Nachdem ich im Juli 2022 erstmals fußballtechnisch in Polen sein durfte (2:1-Sieg bei Lechia im wunderschönen Danzig - siehe hier) brachte das Los für das erste Rapid-Spiel im Rahmen der Qualifikation zur UEFA Europa League 2024/25 wieder eine mehr als sehenswerte Destination und einen spannenden Klub aus dem sechstgrößten und fünftbevölkerungsreichsten Land der Europäischen Union!
Das Ziel hieß Kraków, einst als Krakau auch Teil des riesigen k. u. k.-Reiches, der Klub Wisla, bislang 13mal polnischer Meister. Die rund 800.000 Einwohner zählende Metropole am Fluß Weichsel (auf polnisch eben Wisla) ist definitiv auch mal privat eine Reise wert, leider konnte ich nur am Spieltag rund zwei Stunden in die Altstadt schlendern, doch alleine das war atemberaubend schön!
Der Klub, dessen Fangemeinde mit dem Stadtrivalen KS Cracovia, dessen Stadion in unimittelbarer Nähe der modernen Heimspielstätte von Wisla liegt, eine innige Abneigung verbindet, ist vor zwei Jahren in die zweithöchste polnische Spielklasse abgestiegen und landete dort vergangene Saison nur auf Platz 10 (Meister wurde übrigens Lechia Gdansk). Dort haben sie einen unfassbaren Zuschauerschnitt von fast 20.000, auswärts sind die berüchtigten Hardcore-Anhänger allerdings zuletzt ausgesperrt geblieben. Nur im Pokalfinale, das Wisla gewinnen konnte und sich somit für den Europacup 2024/25 qualifizierte, durften sie dabei sein und kommenden Donnerstag dann auch rund 2.000 beim Rückspiel in Wien-West-Hütteldorf. Hätte es nicht einen auf grün-weiße Vereinsmitglieder und Jahreskartenbesitzer:innen beschränkten Ticketverkauf gegeben, wäre wohl ein Vielfaches an Wisla-Fans ins Allianz Stadion gepilgert! Aber zurück zum rund 32 Stunden langen Trip nach Krakau, der eigentlich etwas länger dauerte.
Geplanter Abflug in Wien mit der Südtiroler Linie "Skyalps" war um 11 Uhr, zwei Stunden vorher fand ich mich am Vienna International Airport ein. Ausnahmsweise viel zu früh, denn kurz darauf kam die Info, dass sich der Abflug aufgrund technischer Probleme am 72 Sitze fassenden Fluggerät verzögern wird. Um 13:02 Uhr ging es aber los nach Polen, etwas mehr als eine Stunde später landete der Flieger am nach Papst Johannes Paul II (einst Bischof von Krakau) benannten Airport der zweitgrößten Stadt Polens. Unser Mannschaftsbus mit dem Großgepäck war längst vor Ort, rund 40 Minuten dauerte es dann bis ins Teamhotel, einem Hilton Garden Inn rund zehn Autominuten von der bereits erwähnten historischen Altstadt.
"Mittagessen" gab es gegen 15 Uhr, Pressekonferenz und Abschlusstraining wurden etwas nach hinten verlegt und als Vorhut fuhr ich u.a. mit unserem Cheftrainer Robert Klauß und Neo-Kapitän Matthias Seidl in Henry-Reyman-Stadion, dass tags darauf mit über 30.000 Zuschauern (bis auf den Gästesektor, in dem sich rund 700 Rapidlerinnen und Rapidler sammelten) ausverkauft sein sollte. Das Medieninteresse war enorm, aus Österreich reisten allerdings lediglich Ö3 (Adi Niederkorn, der am Flughafen von uns ein kleines Präsent zu seinem 60. Geburtstag, den er während der EURO in Deutschland beging), die Krone und die Fotoagentur GEPA mit. Ausnahmlos freundliche und kompentente Kolleginnen und Kollegen von Wisla Kraków machten uns den Aufenthalt richtig leicht, die Medienvertreter:innen traten sehr respektvoll auf und wir erfuhren im Zuge der obligatorischen Pressekonferenz am MD-1 (UEFA-Sprech für den Tag vor dem Spiel), dass Rapid am 22. Juli 1924 ein Freundschaftsspiel bei Wisla bestritten hatte und mit 2:1 für sich entscheiden konnte. "History repeating", denn am 25. Juli 2024 wiederholte sich dieses Ergebnis wieder, unser schwedischer Offensivspieler Isak Jansson erzielte das wichtige 1:0 und Matthias Seidl sorgte mit einem Traumtor (Innenstange und Innenstange und dann hinter die Torlinie) für das 2:0. Nach einer Roten Karte in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit für den ungarischen Neuzugang Bendi Bolla war es in Unterzahl nicht leicht und gelang den Gastgebern noch der Anschlusstreffer, in der letzten Aktion des Spiels hatten sie sogar den Ausgleich auf dem Fuß. Gott sei Dank blieb es aber beim 2:1 und für uns ging es unmittelbar nach einer der kürzesten Post-Match-Pressekonferenzen und den ORF-Interview retour zum Flughafen und gegen 23:30 Uhr landeten wir wieder sicher in Schwechat.
Hier einige Impressionen aus dem Stadion und der wunderschönen Altstadt von Kraków, in der ich im Hard Rock Cafe meine T-Shirt-Sammlung der Restaurantkette erweitern konnte!
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