Freitag, 29. Dezember 2017

Im Meer schwimmen Krokodile

Nachdem ich vorletztes Jahr das großartige (und erschütternde) Buch "Bilal" von Fabrizio Gatti gelesen habe, bekam ich ein Werk von dessen Landsmann Fabio Geda mit dem Titel "Im Meer schwimmen Krokodile" empfohlen.



Auch dieses Buch ist ein äußerst berührendes Werk. Auf nur knapp 200 Seiten schreibt der 1972 geborene Turiner Fabio Geda, selbst Lehrer, die wahre Geschichte des Enaiatollah Aktabi nieder. Diese beginnt, als "Enaiat", wie er meist genannt wird, als rund zehnjähriger Bub von seiner Mutter aus Angst vor den Taliban aus der Heimat Afghanistan zu einem entfernten Verwandten nach Pakistan gebracht wird. Von da an schlägt sich der wahrliche Held des Buches mit vielen Rückschlagen über den Iran, die Türkei und Griechenland bis nach Italien durch, wo er schlussendlich nach einer über fünfjährigen Flucht eine neue Heimat findet.

Das Buch ist beklemmend, macht aber auch Hoffnung, da Enaiat auch durch Hilfe guter Menschen die Flucht überlebt. Es sollte (so wie das bereits vor einem Jahrzehnt erschienene Bilal) eine Pflichtlektüre in Schulen, aber auch für jene Menschen, die für "Flüchtlingspolitik" verantwortlich zeichnen, eingeführt werden. Zumindest hielte ich dies für eine gute Idee.


"Im Meer schwimmen Krokodile" wurde in deutscher Sprache bereits 2011 veröffentlicht, der Held des Buches erzählte dem Autor seine Geschichte insgesamt über einen Zeitraum von neun Monaten. Knapp nach dem 21. Geburtstag von Enaiat (der kennt seinen Geburtstag zwar nicht einmal, aber es wurde einer festgelegt) erschien das Werk in Italien! 

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