Freitag, 22. Februar 2019

Zum ersten Mal San Siro


Als das Los für die Begegnungen im Europa League Sechzehntelfinale (Round of 32) auf Inter Mailand fiel, war ich zwar nicht restlos begeistert (weil italienische Mannschaften und Rapid ist genau das Gegenteil von russischen Mannschaften und Rapid), aber machte sich doch eine gewisse Vorfreude auf eines der legendärsten Fußball-Stadien der Welt breit. Inter spielt schließlich - so wie der verhasste Stadtrivale AC Milan - im traditionsreichen Stadio San Siro.

Ja, das heißt im Europacup tatsächlich so, nicht, wie ich vermeinte, Stadio Guiseppe Meazza. Ein Riesenbunker mit einem Fassungsvermögen von 80.000 Zuschauern, das allerdings bei unserem Gastspiel bei weitem nicht benötigt wurde - 32.000 sollen es offiziell gewesen sein, darunter mehr als 5.000 Rapid-Anhänger, die für phänomenale Stimmung und Choreographien am "Juche", am dritten Rang unter dem Stadiondach, sorgten.

Die Reise verlief sehr unspektakulär, am Mittwoch (MD-1 auf UEFA-Sprache) flogen wir mit der Mannschaft im Flieger von Enter Air um 10 Uhr von Schwechat nach Malpensa, von dort ging es per Bus weiter ins Mannschaftshotel Radisson Blu, das nur wenige Autominuten vom San Siro beheimatet ist. Der obligatorischen internationalen Pressekonferenz mit Trainer und Kapitän (Didi Kühbauer und Stefan Schwab) folgte das Abschlusstraining auf dem sehr feinen Rasen, dem Medienvertreter zumindest die ersten 15 Minuten beiwohnen dürfen. 

Von der Stadt selbst konnte ich dieses Mal aufgrund anderweitiger Termine nicht sehr viel sehen, zumindest war ein sehr nettes Abendessen mit den mitgereisten Medienvertretern drinnen, detto ein kurzer Absacken auf der Ausgehmeile Navigli, die in wärmeren Monaten sicher eine Spur besser frequentiert sein wird.

Am Spieltag selbst gönnte ich mir einen kleinen Ausflug rund um den allseits bekannten und wirklich beeindruckenden Mailänder Dom und die benachbarte Galleria Vittorio Emanuele, die weltberühmte Scala erblickte ich wohl, doch ist sie so unscheinbar, dass mich ein Begleiter darauf aufmerksam machen musste. 

Na, das Match war dann leider keine große Gala, nicht einmal vom FC Internazionale, der allerdings trotzdem völlig ungefährdet 4:0 gewinnen konnte. Aufgrund der episch weiten Wege in diesem Betonbunker, der offensichtlich eine vernünftige WLAN-Versorgung der Medienbereiche unmöglich macht (unsere Pressekonferenz mussten wir schließlich mit einem Stick streamen...), ersparte ich mir das letzte Gegentor, das relativ kurz vor Spielende fiel. Trotzdem war es eine tolle Europa-League-Saison, 12 Spiele, nur die Auswärtspartien bei Villarreal und nun eben Inter waren völlig zum Vergessen. Emotional am Besten natürlich der erneute Sieg in Moskau und sehr beeindruckend trotz Niederlage das Gastspiel beim Rangers FC im Ibrox Stadium zu Glasgow! 

Möge es unsere Mannschaft irgendwie schaffen, auch im Sommer/Herbst 2019 wieder auf der internationalen Bühne vertreten zu sein, dann mache ich mich gerne auch wieder am Rapid TV-Mikrofon zu schaffen, wo ich vor dem Match für den jungen Lukas Marek, der unsere Liveeinstiege nicht nur gerne, sondern auch sehr gut macht, einsprang. Denn auch er musste zu Kenntnis nehmen, dass die Wege im und um das Stadio San Siro viel länger sind als in Hütteldorf im Allianz Stadion! 

Hier ein paar Impressionen rund um das Auswärtsspiel des SK Rapid in Mailand:

































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