Schon rund 13 Stunden vor dem offiziellen Beginn des „12 Monkeys Sportlertag 2010“ trafen sich fünf der unermüdliche Recken im bescheidenen Heim des Präsidenten zum Aufwärmen in Form des geliebten Kartenspiels „Krotzn“ (eine nette Erklärung dazu liefert Wikipedia). Welche Regeln es bei diesem in der Pre-Historie der 12 Monkeys mit 10 Groschen Grundeinsatz ausgetragene Geschicklichkeitsspiel (für manche auch Glücksspiel) zeigt uns auch eine Website unter diesem Link.
Sei wie es sei, die Kollegen Adi S. und Klaus K. nahmen die aus ihrer Sicht lange und beschwerliche Reise per Eisenbahn auf sich. Um im Großstadtdschungel nicht schon vor dem inoffiziellen Treffpunkt verloren zu gehen, erbarmte sich natürlich der Präsident und bot den Burschen ein Gratis-Taxi für die Wegstrecke von rund 4 Kilometern, die mit zwei Straßenbahnlinien und einem Gesamtfußmarsch von rund einer Minuten zwar für viele bewältigbar, für manche aber eine zu große Herausforderung darstellte.
Nachdem sich Kollege Kirschi nach einer rund 30 Minuten andauernden Schimpftirade auf die Österreichischen Bundesbahnen bezüglich dem aus seiner Sicht unglaublichen Bierpreis von Euro 3,10 pro Dose Gerstensaft (in Rechnung des Herrn Juristen selbstverständlich angegeben mit „fast 45 Schilling“!) im Zug endlich beruhigt hatte, konnte das übliches Begrüßungs-Brimborium durchgegangen und die Festlegung der Spielregeln vorgenommen werden.
Als bescheidener Grundeinsatz wurden 50 Cent (Sieben Schilling!) ausgehandelt – als maximaler Grundeinsatz wohlfeile 2 Euro (28 Schilling) – auch dies kam das eine oder andere Mal zum Einsatz. Für Speis und Trank (5 Liter Stiegl vom Fass, eine Palette 16er-Blech, ein paar Franziskaner Weizen, sowie feinste Backwaren vom Großmarkt, was bedeutet 15 Semmeln im Plastiksack, diverse Knaber-Würste samt Knacker und Chips, zudem von Vizepräsident Martin L. ein paar Gramm Käse und zwei Flascherl Rotwein, die allerdings von uns Asketen unangetastet blieben) war ausreichend gesorgt.
Schnell machte sich ein wahrer „Nebel des Grauens“, hervorgerufen durch fünf kettenrauchende und auf das Spiel regelrecht geile Zocker, über der kleinen Gasse in Wien-Margareten breit und wurde fast ohne Unterlass bis 5.30 Uhr frühmorgens „geschlagen“, „geodert“, „mitgegangen“ oder „ausgestiegen“.
Die von Klaus K. zur Verfügung gestellten Doppeldeutschen Karten, ein Werbegeschenk einer oberösterreichischen Brauerei, gaben schon vor Mitternacht ihren Geist auf und man muss nur hoffen, dass das Bierli von Baumgartner besser hält. Das Ersatzblatt, noble 33 Spielkarten der Wiener Traditionsfirma Piatnik, war wesentlich zweckdienlicher, wiewohl der Schellen-König irgendwann verschwand und bis heute nicht in Margareten aufgetaucht ist. Schriftführer Martin K. vermutet möglicherweise nicht zu Unrecht, dass der Gewinner der Nacht etwas damit zu tun haben könnte.
Egal, Kollege Klaus K. zog schlussendlich allen Mitspielern sozusagen die Unterhosen aus (selbst der Präsident verlor zu schlechter Letzt exakt vier Euro, sprich über 55 Schilling) und sich selbst, mit Adi S. an der Seite, zufrieden grinsend auf die Gästecouch in dem zur „Rauchkuchl“ mutierten Wohnzimmer zurück.
Da aber niemand in exorbitanter Höhe verlor, war es für alle fünf Beteiligten ein echter Genuß, wieder einmal eine Kartler-Runde bis in den frühen Morgengrauen auszudehnen. Und als Vorbereitung auf die am nächsten Tag folgenden sportlichen Highlights war das Spiel allemal gut und bot Ober-Zocker Martin K. den Mitspielern einen echten Höhepunkt. Ein „Schlager“ bei nur 25 Euro (K.K. – „über 300 Schilling“!!!!) mit – nicht erraten – exakt dem Trumpf-Neuner blank!
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