Samstag, 13. Oktober 2012

Torlos im Osten

Gleich zwei Fußballspiele mit sehr emotionalem Bezug im Oktober in Osteuropa, besser gesagt weit östlich unserer Gefilde, fand doch eines in Astana, der künstlichen Hauptstadt Kasachstans, statt.

Doch der Reihe nach. Am 4. Oktober gastierten wir mit Rapid in der EURO-2012-Host-City Kharkiv (Charkiw) und musste die Mannschaft trotz einer über weite Strecken hervorragenden Leistung bei einer ukrainischen Südamerika-Auswahl mit hängenden Köpfen wieder vom Feld. Gegen den hiesigen Klub Metalist, finanziert von einem der reichsten Männer des Landes, setzte es bekanntlich schlussendlich ein völlig unnötiges 0:2 und wird es damit für Grün-Weiß in der Europa-League schon richtig schwer, sich für die K.O.-Phase zu qualifizieren.

Der Ausflug war trotzdem einer der interessanten Art, denn wann kommt man sonst schon in eine solche Destination. Die Stadt selbst ist keine Perle des Kontinents, aber auch nicht so hässlich, wie viele im Vorfeld der Reise meinten. Ausgezeichnet war die Gastfreundschaft, die Qualität der Hotels und auch das Nachtleben soll ( :-) ) seine Reizen gehabt haben. Und ein Stadion wie die Metalist-Arena hätten wir in Wien ohnehin bitter nötig....



Auch die Organisation der Begegnung war fast top, lediglich mit dem WLAN gab es massive Probleme, doch dies ist schon bei anderen Begegnungen (ich erinnere mich mit Schaudern an "mein" letztes Länderspiel gegen Deutschland Auf Schalke) passiert.

Am Freitagabend gab es dann für das Nationalteam ein Deja Vu, auf das es wohl lieber verzichtet hätte. Wie fast exakt vor einem Jahr gastierte die rot-weiß-rote Auswahl in Astana und obwohl die Mannschaft nun sicher besser drauf ist als vor 12 Monaten und auch die Betreuung auf absolutem Spitzen-Niveau zu sein scheint, gab es wiederum ein torloses Remis. Freilich war die Elf von Marcel Koller - alle 14 eingesetzten Spieler sind übrigens als Legionäre im Einsatz - überlegen, hatte viel Ballbesitz und eigentlich auch genug Chancen auf Tore. Es wollte oder sollte aber nicht sein. Vielleicht fehlt uns Österreichern doch die letzte Konsequenz, die letzte Konzentration und der absolute Siegeswille. Schon am Dienstag kommt es in Wien zur Revanche und irgendwie bin ich sicher, dass ein klarer Heimsieg eingefahren werden wird und zudem glaube ich noch immer daran, dass für diese Mannschaft Platz 2 in der Gruppe weiterhin möglich ist. Die Hauptkonkurrenten glänzten auch keineswegs, Schweden kam auf Faröer nur Dank Zlatan Ibrahimovic zu einem 2:1-Zittersieg und Irland musste sich vor dem eigenen, wie immer großartigen Publikum, von Deutschland gar mit 6:1 aus dem wunderschönen Stadion in Dublin schießen lassen.

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