Bereits im Jahr 2005 erschien der Roman "Im Rausch der Stille" des katalanischen Autors Albert Sanchez Pinol in deutscher Sprache. Gleich vorweg, es ist wieder mal ein Mysterium, warum der Originaltitel "La Pell Freda" ("Die kalte Haut") so übersetzt wurde, denn unnötig, wenn auch nicht völlig unpassend. Seit Jahren hatte ich vor das nur knapp 250 Seiten starke Werk zu lesen, endlich habe ich dies nun auch vollbracht.
Es ist ein feines Buch, fantastisch, abenteuerlich und mystisch - Ort der Handlung ist eine gottverlassene Insel im Niemandsland nahe des südlichen Polarkreises, die Hauptdarsteller des in der Zwischenkriegszeit angesiedelten Werkes sind ein namenloser ehemaliger irischer Freiheitskämpfer (der dort als Wetterbeobachter ein Jahr lang im Einsatz sein sollte) und ein zum Leuchtturmwärter des Eilandes mutierter Österreicher mit dem völlig unösterreichischen Namen Batis Caffo. Beide bilden den Großteil der Geschichte eine sehr ungleiche Schicksalsgemeinschaft, die sich fast täglich (besser gesagt nächtlich) aus dem Meere entsteigenden Ungeheuern, die sie "Froschkerle" nennen, mit grober Gewalt entgegenstellt und hunderte, wenn nicht tausende, davon tötet. Doch der Ire erkennt - im Gegensatz zum despotischen Österreicher -, dass es sich nicht unbedingt um feindliche Wesen handelt und so entspinnt sich schlussendlich auch eine wunderbare Geschichte, die Toleranz und Offenheit als überlebenstaugliche Eigenschaften zeigt.
Im Klappentext wird Yann Martel, Autor des grandiosen Romans "Schiffbruch mit Tiger", folgendermaßen zitiert: "Ein großartiges, unheimliches und zärtliches Buch." - Dem mag auch ich nicht widersprechen! Mit "Pandora im Kongo" liegt ein zweiter Roman von Senor Pinol bereits auf dem immer größer werdenden Stapel hoffentlich doch bald zu lesender Bücher!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen