Montag, 3. Februar 2025

Blue Skies

Zweiter fertig gelesener Roman im noch jungen Jahr 2025. Der Autor begleitet mich schon seit fast 30 Jahrzehten, anno 1996 habe ich von ihm "Der Samurai von Savannah" und ein Jahr später "Grün ist die Hoffnung", das mich restlos begeisterte und von dem ich anno 2019 die Neu-Übersetzung abermals mit Freude genossen habe. Diese übernahm Dirk van Gunsteren (wie bei vielen Werken des Autors und auch bei zwei meiner absoluten Lieblingsromane, nämlich "Der Wolkenatlas" von David Mitchell und "Demon Copperhead" von Barbara Kingsolver sowie die ebenfalls lesenswerten Werke "Wellness" von Nathan Hill, "Alles ist erleuchtet" von Jonathan Safran Foer, "Der Tänzer" von Colum McCann oder "Bis ich dich finde" vom großen John Irving) nun auch bei "Blue Skies", dem 2023 auch im us-amerikanischen Original unter diesem Titel erschienenen jüngsten Roman von T. Coraghessan (kurz T.C.) Boyle! 




Mit "Blue Skies" läuft der 1948 geborene Boyle wieder einmal zu alter Hochform auf. Gab es für mein Empfinden vor einige Jahren mal ein paar Hänger ("Die Terranauten" habe ich aufgrund vernichtender Kritiken ausgelassen, "Ein Freund der Erde" habe ich mich geplagt, "Wenn das Schlachten vorbei ist" war zäh, danach ging es mit "San Miguel", "Hart auf Hart" sowie "Das Licht" aber wieder mäßig bis steil bergauf), ist das aktuelle Werk wunderbar. 

Ein kurzweiliges Lesevergnügen auf schlanken 400 Seiten, im Mittelpunkt steht die globale Klimakatastrophe, in dem Fall das brennende Kalifornien und das überschwemmte Florida samt Insektensterben. Boyle packt ein paar herrlich skurrile Charaktere aus, trotz der Tragik mancher Geschichten (Zwillingsbaby wird von im Haus gehaltener Phyton-Schlange im Schlaf erwürgt/erdrückt) und der dystopischen Grundstimmung ist mehr als genug Witz in den Sätzen. Die Story um Cat, Cooper, Todd & Co hätte leicht noch ein paar Seiten mehr vertragen! 

Mehr zu "Blue Skies" gibt es u.a. hier:
Der Spiegel
Der STANDARD
NDR
SWR 
Süddeutsche Zeitung

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