Samstag, 11. Dezember 2021

Genk zum Dritten

Zum neunten Mal konnte sich meine Rapid heuer seit Einführung der UEFA Europa League anno 2009 für die Gruppenphase qualifizieren. Das ist übrigens Rekord und zum sechsten Mal durfte ich in Funktion dabei sein, es könnte einmal mehr sein, wäre ich im Herbst 2020 (gegen Arsenal, Molde und Dundalk) nicht ausgefallen. Heuer hießen die Gegner West Ham (leider beim Auswärtsspiel wegen einer OP nicht dabei), Dinamo Zagreb und zum bereits dritten Mal KRC Genk.

Gegen die Belgier setzte es im Hinspiel Mitte September, bei dem ich aus gleichen Gründen wie für London passen musste, eine bittere Last-Minute-Niederlage (0:1) und da bis auf das Heimspiel gegen Dinamo Zagreb (2:1) auch alle anderen Partien verloren gingen, war das Rückspiel in der letzten Runde am 9. Dezember 2021 die letzte Chance, doch noch im Europacup zu überwintern. Dank einer Reform, denn seit dieser Saison gibt es neben der UEFA Champions League (UCL) und der UEFA Europa League (UEL) auch die neue UEFA Europa Conference League (UECL) und bei letzterer steht für die Gruppendritten der UEL und den Gruppenzweiten der UECL im Februar ein Playoff zur K.O.-Phase auf dem Programm. 

So ging es am Feiertag (Mittwoch, 8. Dezember) aus dem Lockdown via Austrian Airlines mit der "Carnuntum" um 11:00 Uhr nach Lüttich, von dort rund 45 Minuten mit dem Bus weiter nach Genk, einer Stadt mit wenig Charme, dafür freundlichen Menschen. In Belgien dürfen Fußballspiele vor Zuschauern stattfinden, 3G-Eintrittsregel und Maskenpflicht, dafür keine Gastro. In der schmucken Presselounge im 4. Stock fanden wie schon 2013 und 2016 die obligatorischen Pressekonferenzen statt, für mich insofern eine Premiere, da sie als "Hybrid"-Veranstaltungen abgehalten wurde, sprich, es waren sowohl Medienvertreter*innen vor Ort als auch via Zoom zugeschalten. Am MD-1 (UEFA-Jargon für den Tag vor dem Match) und am MD (Spieltag) fanden wir uns dort ein, einmal mit Emanuel Aiwu und einmal mit dem Goldtorschützen Robert Ljubičić. Unser neuer Trainer, Ferdinand Feldhofer, war natürlich bei beiden PKs dabei. Der Empfang der Gastgeber war abermals überaus freundlich, mein sehr erfahrener Kollege Pascal Rudi, seit 31 Jahren beim KRC Genk, erfreute mich am Mittwoch sogar mit feinem belgischen Bier. 

Das Match brachte mir gleich einige gefühlte Nervenzusammenbrüche, nach einer fulminanten ersten Halbzeit, in der wir die 1:0-Führung fixierten, folgte eine Kampfleistung der Sonderklasse und konnte unsere Mannschaft vor rund 200 dem in Österreich bis 11. Dezember gültigen Lockdown entflohenen Rapid-Fans richtig Freude bereiten - erster Auswärtssieg in Belgien seit 1989! Für mich im Lande der europäischen Hauptstadt der allererste überhaupt nach Niederlage (2:3) in Brügge 2005 mit Rapid in der UCL, Remis (unvergessliches 4:4) in Brüssel 2010 mit dem ÖFB-Team sowie den Rapid-Partien in Genk (2013 ein 1:1 und 2016 eine 0:1-Niederlage! Es hat mich sehr gefreut, aber jetzt reicht es mit Spielen in Genk, Lockdown hin oder her. 

Hier einige Impressionen:























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