Samstag, 29. März 2025

Die spürst du nicht

Vor rund eineinhalb Jahrzehnten begeisterte mich - wie viele andere - der Roman "Gut gegen Nordwind" von Daniel Glattauer. Es war gefühlt was ganz Neues - ein reiner "E-Mail-Roman", eine Internet-Liebschaft. 2006 ist der erschienen, ich habe das Taschenbuch dann meines Wissens 2009 gelesen und kurz darauf die damals brandneue Fortsetzung mit dem Titel "Alle sieben Wellen", die mir dann aber nur mehr durchschnittlich gefallen hat.

Der im Mai 1960 in Wien geborene Schriftsteller, der bis 2009 über zwei Jahrzehnte für die Tageszeitung "DER STANDARD" tätig war (sein Kürzel "dag" ist mir heute noch in bester Erinnerung), blieb fleißig und recht erfolgreich. Seit Ewigkeiten steht sein 2012 erschienener Roman "Ewig Dein" auf meinem nie schrumpfenden "Stapel der ungelesenen Bücher", 2023 kam dann nach fast zehn Jahren Roman-Pause "Die spürst du nicht" auf den Markt und das war wieder ein echter Bestseller. Mir wurde der Roman auf alle Fälle sehr ans Herzen gelegt und nun habe ich ihn auch endlich geschafft zu lesen.




Und das war eine gute Entscheidung: Auf rund 300 Seiten bietet "dag" hochaktuellen Lesestoff, Teile davon in treffend formulierten "Social-Media-Kommentaren".  Alles beginnt in der Toskana, wo zwei wohlhabende Familien (ein Pärchen mit Politikerin der Grünen und einem Uni-Professor, das andere mit der Jugendfreundin der Politikerin und einem Star-Winzer, jeweils samt Kindern) urlauben und - gut wie sie mal sind - ein somalisches Flüchtlingsmädchen, gleichatltrige Klassenkollegin der pubertierenden und sehr Instagram-tauglichen Tochter, wird eingeladen, mitzukommen. Und ertrinkt im Pool.......  

Es folgt ein Sittenbild unserer Gesellschaft und eine Lektüre, die mich wirklich gefesselt hat. Mit "In einem Zug" kam Anfang diesen Jahres schon wieder ein neuer Roman von Daniel Glattauer auf den Markt und hält sich bis heute nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland, in den Top-Regionen der Bestseller-Listen! 

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