Montag, 9. Dezember 2013

Blasmusikpop

Einen Roman mit dem Titel "Blasmusikpop" hätte ich mir wohl aus Prinzip nicht gekauft, aber aufgrund einer Leihgabe wagte ich natürlich einen Blick in das Buch, dass die Niederösterreicherin Vea Kaiser im Alter von lediglich 24 Jahren veröffentlicht hat.


Und das war gut so, denn "Blasmusikpop oder Wie die Wissenschaft in die Berge kam" ist ein ausgesprochen unterhaltsamer Roman, der uns in das fiktive Bergdorf St. Peter am Anger führt, wo sich die Story ab dem Jahre 1959 vor allem um die "Dorfaußenseiter" Johannes Gerlitzen (der als erster Bewohner des abgeschiedenen 500-Seelen-Kaffs zum Studium in die Hauptstadt geht und als Bandwurmforscher für Furore sorgt) und dessen Enkel Johannes A. Irrwein, der in die Fußstapfen seines "Doktor-Opa" zu treten trachtet, dreht.

Das im Jahr 2011 veröffentlichte Buch ist flott und einfach zu lesen, lediglich die Dialekt-Passagen mögen für manche gewöhnungsbedürftig sein. Ob "Oida" und "Leiwand"zu einem - wenn auch fiktiven - Dialekt eines über Jahrhunderte un- und freiwillig isolierten Dorfes zählen, darf zudem dahin gestellt werden. Trotzdem macht die Lektüre richtig Spaß, auch wenn es zum Ende des rund 500 Seiten starken Debüts der Altgriechisch-Studentin fast zu viel des Guten wird. Wobei wiederum schön ist, dass man von Blasmusik-Versionen der wunderbaren Songs "Ein Kompliment" (Sportfreunde Stiller) und "Hells Bells" (AC/DC) liest und zudem einem schön skurrilen Freundschaftsspiel des FC St. Peter gegen den FC St. Pauli beiwohnen darf. Ein netter Lesespaß bleibt auf alle Fälle in Erinnerung!

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