Fall Nummer 7 für den Athener Kommissar Kostas Charitos. Wie schon beim letzten - im Vorjahr erschienen Roman "Faule Kredite" - bildet die Finanzkrise in Griechenland die Bühne für die Handlung.
Unter dem Titel "Zahltag" liefert der in Istanbul geborene Autor Petros Markaris einmal mehr ein echtes Meisterwerk ab, das viel mehr als ein normaler Kriminalroman ist. Sehr deutlich wird auch das aktuelle Leben der "kleinen" Griechen dargestellt, die vielfältigen Ängste und Sorgen.
Die Idee zum aktuelle Werk ist genial und man muss fast befürchten, dass es im Real-Life einen Nachahmer geben könnte. Ein "Nationaler Steuereintreiber" hackt sich in das System der hellenischen Finanzbehörde und schreibt daraufhin säumige Steuerzahler an und fordert sie auf, ihre Schulden innert fünf Tagen zu begleichen, andernfalls drohe die "Liquidation". Und derer folgen gleich mal zwei, viele andere aber zahlen und so wird der "Nationale Steuereintreiber" folglich gleich ein Art Volksheld.
Zeitweise ist es der hohen Politik gar nicht so unrecht, was dieser Steuereintreiber so treibt und gibt es sogar Anweisung an den vor einer Beförderung stehenden Kommissar Charitos, die Ermittlungen ruhig zu stellen. Als dann allerdings vom Steuereintreiber eine Provision vom Finanzministerium gefordert wird, geht die Jagd wieder munter weiter......
Das Buch bietet nicht nur Unterhaltung, sondern macht streckenweise auch sehr nachdenklich. Die bittersten Todesfälle sind keine Morde, sondern der gemeinsame Freitod eines jungen Paares auf der Akropolis, das einen berührenden Abschiedsbrief an die "Helden der Antike" hinterlässt.
Schon für kommendes Jahr kündigte Markaris den nächsten Roman - wieder mit dem Hintergrund der Finanzkrise - an. Man darf gespannt sein und einer der ersten Käufer des Werkes werde definitiv ich sein!
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