Im Sommer 1996 hat mich der Roman "High Fidelity" vom britischen Autor Nick Hornby - seinerzeit noch keine 40 Jahre jung - schwer begeistert. Gut, ich war natürlich noch viel jünger, aber umso größer war die Freude, als ich im Juli des damals für mich großartigen Sommers (recht frisch verliebt, Student und drei Wochen Zeit im Urlaub auf den Kykladen) einen weiteren Roman des heute noch erfolgreichen Schriftstellers (erst kürzlich erschien "Just like you") geschenkt bekam.
Es war sein Debüt, das im Original 1992 als "Fever Pitch" erschienene "Ballfieber" - auf Deutsch 1996 mit dem Zusatz "Die Geschichte eines Fans" herausgegeben. Es ist kein Roman, sondern eben die reale Geschichte von Nick Hornby als Fan des Arsenal Football Clubs von 1968 bis 1992. Auf dem Cover meiner Ausgabe ist "Fever Pitch" nicht zu lesen, erschienen ist "Ballfieber" eben 1996 (ich habe Auflage Nummer 3 vom Mai 1996) beim Verlag "Rogner & Bernhard". Hornby, von dem ich viel zu lange kein Buch mehr gelesen habe, hat es mit seinen wunderbar zu Papier gebrachten Erinnerungen geschafft, dass ich für eine gewisse Zeit eine gewisse Sympathie für die "Gunners" aus London empfunden habe, wenn auch schon in dieser Zeit der Liverpool FC meine eigentlich Nummer 1 aus England war. Trotzdem, als das Los der diesjährigen UEFA Europa League-Gruppe für meinen SK Rapid eben u.a. Arsenal brachte, war einer meiner ersten Gedanken das 335 Seiten starke "Ballfieber", in dem auf Seite 334 auch von einem 6:1 gegen den österreichischen Meister ("eine großartige Vorstellung", so Hornby) berichtet wird, das war aber damals, Anfang der 1990er, der Stadtrivale aus Favoriten. Den Rest des Kontinents hat dieser Kantersieg nicht zu Tode erschreckt, eine enttäuschte Hoffnung von Hornby.
Immerhin hat der 1957 in der Nähe von London geborene Autor seit der Veröffentlichung der "Geschichte eines Fans" einige schöne Titel mit seinem Klub feiern können, "Dank" Corona kann er leider so wie wir alle die Duelle seiner Gunners gegen die Hütteldorfer Kanoniere im Herbst 2020 nicht live in den Stadien beobachten.... - das Hinspiel fand bereits im September im Allianz Stadion statt und dort konnte sich der 13fache englische Meister doch recht glücklich mit 2:1 durchsetzen. "Fever Pitch" wurde 1997 auch verfilmt, ich habe aber darauf verzichtet, lieber lese ich das wunderbare Buch irgendwann ein weiteres Mal! Es ist weiterhin, nun als Taschenbuch von Kiepenheuer & Witsch (KiWi) erhältlich, u.a. im Online-Shop von Morawa um nicht einmal zehn Euro, die man sich als Fußballfan, egal welchen Vereins, auf alle Fälle leisten sollte! "Eine Lebensgeschichte in Fußballspielen, eine seltsame, wunderbare, sehr verrückte Geschichte" - dieser Auszug aus dem Klappentext meiner Ausgabe trifft den Nagel auf den Kopf!
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