Ian McEwan ist prinzipiell ein hervorragender Autor. Der 66jährige Brite wurde zurecht mehrfach ausgezeichnet, unter anderem hat er vor einiger Zeit den Booker Prize für seinen Roman "Amsterdam" (den muss ich auch noch irgendwann lesen!) gewonnen und mir persönlich gefällen seine Romane auch sehr gut. In den 90er-Jahren habe ich drei Bücher, darunter "Unschuldige", gelesen, vor etwas mehr als vier Jahren bin ich durch hymnische Kritiken auf sein damals aktuelles Werk "Solar" aufmerksam geworden und dieses hat mich regelrecht mitgerissen. Es folgten einige "ältere" Veröffentlichungen von McEwan auf meiner Lesetour, alle ("Saturday", "Der Trost von Fremden" und "Liebeswahn") sind aus meiner Sicht empfehlenswert.
Im Jänner diesen Jahres erschien schließlich "Kindeswohl" mit großen Vorschusslorbeeren der Kritik und einem steilen Einstieg in den sogenannten Bestseller-Charts. Beides zu Recht, es handelt sich bei dem 220 Seiten schmalen Buch zwar "nur" um einen Kurzroman, doch der hat es in sich. Die Londoner Familienrichterin Fiona Maye kämpft nicht nur mit einer veritablen Ehekrise, sondern hat einen besonders delikaten Fall zu bearbeiten. Ein noch nicht ganz volljähriger Bursche, so wie seine Eltern tiefgläubiger Zeuge Jehovas, möchte seine überlebensnotwendige Bluttransfusion verweigern. Wen mehr interessiert, sollte "Kindeswohl" lesen, ich freue mich schon auf "Honig", das vorletzte Werk des Briten, das ebenso wie "Abbitte" und "Amsterdam" auf meiner "Unbedingt-bald-Lesen-Liste" steht!
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