Torkler erschafft mit dem Buch eine alternative Realität, dem zweiten Weltkrieg folgt ein weiterer, danach wird Deutschland in sechs Kleinstaaten geteilt, Europa bitterarm und alle wollen den "Platz an der Sonne", der sich sprichwörtlich im wohlhabenden Nachbarkontinent, in dem sich die "Afrikanische Union" gebildet hat, erobern. Großteils durch "illegale" Migration, über die Alpen und das Mittelmeer machen sich die "Wirtschaftsflüchtinge" auf, natürlich verdienen sich die Schlepper eine goldene Nase....
Der Roman macht nachdenklich und hat aus meiner Sicht nur eine Schwäche, liest er sich doch streckenweise (aber noch erträglich) wie ein Berliner Dialekt-Werk. In Berlin ist auch der erste Teil des Romans angesiedelt, ehe sich die sympathische Hauptfigur, Josua Brenner, auf die beschwerliche Reise in den Süden macht. Fast 600 Seiten begleitet die Leserschaft das schwierige Leben des Berliners und wird diese - Achtung Spoiler - mit keinem Happy End "belohnt". Das ist aber keinerlei Schwäche des Romans, im Gegenteil. Die Lektüre würde wohl manch populistischem Politiker auf unserem Kontinent durchaus gut tun!
Rezensionen zu "Der Platz an der Sonne" habe ich (wieder)gefunden auf:
Literaturblatt.ch (plus Interview mit dem Autor)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen