Aufgrund beruflicher Absenz im zweiten Halbjahr 2020 hat es bis zum Juli 2021 gedauert um mein erstes Europacupspiel mit dem SK Rapid in der Fremde nach dem Ausbruch der Corona Pandemie zu begleiten.
Unabhängig vom sportlichen Ergebnis, dem 0:2 bei Sparta Prag und dem damit verbundenen Ausscheiden aus der Qualifikation zur UEFA Champions League war es die deprimierendste Auswärtsreise meines Lebens. Niemand darf Mannschaft, Staff und Delegation im Flieger begleiten, die sogenannte "Rote Gruppe", derer ich auch angehöre, lebt in ihrer eigenen Blase und wird fast völlig abgeschottet. Auch im Hotel, einem Marriott im Herzen der tschechischen Hauptstadt ist man quasi isoliert. Alle wohnen im gleichen Stockwerk, die Mahlzeiten werden auf einer anderen - ebenfalls exklusiv benutzen - Etage eingenommen, selbst ein Lift bleibt für den Rest der Gäste gesperrt. Ab und bis zum Flughafen Prag waren wir dann immer in zwei Autobussen und dem einen oder anderen Uber/Taxi unterwegs....
Dazu natürlich ständig mit Maske, auch im Stadion, bei mir nur mit Ausnahme der Abhaltung der Pressekonferenz. Interessant war zumindest der Austausch mit meinem sehr sympathischen und kompetenten Kollegen von Sparta und der Besuch des Trainingszentrums unserer Gastgeber, das im ehemals größten Stadion der Welt, dem "Stadion Strahov", in dem einst bis zu einer Viertelmillion Menschen bei Veranstaltungen gewesen sein sollen, beheimatet ist. Mittlerweile finden sich zwischen den baufälligen Zuschauerrängen nicht nur ein großes Funktionsgebäude von Sparta, sondern mehr als ein halbes Dutzend Fußballfelder - beeindruckend.
Weniger beeindruckend das Match, dem leider ein sehr ereignisreicher Tag voranging, fielen doch am Spieltag nicht weniger als drei Stammspieler verletzt bzw. erkrankt aus. Nett dafür das Stadion, das "Letná", das normalerweise wie die Heimstätte der Nummer 2 von Wien heißt, also nicht Hohe Warte, sondern Generali-Arena ;-) - fix ist, das nächste Mal, wenn ich in Prag bin, möchte ich zumindest irgendwo in der Stadt EIN Bier unter Menschen, die nicht in der "Bubble" sind, trinken.
Hier ein paar Impressionen von knapp 40 Stunden Prag (inklusive An- und Abreise):
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