Seit Beginn des Jubiläumsjahres "meines" SK Rapid, der bekanntlich am 8. Jänner 1899 gegründet wurde, gibt es (endlich) einen offiziellen Podcast.
Federführend gestaltet und moderiert wird dieser in bester Weise von meinem Kollegen Lukas Marek, unterstützt vom gesamten grün-weißen Team "Digitale Medien"! In der aktuellen und bereits 38. Ausgabe durfte ich zu Gast sein und hatte im Studio der feinen "gosh! Audioagentur GmbH" im 20. Wiener Gemeindebezirk richtig Freude am Plaudern. Ich hoffe, dass es vielen Hörerinnen und Hörern ähnlich geht.
Abrufbar ist der Podcast auf alle gängigen Podcast-Plattformen und diese Folge auch hier in meinem bescheidenen Blog!
Im März durfte ich Teil 5 der höchst lesenswerten historischen Kriminalroman-Serie um Kriminalinspektor August Emmerich und seinem ungleichen Assistenten Ferdinand (ehemals von) Winter, handelnd im Wien der 1920er-Jahre, mit einiger Verspätung genießen. Für Teil, erschienen Ende September diesen Jahres, gönnte ich mir kaum Wartezeit!
Dieser mit dem Titel "Die weiße Stunde" entführt die Leserschaft in die Donaumetropole im Jahre 1923 und auf knapp 360 Seiten entführt die aus Vorarlberg stammende Autorin Alex Beer ihre Leserschaft wieder einmal rund 100 Jahre retour in der Zeit. Man taucht ein in den Moloch der Hauptstadt eines einstigen Weltreiches und einen spannenden Kriminalfall, der mit dem brutalen Mord an einer "stadtbekannten Gesellschaftsdame" seinen Start hat.
Ich konnte diesen, wohl sicher nicht letzten Teil, der "Emmerich-Reihe" im Oktober auf Kreta genießen und ebenso spannende wie interessante Geschichte quasi in zwei Tagen nonstop durchlesen. Es hat mich - wie bei den fünf Vorgängerfällen - wieder sehr gefreut!
Vor etwa sechs Jahren begeisterte mich der Roman „Die Hauptstadt“ von Robert Menasse durchaus. Vor einiger Zeit brachte der Wiener Autor, der für „Die Hauptstadt“ auch mit dem Deutschen Buchpreis des Jahres 2017 ausgezeichnet wurde, eine Art Fortsetzung heraus.
Auch in „Die Erweiterung“ dreht sich alles um die Europäische Union und ihr Innenleben, das haben die beiden Romane einmal ebenso miteinander wie die Tatsache, dass sie mich sehr gut unterhalten haben. Im aktuellen Werk steht Albanien im Hintergrund, das fiktive Staatsoberhaupt scheint nicht nur Ähnlichkeiten mit dem realen zu haben. Es sind herrlich skurrile, aber wohl sehr realistische Szenerien, die Menasse entwickelt und zu einer lesenswerten Geschichte form. „Die Erweiterung“ hat mir fast noch eine Spur mehr gefallen als „Die Hauptstadt“, dies kann ein klein wenig aber auch daran liegen, dass ich das aktuelle Werk (erschienen übrigens anno 2022 bei Suhrkamp und nun längst als Taschenbuch erhältlich) im langen Oktober-Urlaub auf Kreta genießen durfte!
Der Beruf im Fußballsport hat viele schöne (und manch weniger schöne) Facetten, besonders freue ich mich auch als "Routinier" nach wie vor über internationale Spiele. Speziell über jene als Auswärtsteam, denn abseits des sportlichen Aspektes bergen diese die Gelegenheit, in Länder reisen zu dürfen, die man sonst eher nicht kennenlernen würde. Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang beispielsweise an Destinationen wie Aserbaidschan (schon zweimal), die Färöer-Inseln, Kasachstan, etc.!
Am 6./7. November war es wieder einmal soweit und konnte ich dank eines Gastspiels "meiner" Rapid im Rahmen der UEFA Conference League ein neues Ziel auf meiner Länderliste als Pluspunkt eintragen. Nach einem tollen Start in das neue Format des noch jungen Bewerbes mit einem 2:1-Sieg bei Basaksehir in Istanbul (siehe hier) und einem 1:0-Heimsieg gegen den armenischen Klub FC Noah in Hütteldorf (von mir via Sky Go im Urlaub auf Kreta verfolgt und bejubelt), ging Spieltag 3 für uns in der Hauptstadt der Republik Moldau und somit in Chisinau über die Bühne.
Am Mittwochvormittag ging es mit einer vollen Maschine der polnischen "Enter Air" von Wien-Schwechat in die 500.000-Einwohner-Stadt, knapp 100 Minuten später erfolgte wenige Stunden nach der Wiederwahl von Donald Trump als US-Präsident die Landung am recht modernen Airport des Kleinstaates, der sich nach einer Abstimmung mehrheitlich und zum Ärger des russischen Staatschefs Vladimir Putin der Europäischen Union anschließen möchte. Bis 1991 war die Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik ja Teil der UdSSR, geografisch ist das Land zwischen Rumänien und der kriegsgebeutelten Ukraine beheimatet.
Zurück zur Reise: Nachdem um 14 Uhr Ortszeit in unserem Teamhotel, einem schönen Radisson Blu, ein feines Mittagessen am Programm stand, ging es um 16:45 Uhr per Bus und mit Polizeieskorte ins rund zehn Minuten entfernte Nationalstadion, in dem normalerweise der FC Zimbru (und daher Zimbru-Stadion) seine Heimspiele austrägt. Unsere Gastgeber, der FC Petrocub aus der Kleinstadt Hincesti, muss mangels eines für UEFA-Spiele zugelassenen Stadions seine Heimspiele hier austragen. Die Bedingungen entsprechen trotzdem kaum den gewohnten Standards, was unsere enorm gastfreundlichen Gastgeber aber mit großem Engagement und Zuvorkommen vergessen machten. In einer Art Turnsaal am Stadiongelände fanden die obligatorischen Pressekonferenzen statt, den anwesenden UEFA-Verantwortlichen schien es völlig gleichgültig zu sein, dass bei jener am Tag vor dem Match halt kein Dolmetsch (wie eigentlich laut Regulativ verpflichtend notwendig und vom Heimverein zu stellen) anwesend war. So blieb mir die überraschende Aufgabe, Statements unseres Trainers Robert Klauß und unseres Europacupspezialisten Louis Schaub, der schon zum dritten Mal im Zimbru-Stadion spielen sollte und für das österreichische Nationalteam anno 2017 das entscheidende Tor bei einem 1:0-Sieg erzielen konnte), zu übersetzen. Auf englisch zumindest, rumänisch hätte ich auch nicht gepackt ;-)
Parallel zum Abschlusstraining verfolgten wir gebannt via Livestream ein Spiel aus dem Allianz Stadion, dort feierten unsere Nachwuchskicker bei der Premiere in der UEFA Youth League im Rückspiel gegen Braga einen dramatischen 3:2-Heimsieg und sind damit eine Runde weiter!
Direkt vom Stadion ging es für Spieler, Trainer und Betreuer retour ins Teamhotel, meine Wenigkeit und ein paar andere fuhren weiter zu einem landestypischen Lokal, wo wir ein unfassbares Essen genießen durfte. Landestypische Küche und ein echtes Erlebnis. Am Matchtag selbst hatte ich zumindest die Zeit einen längeren Spaziergang rund um unser sehr zentral gelegenes Teamhotel zu machen und war positiv überrascht, wird Chisinau doch in einschlägigen Internetseiten als "hässliche Stadt" klassifiziert. Zumindest das City-Center hat seinen Charme und habe nicht nur ich mich in den sehr sauberen Straßen mit einigen schönen Sehenswürdigkeiten wirklich wohl gefühlt.
Das Match, das um 19:45 Uhr Ortszeit begann, endete dann für uns Rapidler auch sehr erfreulich, rund 500 mitgereiste und lautstarke Fans feierten gemeinsam mit dem Team ein sicheres 3:0, bei dem Guido Burgstaller mit zwei Traumtoren mal wieder der Erfolgsgarant für Grün-Weiß war. Bereits um 00:37 Uhr setzte unser Flieger wieder am Vienna International Airport auf und endete damit eine der erfreulicheren Europacupreisen. Im Dezember folgt eine weitere, dann geht es auf Zypern und bereits jetzt fix ist, dass nach Jahreswechsel mindestens ein weiterer europäischer Trip am Programm stehen wird, ob bereits im Februar oder erst im März wird sich weisen. Spätestens am 19. Dezember, nach dem letzten Match der Ligaphase der UEFA Conference League 2024/25, wissen wir mehr!
Nachfolgend einige Impressionen rund um die Europacupreise nach Chisinau, der Hauptstadt der Republik Moldau:
Vorab: Das ist sicher eines der besten Bücher, das ich im Jahr 2024 lesen durfte! 2018 erschien es unter dem Titel "Ein einfaches Leben" in deutscher Sprache, ein Jahr zuvor im englischsprachigen Original als "Pachinko" und wurde zu einem Bestseller, der heuer von den New York Times auf Rang 15 der Liste der besten 100 Bücher des 21. Jahrhunderts (Platz 61 ist auch grandios, wurde von mir wenige Tage später im gleichen Urlaub auf Kreta verschlungen und steht dort in der Leser:innen-Wertung sogar auf Platz 1/"Pachinko" auf Platz 5!) gesetzt wurde. Völlig zurecht!
Mir wurde das rund 550 Seiten starke Werk bereits vor einiger Zeit vom damaligen Rapid-Coach Didi Kühbauer ans Herz gelegt ("Das musst du lesen, einer der besten Romane aller Zeiten!") und der Tipp war goldrichtig. Die im November 1968 in Seoul geborene Autorin Min Jin Lee zog mich mit ihrer Lebensgeschichte von Sunja, der Tochter eines Fischers, in den Bann zog. Die Story wird über Jahrzehnte ausgebreitet, Hauptorte der Handlung sind Korea (vor und nach der Teilung in Nord und Süd) und Japan. Die Autorin selbst kam im Kindesalter von acht Jahren aus ihrem Mutterland in die USA, studierte in Yale und arbeitete als Anwältin. Gut, dass sie in die Schriftstellerei wechselte, denn "Ein einfaches Leben" bot mir wunderbare Lesestunden auf Kreta.
Im Erscheinungsjahr war der hier kurz vorgestellte Roman Finalist des National Book Awards und wurde 2022 als Serie unter dem Titel "Pachinko" verfilmt - ich muss rasch mal schauen, ob sie auf Apple TV nach wie vor verfügbar ist. "Ein einfaches Leben" ist der zweite (zumindest auf Deutsch) veröffentlichte Roman von Min Jin Lee, ihr bereits 2007 in ihrer nunmehrigen Heimat USA (sie lebt in New York) Debüt ("Free Food for Millionaires") ist seit 2023 unter dem Titel "Gratisessen für Millionäre" auch hierzulande erhältlich und dieser Wälzer (mehr als 800 Seiten stark) steht fix auf meinem Leseplan für 2025!