Sonntag, 14. Oktober 2012

Ein ganzer Kerl

Heute steht offensichtlich die ganze Welt im Banne des Felix Baumgartner, der mit seinem unglaublichen Sprung aus fast 39 Kilometer Höhe Geschichte schrieb. Ich auch und man darf getrost sagen, der Mann ist "Ein ganzer Kerl". Hier geht es aber nicht um ihn oder das Stratos-Projekt.



Vielmehr um den gleichnamigen Roman von Tom Wolfe, der seinen Durchbruch mit dem später preisgekrönt verfilmten Werk "Fegefeuer der Eitelkeiten" (und das steht bei mir seit Jahren noch immer ungelesen im Regal, grrrrr....) schaffte. "Ein ganzer Kerl" ist leider - zumindest meines Wissens - nicht annähernd so bekannt, hätte aber definitiv auch das Zeug dazu, interessant verfilmt zu werden. Ein Kurzfilm wäre es nicht, denn fast 1.100 Seiten sind kein Lercherlschas...

Trotzdem ist dieser Roman, der natürlich nicht nur eine Geschichte erzählt, alles andere als langatmig. Auf der einen Seite ein Wirtschaftskrimi, auf der anderen ein Sittenbild der Vereinigten Staaten Ende der 1990er-Jahre. Dürfte sich aber nicht viel geändert haben seitdem..

Tom Wolfe beschreibt exzellent den wirtschaftlichen Niedergang eines echten Tycoons, die Gier der Banken, die realen Intentionen der Politik und vieles mehr. Und er zeigt, dass es wohl auch in einer US-Metropole wie Atlanta mindestens so provinziell zugehen mag wie beispielsweise in einer europäischen Weltstadt wie Wien.

Meiner Ansicht nach ist Tom Wolfe mit "Ein ganzer Kerl" ein weiteres hervorragendes Werk gelungen, auch wenn ich nicht nicht ganz so begeistert war wie beim ebenfalls rund 1.000 Seiten starken Vorgänger-Roman "Ich bin Charlotte Simmons", den ich vor rund fünf Jahren regelrecht verschlungen habe!

Keine Kommentare: