Dienstag, 21. Mai 2013

Fünfunddreißig

Ein weiteres Geburtstagsgeschenk, das mir in diesem Falle mein wertes Bruderherz gönnte und mich zudem mit einer individuellen Gestaltung des Buchcovers (siehe Foto) zusätzlich daran erinnerte, wie alt ich denn wurde, ist der Debütroman von Rolf Dobelli mit dem Titel "Fünfunddreißig". Ich entdeckte den mittlerweile als Sachbuchautor immens erfolgreichen Schweizer Schriftsteller im Vorjahr und war von seinem Werk "Massimo Marini" sehr beeindruckt.


"Fünfunddreißig" ist in einem anderen Stil geschrieben (hier betätigt sich der Autor als Freund der kurzen bis ganz kurzen Sätze), aber trotzdem interessant und womöglich etwas autobiographisch inspiriert, begann doch der Ex-Manager Dobelli in seinem "Real Life" an seinem 35. Geburtstag mit dem Schreiben. Im vorliegenden Roman erleben wir den 35. Geburtstag des vornamenlosen Titelhelden Gehrer, der als erfolgreicher Marketing-Manager exakt an diesem Tage von einer mehrwöchigen Bildungsreise aus Harvard zurückkehren sollte. Tut er aber nicht, denn er blieb nur drei Tage in Boston und nutze die restliche Zeit zu einem schlussendlich nicht wirklich gelungenen Selbstfindungstripp nach Indien, wo er sympathischerweise gleich einmal seinen Laptop und später auch sein Mobiltelefon im Ganges entsorgte. Nun sitzt er im Regen am heimatlichen Zürcher See und lässt nicht nur die Indien-Reise, sondern sein ganzes bisheriges Leben Revue passieren. Eine interessante und wohl nicht untypische "Midlife-Story", wie sie Dobelli auch untertitelt.

Gelesen ist das rund 200 Seiten dünne Büchlein in wenigen Stunden und eine Fortsetzung findet sich auch in den Buchhandlungen - nämlich mit dem Titel "Was machen Sie beruflich?" - die werde ich mir in geraumer Zeit auch gönnen.

Link: Alle Bücher von Rolf Dobelli auf einen Blick

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