeitet, dafür im Oktober wieder drei Wochen auf die wunderbare Insel Kreta – und das am Stück vom 4. – 25.10.2025!

Bereits im August preiswerte Flüge mit Austria Airlines gecheckt, detto über „Enterprise“ für die gesamte Zeit und mit allen Versicherungen belegt ein kleines Auto mit Automatik um etwas mehr als 600 Euro, heuer wurde uns ein Opel Corsa zugewiesen – braves Teil, mit dem wir am Ende des wieder traumhaften Urlaubs fast 1.300 Kilometer bewältigt haben.

Vier fixe Destinationen wurden es heuer, eine mehr als ursprünglich geplant. Die ersten zehn Tage „gönnten“ wir uns eine traumhafte Villa namens „Maya“ in einem kleinen Kaff im Süden des Eilandes. Nur rund 75 Autominuten vom Airport Heraklion und eine knappe halbe Stunde entfernt von Agia Galini, wo wir schon oft unseren Stützpunkt hatten und auch heuer öfter vorbeischauten. Das Quartier im auf knapp 300 Meter Seehöhe gelegenen Örtchen Kalochorafitis war sensationell, ebenso die Gastfreundschaft des Vermieters. Auch der Preis mit rund 115 Euro pro Tag/Nacht überaus entgegenkommend. Von dort aus starteten wir fast täglich (zwei Tage blieben dem Pool und dem Griller vorbehalten) Ausflüge, der Traumstrand von Triopetra (rund eine Stunde Fahrzeit) stand ebenso mehrfach am Programm wie Agios Georgios (einmal per Pedes von Agia Galini und retour mit einem kleinen Boot; einmal per PKW) mit seiner überragenden Strandtaverne.

Nicht ganz eine Woche dann im rund 90 Autominuten entfernten, etwas westlicher an der Südküste gelegenen Örtchen Rodakino. Auch dort ein Traumquartier (Villa Pura Vida), in wenigen Kilometer Nähe traumhafte Strände und super Tavernen. Auch hier Gastfreundschaft par excellence und preislich noch günstiger. Highlights in dieser knappen Woche waren zwei tolle Wanderungen, darunter eine Premiere. Eine netter Trail vom bekannten Badeort Plakias (ca. 25 Autominuten östlich unseres Quartiers) über das Kap Kako Mouri zum Örtchen Damnoni (samt Strand und lässiger Tavernen), passieren tut man dabei „Kalypso“, eine recht beeindruckende Appartementanlage inkludiert. Knapp zwei Gehstunden mit großartigen Ausblicken und als Rundweg gemacht, zum Abschluss ein paar hundert Meter durch einen idyllischen Olivenhain. Dazu wie im Vorjahr die traumhafte Wanderung der Küste entlang von Chora Sfakion ins nur per Boot oder zu Fuß erreichbare Loutro über den „Süßwasserstrand“ (Glyka Nera), wobei ich mir dieses Mal eine Teilstrecke beim Rückweg (von Loutro zum Sweetwater Beach) am Boot gönnte! Herrlich! 

Woche 3 war im Nordosten der Insel geplant, der Übersiedlungstag brachte eine laaaaange Autofahrt, wobei wir sie verlängerten, da wir unbedingt die Lasithi-Hochebene sehen wollten. Die in unserer Erinnerung präsenten Windmühlen gab es nicht mehr, wurden nach Konsultation von Dr. Google vor rund 30 Jahren abgebaut. Auch daran erkennt man, dass man nicht mehr zu den Jungspunden zählt…..

Erstmals besuchte ich den berühmten Palmenstrand Vai (eh okay) und ein paar andere feine Plätze in diesem Bereich der Insel, wo wir uns im Örtchen Pachia Ammos einquartiert hatten. Das Haus (samt Pool und Garten) bewohnten wir dann aber nur zwei Nächte, kurzfristig übersiedelten wir wieder auf die Südküste ins liebliche Dorf Mirtos, wo wir ein sehr feines Appartement mit Veranda und zwei Balkonen ergatterten. Je näher das Urlaubsende rückte, umso wärmer wurden auch die Nächte und am 25. Oktober ging es sehr schweren Herzens wieder ins kühle Österreich retour. Für mich wenige Stunden nach der Landung am Vienna International Airport dann gleich per Zug weiter nach Oberösterreich, wo am Nationalfeiertag wieder Dienstbeginn für mich war – es war ein guter, denn er brachte einen 2:0-Auswärtssieg „meiner Burschen“ bei der SV Ried – mehr als wichtig nach zuvor fünf Pflichtspielniederlagen in Serie, von denen ich drei in Kalochorafitis, Pachia Ammos und Mirtos ungeduldig und natürlich unzufrieden via Sky Go und im feschen dritten Trikot verfolgte……..

Die Partien verminderten das Urlaubsflair trotzdem nur ein wenig, zu schön waren 21 Tage Zweisamkeit mit der wie immer fototechnisch internetscheuen Gattin und vielen guten Büchern, die mir wunderbare Lesestunden bescherten und die auch in kurzen Beiträgen in diesem Blog vorgestellt werden. Wenn ich bis Weihnachten nur einen Bruchteil guter Romane zu lesen schaffe, wäre es ein guter Herbst, aber schaun mer mal! 

Und hier einige Impressionen vom traumhaften 3/4-Oktober auf Kreta im Jahr 2025……