Sonntag, 2. November 2025

LISA

Gut Ding braucht manchmal Weile... - Vor neun Jahren habe ich mit "Der Jonas Komplex" meinen neunten und bislang letzten Roman von Thomas Glavinic gelesen, seit 31. Oktober 2015 liegt dessen ursprünglich anno 2011 erschienener (achter) Roman mit dem kurzen Titel "LISA" ein unwürdiges Dasein und wurde dort fast von mir vergessen.




Doch kurz vor der Abreise in den Jahresurlaub nach Kreta erinnerte ich mich daran, zudem ist das knapp 200 Seiten schmale Taschenbuch ein besonderes Exemplar, wurde ich doch damit vom Autor höchstpersönlich vor einem Jahrzehnt, als er durch unsere Bekanntschaft auch zum Mitglied "meiner" Rapid und Kurzzeit-Kolumnist für das Vereinsmagazin wurde, beschenkt.

Es ist jammerschade, dass seit Jahren kein neues Werk des 1972 in Graz geborenen Schriftstellers erschienen ist, ich hoffe nach wie vor auf ein Comeback des Großmeisters. "LISA" wird mir zwar nicht als sein bestes Werk in Erinnerung bleiben, bietet aber trotzdem ein kurzweiliges Lesevergnügen, in dem der Hauptprotagonist per "Internet-Radio" angsterfüllt und voll mit Whiskey und anderen Substanzen sein Publikum anspricht - im Mittelpunkt eine unglaubliche Mordserie, die dann gar..... - na, man soll ja nicht zu viel verraten! 

Ach ja, sogar Fußball und Rapid kommt einmal kurz vor und zwar u.a. in jenen Sätzen: "Fußball interessiert mich allerdings nicht mehr. Da drehe ich den Fernseher höchstens auf, wenn entweder Rapid Wien oder die Sechziger Europapokal spielen, und jetzt lacht nicht blöd."

Mein großer Lieblingsroman von Thomas Glavinic wird (hoffentlich nur bis auf Weiteres) sein grandioses Werk aus dem Jahr 2013 mit dem Titel "Das größere Wunder" bleiben. 



Samstag, 1. November 2025

Smart City

Seit ich in den ersten Tagen des Jahres 2019 den mit dem "Österreichischen Buchpreis 2018" völlig zurecht ausgezeichneten Roman "Die Königin der Berge" von Daniel Wisser förmlich verschlungen habe, halte ich immer Ausschau nach den neuen Werken des 1971 in Klagenfurt geborenen und später im Burgenland geborenen Autors, der seit Ende der 1980-er-Jahre in Wien lebt.

Auch die Nachfolgeromane "Wir bleiben noch" (2021 auf Karpathos gelesen) und "0 1 2" (2023 auf Kreta gelesen) haben mir sehr gut gefallen und im September konnte ich es mir kurz vor der Abreise in den Oktober-Urlaub auf Kreta nicht verkneifen, mir umgehend sein neuestes Werk mit dem Titel "Smart City" einzuverleiben.



Auch "mein" Wissser #4 hat mich bestens unterhalten, gelesen in zwei Tagen, unter anderem am traumhaften Strand Triopetra im Süden der größten griechischen Insel. Auf etwas mehr als 400 Seiten entführt Wisser die Leserschaft in die künstlich geschaffene Stadt "NEUDA", die titelgebende "Smart City". Angesiedelt wohl in einer sehr nahen fiktiven Zukunft und mit recht unverblümt kritisch aufgezeigten Parallelen zur Politik in unserem Land in der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart. Eine Leseempfehlung allemal!

Mehr zu Daniel Wisser & "Smart City":
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DER STANDARD