Mittwoch, 27. Juli 2011

Kolumbien 2011 – der erste Montag



Am Montag begann die Vorbereitung auf die U-20-WM sozusagen auch offiziell, da wir als Team fünf Tage vor dem ersten Match nunmehr unter der Obhut der FIFA stehen. So stand am späten Vormittag auch das „Team Meeting“ auf dem Programm, wo Spielern, Trainern und Offiziellen allerlei rund ums Turnier erklärt wurde. Dabei kam es auch zu allerhand Kuriositäten, die anzuführen den Rahmen sprengen würde, aber wir sprechen beispielsweise von ein paar Quadratzentimetern, die Diskussionspunkt bezüglich der Österreich-Flagge auf den Hosen unserer Spieler waren.

Am Programm stand auch ein „Fotoshooting“, meine Überraschung war nahezu grenzenlos, als dann von jedem unserer Truppe exakt ein Portraitfoto mit einem „Blackberry“ geschossen wurde. Verwendet werden die Bilder ausnahmslos für die Akkreditierungen, die wir ab dem 28. Juli benötigen werden.

Zwischen Mittagessen und Abfahrt zum Training, das abermals in der Escuealar Naval stattfand, war genug Zeit, und so beschloss ich einen Ausflug in die Altstadt zu machen. Unser Delegationsleiter Willi Prechtl schloss sich freudig an, detto unser Dolmetsch Michi Grubinger, der bereits seit einiger Zeit in Kolumbien lebt, ursprünglich aber aus Mondsee kommt. Als unser Teambetreuer Wind davon bekam, dass wir uns (am helllichten Tag!) ein Taxi ins Zentrum nehmen wollen und ein bisschen Sightseeing planen, bestand er darauf, dass wir ein offizielles Auto samt Polizeibegleitung nehmen müssten. Nach rund zwanzig Minuten Wartzeit auf einen Polizist „nötigten“ wir unseren Chaffeur Alfredo, den ich sogleich in Juan Pablo (Montaya) umtaufte und fuhren einfach los.

Es hat sich mehr als ausgezahlt, denn die Altstadt von Cartagena mit seiner historischen und kilometerlangen Stadtmauer ist nicht umsonst ins Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen worden. Wunderbare Gebäude, enge Gassen und der Ausblick auf das karibische Meer ist sowieso atemberaubend. Die Hitze war am frühen Nachmittag natürlich sprichwörtlich brutal, daher gönnten wir uns nach rund einer Stunde Stadtrundgang auch einen „Einkehrschwung“ in einem Lokal auf dem Plaza Domingo (zumindest so ähnlich hieß der Platz im Schatten einer alten Kirche). Im Halbminuten-Takt versuchen einen Händler etwas anzudrehen (Leiberl, Zigarren, Karikaturen, Schmuck, etc.), aber ein nettes „Gracias Senor“ genügt und sie ziehen wieder von dannen. Zigarretten hätte ich mir natürlich gekauft, wollte mich aber nicht legen lassen. Flockige 6.000 Pesos (rund 2,75 Euro) wollte der fliegende Händler für ein Packerl Lucky Strike, glücklicherweise war ich aber schon am Samstag im Supermarkt, wo Marlboro um 3.300 Pesos und Lucky Strike (damals ausverkauft) um 2.800 Pesos feilgeboten werden…..

Beim Nachmittagstraining war dann erstmals Medieninteresse zu erkennen, rund ein Dutzend kolumbianischer TV-, Radio- und Printjournalisten sowie Fotografen gaben sich die Ehre.

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