Ich bin wahrscheinlich einer der ganz wenigen filminteressierten Menschen meiner Generation, der den vierfach für einen Oscar nominierten Streifen "City of God" nicht gesehen hat. 2004 war das, allerdings am Ende kein Gewinn.
Die Vorlage zum Film basiert auf dem gleichnamigen Roman, im brasilianischen Original "Cidade de Deus", von Paulo Lins, der selbst in dieser "Stadt Gottes", einer Favela in Rio, aufwuchs. Der Roman selbst soll wiederum auf wahren Begebenheiten beruhen, was die Lektüre der knapp 500 eng bedruckten Seiten noch beklemmender macht. Das Buch, derzeit auf Deutsch offensichtlich gar nicht mehr erhältlich, bietet nämlich eine bedrückende und deprimierende Handlung. Nicht leicht zu lesen, da ein sonst üblicher "roter Faden" fehlt, es reiht sich Geschichte um Geschichte um Jugendliche und Kinder, die unfassbarer Gewalt ausgesetzt sind und diese auch verüben.
In einem beiläufigen, lakonischen Ton werden die ärgsten Gräueltaten abgehandelt und der Einblick in die Welt der Kinder der "Cidade de Deus" ist wirklich nur schwer zu verdauen. Seite auf Seite wird gemeuchelt, vergewaltigt, gemordet und folglich gestorben. Ein lieber Freund, großer Fan von Brasilien, meinte, ich müsse diesen Roman unbedingt gelesen habe und so nahm ich seine alte Taschenbuchausgabe als Leihgabe. Auf alle Fälle ein außergewöhnliches Buch, aber Fan solcher Geschichten kann ich nicht sein, zudem zog sich die Lektüre etwas dahin. Erst gegen Ende des Romans war ich richtig drinnen und nahm die Geschichte für mich quasi Fahrt auf, aber dann war sie auch schon wieder vorbei und blieben fast nur Tote über....
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