Dienstag, 26. Juli 2011

Kolumbien – der erste Sonntag mit Besuch des Präsidenten



Nach dem Akklimatisierungstag gestern ging es am Sonntag auf den Fußballplatz. Die Diskussionen rund um die Qualität der angebotenen Trainingsmöglichkeiten war ja sehr groß, ebenso die Befürchtungen auf einem echten Krautacker üben zu müssen. Der dem Hotel Hilton Cartagena am nähesten gelegene Platz namens „Base Naval“ wurde aus dem Angebot genommen und nach stundenlangen Diskussionen wurde uns für den heutigen Tag ein Feld auf dem Gelände der Escuelar Naval, einer Ausbildunsstätte der Marine, die dort ihre Kadetten „heranzüchten“, zugewiesen.

Die rund 25 Minuten dauernde Fahrt geht prinzipiell recht rasch vorbei, was auch am abenteuerlichen Fahrstil der hiesigen Autofahrer und ganz besonders jener, die uns im Teambus und im Begleitfahrzeug, wo ich meistens sitze, liegt. Begleitet werden wir prinzipiell immer von mindestens einem Polizeiauto und drei bis vier Herren der Exekutive auf Motorrädern. Zudem nehmen im Mannschafsbus zwei und im Begleitfahrzeug zumindest ein ziviler Cop Platz, Bewaffnung inklusive. Ist ein bisschen strange, Cartagena sehr sicher wirkt.

Aber egal, am Vormittag war fast klar, dass einiges an Polizei und auf einem Gelände der Marine natürlich auch Militär anwesend sein muss. Dieses Mal aber aus ganz besonderem Grund. Kurz vor Trainingsbeginn joggte ein rund 60jähriger Herr in Begleitung von ca. zehn Personen rund ums Gelände und als er uns erblickte, nahm er spontan eine Begrüßung vor und schloss sinngemäß mit dem Satz: „Ich habe hier vor über vier Jahrzehnten meine Ausbildung genossen und aus mir ist auch etwas geworden. Also werden es auch sie schaffen!“ Viele fragende Gesichter (inklusive meines) blieben zurück, ehe mir unser Betreuer der FIFA erklärte, dass der Herr ja kein „Irgendwer“ war, sondern niemand Geringerer als der kolumbianische Staatspräsident Juan Manuel Santos. Freundlicherweise kam er samt Entourage noch einmal retour und freute sich über ein gemeinsames Foto mit unserem Team!
Auch am Nachmittag erwartete uns präsidialer Besuch, dieses Mal allerdings nicht aus der Politik, sondern aus dem Fußball. Der Chef des städtisches Klubs, Real Cartagena, schaute vorbei und zeigte sich besonders von unseren Spielern Daniel Schütz (Zitat „looks like Messi and plays like Messi“) und Robert Zulj („this is the star of your team“) beeindruckt.

Das kolumbianische Handy funktioniert übrigens auch schon, wiewohl nur temporär. Zudem kann man leider aus dem Ausland keine SMS empfangen und sieht leider auch nicht, wer anruft, da lediglich eine Phantasienummer angezeigt wird…..

Die Hitze und Schwüle macht noch einigen Probleme, wobei ich mich persönlich schon sehr, sehr gut eingelebt habe. Am Abend wartet immer das eine oder andere kühle Club Colombia auf uns, zudem haue ich fleißig in die Tasten und bearbeite Fotos wie ein Angestellter der GEPA !

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