Bukarest hat sich seither nicht rasend verändert, das "kleine Paris" hat durchaus Charme, vor allem die Altstadt (und recht viel mehr habe ich, abgesehen vom Hotel JW Marriott und dem Stadion, natürlich nicht gesehen. Los ging es am Tag vor der Partie mit einem nur 68 Personen fassenden Flugzeug (Propeller) der mir bis dato völlig unbekannten Airline "Valan". Nach etwas mehr als zwei Stunden Flug Ankunft in Bukarest, das halbe Dutzend anwesender TV-Teams interessierte sich wenig überraschend lediglich für den grün-weißen Rumänen, Andrei Ivan. Fast eine Stunde durch den sehr dichten Verkehr, die Polizeieskorte erwies sich als sinnlos, weil wirklich nur Eskorte.
Check-In im Teamhotel (das gleiche Haus wie anno 2009 mit dem ÖFB), recht rasch hieß es schon wieder Abfahrt in die Arena Nationala, das 2011 eröffnete neue Nationalstadion, das wir nach rund 25 Minuten Busfahrt erreichten. Eine durchaus beeindruckende Spielstätte mit einem Fassungsvermögen von rund 55.000 Zuschauern, die auch schon ein Europa-League-Finale erlebte und auch Schauplatz der UEFA EURO 2020 sein wird. Hoffentlich mit einem anderen Rasen, denn der vorhandene (nach Auskunft des sehr kooperativen Kollegen von FCSB, wie sich unser Gegner offiziell nennen muss, da das Militär einen neuen Armeeklub mit dem legendären und historischen Namen Steaua gründete und dies auch gerichtlich zugesprochen bekam, bereits Rasen Nummer 7 seit der Eröffnung) war nicht einmal Bezirksliga tauglich. Auch das WLAN machte Pause, die Beschilderung im Stadion kommt dann hoffentlich auch irgendwann mal und bewahrt ähnlich orientierungslose Menschen wie ich einer bin, vor dem Verirren.
Der Rasen war allerdings an der Verletzung beim Abschlusstraining nicht schuldig zu sprechen, vielmehr einfach ein unglücklicher Zusammenprall zwischen Andrei Ivan und dem Oberschenkel von Stimmungskanone Nummer 1, Boli Bolingoli. Es gelang überraschend, dieses Malheur bis kurz vor Ankunft im Stadion am nächsten Tage geheim zu halten, davor stand aber noch eine nette und lustige Nacht bevor. Für das traditionelle Medienessen fand unser Reisepartner ein feines Lokal mit einem wunderschönen Garten etwas außerhalb des Zentrums, ab Mitternacht staunten wir dann alle, dass es in Bukarest offensichtlich nicht nur keine Sperrstunden, sondern auch keine Lärmbelästigung zu geben scheint. Zumindest bis 4 Uhr früh - länger hält es ein alter Mann wie ich ja kaum mehr aus - wurden die Gassen der Innenstadt mit ohrenbetäubenden Bässen beschallt und waren die Lokale/Pubs und Clubs auch outdoor bestens besucht!
Der Matchtag erfreute dann bekanntlich trotz einer grün-weißen Niederlage, das 1:2 brachte die 7. Teilnahme an der UEFA Europa League für den SK Rapid, öfter dabei nur RB Salzburg, die auf diesen Rekord aber liebend gerne verzichten würden, scheiterten sie doch am Vortag der Rapid-Partie zum bereits elften (!) Mal an der Qualifikation zur Champions League. Die Rückkehr folgte schließlich erst am frühen Freitagmorgen, um knapp nach 5 Uhr schloss ich meine Wohnungstür auf, acht Stunden später startete die Auslosung, die mit den Rangers aus Glasgow endlich eine Mannschaft von den britischen Inseln brachte, für mich bislang trotz fast zwei Jahrzehnten im fußballerischen Dienst bis dato ein "weißer Fleck"!
Hier einige Impressionen von der Reise:
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