Sonntag, 2. Dezember 2012

Die tausend Herbste des Jacob de Zoet

Persönlich habe ich diesen Roman mit großer Spannung und Vorfreude erwartet - so, wie es mir einst bei den Werken eines John Irving ging. Mein neuer Irving ist aber seit geraumer Zeit der Brite David Mitchell und mit "Die tausend Herbste des Jacob de Zoet" hat dieser auch in seinem fünften Werk die hohen Erwartungen erfüllt.



Dieses Mal widmet sich der noch nicht einmal 45jährige einem historischen Thema, einmal mehr steht seine frühere Wahlheimat Japan (er lehrte dort einige Jahre lang an der Uni Hiroshima) im Mittelpunkt. Ein klassischer Historienroman ist der 720 Seiten starke Wälzer natürlich nicht, trotzdem erfährt der Leser viel über das Nippon (oder eben das "Land der tausend Herbste") um die Wendejahre 1799/1800!

Der namensgebende Titelheld Jacob de Zoet, ein junger, seriöser und gläubiger Holländer, der für einige Jahre auf Djelma, einer kleinen Insel vor Nagasaki, sein Glück sucht, wächst einem rasch ans Herz, wiewohl er (leider) teilweise völlig aus der Handlung ausgeblendet wird.

Das Buch ist einmal mehr (auch in der Übersetzung) grandios geschrieben und weist zahlreiche Handlungsstränge und viele interessante Figuren (alleine das nachgereihte Personenregister umfasst vier Seiten) auf. Zeit sollte man sich allerdings ebenso nehmen wie eine Portion Konzentration. Dann wird man aber - im Normalfall - begeistert sein und sich auf den nächsten Roman von Mister Mitchell, dessen Meisterwerk "Wolkenatlas" ("Cloud Atlas") derzeit als Verfilmung in den Kinos läuft, freuen.

Trotzdem ist es aber auch sehr schön, dass vom oben erwähnten John Irving ein neuer Roman vorliegt, auf den freue ich mich dann im Jahr 2013!

Link - Hier geht´s zu einem weiteren Blogbeitrag über David Mitchell!

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